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Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles

Titel: Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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nicht zurücklassen. Niemals!
    »Miriam, bitte!«, flehte Elias. »Ana ist irgendwo hier draußen, vollkommen ahnungslos.«
    »Kannst du sie nicht erreichen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Aber Melissa ist doch bei ihr«, wimmerte ich leise. Elias kam näher an mich heran und presste seine kühlen Lippen auf meine.
    »Bitte, flieg. Bitte!« Ich verfolgte mit meinem Blick die dunkle Träne, die sich aus seinem Auge löste. Sie vermischte sich mit dem Regen auf seiner Haut und wurde zusehends blasser.
    »Denk an unser Kind.«
    Ich musste schlucken, denn seine Augen vollendeten den Satz. Wenn er das nicht überlebte, dann sollte Calimero wenigstens eine Mutter haben. Mit zittrigen Händen versuchte ich den Verschluss meiner Kette aufzumachen. Leire musste mir dabei helfen und als ich sie schließlich in den Händen hielt, küsste ich den daran hängenden Ring und legte sie Elias an.
    »Wir treffen uns außerhalb des Parks«, flüsterte ich in sein Ohr und begann mich hastig auszuziehen. Als meine Arme sich zu Flügeln verwandelten, sah ich noch ein letztes Mal in Elias‘ schwarze Augen. Leire packte ihn am Arm und ich erhob mich in die Luft. Niemals würde ich ohne Calimero von hier wegfliegen.
    Von oben sah ich niemanden. Leire und Elias waren so schnell losgelaufen, dass ich sie sofort aus den Augen verlor. Im Haus brannte friedlich das Licht, als sei nichts geschehen. Ich fragte mich wo wohl die Hexen und die Werwölfe waren? Gegen die verwandelten Wölfe hatten die Frauen keine Chance. Mir war klar, dass Elias von mir wollte, dass ich weg vom Grundstück floh, aber mein Kind war dort in diesem Haus. Ich drehte, denn das Dach der Villa zog mich magisch an. Es war, als würde mir eine fremde Macht befehlen dort hin zu fliegen. Ich suchte mir einen kleinen Vorsprung zum Landen aus und knallte dabei gegen die Dachpfannen. In meiner Schwanenform war ich ziemlich ungeübt und der Regen hatte alles sehr rutschig gemacht. Ich schüttelte den Flügel, den ich mir angestoßen hatte, aber er schien nur geprellt zu sein, also setzte ich zu einem kleinen Sprung an und landete schließlich in der Nähe des Kamins. Ich spitzte meine Ohren, aber alles, was ich hörte, war das Prasseln des Regens. Und dann war da noch ein leises Piepsen. Ganz in der Nähe. Ich sah mich um, doch die Dunkelheit gab nicht viel preis. Doch dann, hinter einem kleinen Schornstein circa vier Meter entfernt sah ich eine weiße Schwanzfeder. Sie zitterte, doch ich konnte den dazugehörigen Vogel nicht erkennen. Ob das ein Wandler war, der entkommen konnte? Ich musste es herausfinden. Vorsichtig machte ich mich daran, über die nassen Dachpfannen zu rutschen. Ein Schwan war für so etwas wirklich nicht gemacht und ich traute mich nicht für die kurze Strecke zum Flug anzusetzen. Ich würde doch nur gegen den Kamin knallen und damit vielleicht den weißen Vogel verscheuchen. Also rutschte ich weiter und nutzte meine Flügeln zur Balance. Der arme kleine weiße Vogel würde sich zu Tode erschrecken, aber ich musste es versuchen. Das Piepsen wurde langsam lauter, als ich näherkam. Vielleicht war er verletzt. Ein dunkles Krächzen ließ mich aufhorchen. Waren da zwei Vögel? Ich machte mich mit leisen Lauten bemerkbar, bereit jederzeit in die Luft abzuheben. Der Kamin nahm mir die Sicht auf die anderen beiden Vögel, doch kaum hatte ich ein zweites Mal Laut gegeben, tauchte auf ein weißer Rabe auf dem Kamin auf. Er sah mich mit einer Mischung aus Erstaunen und Ungläubigkeit an. Dann plötzlich griff er mich an. Ich rutschte aus und landete auf meinem Bauch. Ehe ich mich aufgerappelt hatte, war der Rabe bei mir und hüpfte aufgeregt krächzend um mich herum. Hatte er mich gar nicht angreifen wollen? Wollte er mir etwas sagen? Immer wieder rieb er seine Flanke an meiner. War das? Nein, mein Kind wäre ein Küken gewesen. Das leise Piepsen von der anderen Seite des Kamins wurde drängender. Der Rabe verschwand kurz dahinter und als er zurückkam, hielt er ein Küken im Schnabel. Es zappelte wild herum und starrte mich aufgeregt an. Calimero! Ich kann nicht sagen warum, aber ich erkannte mein Kind sofort. Kaum setzte der Rabe ihn ab, schmiegte es sich in mein Gefieder. Ich war so glücklich, ich hätte weinen können. Wer immer dieser andere Wandler war, ich würde ihm auf ewig dankbar sein. Der Rabe erhob sich krächzend in die Luft und deutete mir an ihm zu folgen. Aufgeregt flatterte er um mich herum und entfernte sich immer wieder wenige Meter, bevor er

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