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Ondragon - Menschenhunger

Ondragon - Menschenhunger

Titel: Ondragon - Menschenhunger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Strohmeyer Anette
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Anzug und dunkler Sonnenbrille. Die Bildunterschrift lautete: Deputy Schoenfield, Dean Coon, Bürgermeister von Orr, und Special Agent Preston, FBI. Deputy und Bürgermeister blicken ratlos in die Kamera, während das Sonnenbrillengesicht des FBI-Agenten nichts als Coolness verriet. Ein Klassiker, wie der Artikel selbst auch:

    WAHNSINNIGER MÖRDER ODER KILLERBÄR? - PARKER-MORDE NOCH IMMER NICHT AUFGEKLÄRT von Steve Boogle.
    Orr, St. Louis County. Das FBI tappt im Dunkeln - Sommersaison am Pelican Lake in Gefahr? Noch immer herrscht Unklarheit darü ber, wer der Mörder eines Ehepaares ist, das vor zwei Wochen tot aufgefunden wurde. Die beiden Söhne der Verstorbenen gaben an, die verstümmelten Leichen ihrer Eltern entdeckt zu haben, nachdem sie aus der Schule heimkehrten. Sie befinden sich derweil in psychologischer Betreuung.
    In einer Pressekonferenz im Gemeindezentrum von Orr, wo das FBI ein provisorisches Büro eingerichtet hat, erklärte Special Agent Preston (Foto), die Ermittlungen seien in vollem Gang, und man hoffe, noch in diesem Monat zu einem Ergebnis zu kommen. Nähere Umstä nde zur Tat könne er leider nicht nennen, da es sich um ermittlungsrelevantes Täterwissen handele, auch würde der Kreis der Verdächtigen noch unter Verschluss gehalten. Die beiden Brüder stünden allerdings nicht unter Mordverdacht . Das kursierende Gerücht, ein wilder Bär sei in das Haus der Parkers eingedrungen und habe sie getötet, wurde von Special Agent Preston weder bestätigt noch dementiert. Dafür bat er die Bürger von Orr weiterhin um Mitarbeit. Zeugen könnten sich im Büro des FBI im Gemeindezentrum melden, denn jeder noch so kleine Hinweis k önnte entscheidend sein.
    Auch der Bürgermeister von Orr, Dean Coon (Foto), spricht seine Sorge über den Verlauf der Mordermittlungen aus. Heute beginnt am Pelican Lake offiziell die Feriensaison und viele Sommergäste werden erwartet. Er appellierte an alle Verantwortlichen, ihr Bestes zu geben und einen reibungslosen Ablauf des Fremdenverkehrs zu gewährleisten. Gleichfalls warnte er vor unnötiger Panikmache. Die Straßen und das Umland von Orr seien sicher und man warte positiv gestimmt auf die Gäste. Der kleine Ort Orr ist eine Durchgangsstation zum berühmten Voyageurs National Park, den jährlich über 200.000 Naturbegeisterte besuchen.

    Das ist ja wie beim Weißen Hai , dachte Ondragon und schaltete sein Handy aus. Die Artikel waren nicht besonders aufschlussreich gewesen. Aber wenigstens nannten sie einige zusätzliche Namen von Personen, die man zu dieser Sache befragen könnte. Er würde Charlize später eine Mail schicken und sie damit beauftragen, wenn sie durch seinen Freund beim FBI nicht eh längst alles erfahren hatte.
    Gerade hatte er sein iPhone weggesteckt und sich in dem Holzstuhl zurückgelehnt, um die Ruhe und den Sonnenschein zu genießen, da ragte plötzlich ein Schatten neben ihm auf.
    „Da ist er ja, der feine Herr Consultant .“
    Ondragon drehte sich um und blickte Shamgood in die swimmigpoolblauen Augen. Neben ihm stand Norrfoss und lächelte überlegen. Was zum Teufel hatten die beiden Spinner vor? Hatten sie ihn schon länger beobachtet und sein Handy gesehen? Mit offener Feindseligkeit schaute er die Störenfriede an, in der Hoffnung, sie abzuschrecken, doch Shamgood blieb, wo er war und starrte unablässig auf ihn hinab. Sein Unterkiefer zuckte.
    „Stellen Sie sich vor, wir wissen, wer Sie sind!“, zischte er schließlich leise.
    „Ach ja?“, entgegnete Ondragon kühl.
    „Ja, mein Freund Johan hier“, Shamgood deutete auf Norrfoss, „hat sich nach Ihnen erkundigt. Er hat gute Verbindungen nach Schweden, müssen Sie wissen.“
    Jetzt kommt‘s, dachte Ondragon.
    Shamgood wandte sich mit einem Lächeln an Norrfoss. „Es hat etwas gedauert, aber jetzt haben wir die Bestätigung für Ihre schmutzigen Geschäfte. Ich habe gleich geahnt, dass Sie nicht ganz koscher sind.“
    „Und was soll das sein?“, fragte Ondragon, den Desinteressierten mimend.
    Shamgood schnalzte mit der Zunge. „Sie arbeiten als Spion für feindliche Regierungen, so einfach ist das!“
    Ondragon klappte beinahe der Unterkiefer herunter, aber nur beinahe. Denn dank jahrelanger Erfahrung hatte er sich gut im Griff. Er verzog keine Miene, während er Shamgoods abenteuerlichen Anschuldigungen lauschte.
    „Tatsache ist jedenfalls, dass Sie ausgezeichnete Kontakte zu vermögenden Privatleuten haben, darunter auch Firmen und Konzerne in Fernost und Arabien.

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