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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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gefallen!“, flüsterte Yaqub schließlich und sackte leblos in sich zusammen.
    Ondragon starrte auf den Schaltkasten. Eine rote Spur zog sich von einem hektisch blinkenden Lämpchen bis zum Boden.
    „Was hat der Mistkerl getan?“, rief Steiner und blickte auf den blinkenden Knopf, den Yaqub hinter seinem Rücken heimlich gedrückt haben musste.
    „Keine Ahnung“, antwortete Ondragon und duckte sich in Erwartung irgendeines Knalls. Doch nichts geschah. Gebannt schauten alle auf das Lämpchen, das mit einem Mal aufhörte zu blinken. Die Stille, die danach einsetzte, war fast greifbar.
    Aber nichts geschah, und Ondragon hörte, wie Steiner erleichtert aufatmete.
    „Fehlalarm!“, sagte der BND-Agent spöttisch und drehte sich um. „Der alte Idiot hat wohl den falschen Selbstzerstörungsknopf gedrückt!“
    Ondragon sah noch immer auf den toten Yaqub, bemerkte dessen Armreif, an dem der kleine grüne Punkt plötzlich rot leuchtete.
    Warum in seinem Geist plötzlich die roten Fässer mit den blinkenden Kästchen auftauchten, wusste er später nicht zu sagen. Sicher war nur, dass sein Instinkt schneller reagierte als sein Geist und im selben Moment, in dem das erste rote Fass in ihrer Nähe explodierte, setzte er zu einem Hechtsprung an. Ondragon flog durch die Luft und prallte im Schutz eines Transformators hart auf den Boden. Eine Hitzewelle schwappte über ihn hinweg und beißender Geruch drang in seine Nase.
    Als der ohrenbetäubende Knall verhallt war, konnte er die schrillen Schmerzensschreie vernehmen, die jene ausstießen, die weniger Glück gehabt hatten als er. Eine Hand vor den Mund gepresst spähte er um den Transformatorkasten herum. Was er erblickte, war schlimmer als alles, was er je gesehen hatte. Es schien, als seien sie direkt im Vorhof der Hölle gelandet. Überall in der Halle loderten Flammen. Scheinbar ohne Mühe fraßen sie sich in das Metall der Apparaturen und Geräte … aber auch in die menschlichen Körper. Ondragons entsetzter Blick traf auf die Männer, die schreiend und wild um sich schlagend durch den Raum irrten. Dabei war es egal, ob sie der Bruderschaft angehörten oder dem Sondereinsatzkommando des BND, jeder von ihnen kämpfte mit den Flammen, die sich in ihren Kleidern und Haaren eingenistet hatten. Einigen Verletzten fehlten Gliedmaßen, andere hatten an der Stelle ihrer Gesichter nur noch eine blutige Maske. Es stank nach verbranntem Fleisch und Chemikalien. Und überall zwischen den hungrig züngelnden Flammen lagen abgerissene Körperteile und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Leichen. Es war ein Anblick des Grauens.
    Doch dann erblickte Ondragon Steiner und er spürte, wie das Blut in seinen Adern gefror.
    Inmitten des um sich greifenden Chaos‘ kniete der BND-Agent auf dem Boden und versuchte in blanker Panik das Feuer auf seinen Wangen auszuschlagen. Doch es blieb an seinen Händen kleben und breitete sich mit jedem Versuch, es zu löschen, weiter auf seinem Körper aus.
    Und erst jetzt begriff Ondragon, womit er es zu tun hatte.
    Phosphor!
    Die Bombe war mit Phosphor versetzt gewesen!
    Entsetzt presste er seine Hand fester auf Mund und Nase und beobachtete, wie sich das teuflische Gemisch aus Phosphor und Kautschuk ungehindert auf Steiners Gesicht ausbreitete. Durch den Sauerstoff in der Luft entzündete es sich immer wieder von selbst und konnte weder mit Wasser noch mit Löschschaum erstickt werden. Es brannte einfach immer weiter. Gnadenlos.
    Ondragon sah Blut aus Steiners Wangen quellen, doch schien es sofort wieder zu gerinnen und sich wie eine Schicht erstarrtes Wachs auf seine Haut zu legen. Die Löcher in seinem Gesicht wurden größer und etwas Helles blitzte hervor. Steiners Zähne! Aber der Phosphor würde auch davor keinen Halt machen! Er würde sich immer weiter in Steiners Schädel fressen, bis er elendig daran verreckte!
    Und auch du wirst daran verrecken, wenn du deinen Arsch nicht endlich hier rausschaffst!
    Dank seiner inneren Stimme gelang es Ondragon endlich, seinen Blick vom wie von Sinnen schreienden Steiner loszureißen und sich umzuwenden. Zur selben Zeit explodierten gleich mehrere der Radioröhren über ihm und ein beißender Regen aus Glassplittern prasselte auf ihn hernieder. Schützend warf er einen Arm über den Kopf und lief los. Fort von den wimmernden Verletzten und fort vom grauenhaft entstellten Steiner.
    Er passierte noch mehrere der roten Fässer, die neben der endlosen Reihe von Maschinen standen, und dachte, dass es nur eine

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