Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
Vom Netzwerk:
in die Zeitung setzen lassen, wer er war und welche zumeist illegalen Geschäfte er betrieb. Nein, er musste der große Unbekannte auf den Spielbrett der Weltgeschichte bleiben. Ein Milzbrandfall und ein damit verbundener Pressehype konnte sein Lebenswerk zerstören.
    „Dein Tod auch!“, hatte Charlize geschimpft, und insgeheim gab er ihr recht, doch es ging nicht anders. Danach hatte sie ihm versprochen, sofort aufzubrechen, und Ondragon traute ihr zu, dass sie früher oder später an die gewünschten Informationen gelangte. Charlize konnte … nun ja, sehr überzeugend agieren. Nur leider musste er ihre Ergebnisse auch erst abwarten.
    Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es noch sechs Stunden bis zum Sonnenaufgang waren. Gottverdammt! Ondragon erhob sich. Er war noch voll angezogen. Er musste irgendetwas tun, um sich abzulenken. Leicht schwankend verließ er das Zimmer, durchquerte die verlassene Lobby und ging zu seinem Auto. Wo war der nächste 24h-Liquorstore?
    Ondragon erwachte in seinem Auto auf einem Supermarktparkplatz. Er saß am Steuer, eine halbleere Whiskeyflasche und ein Röhrchen Aspirin zwischen seinen Beinen. Die Sonne schien grell durch die staubige Frontscheibe und verursachte stechende Schmerzen auf seiner Netzhaut.
    Er sah auf die Uhr. Halb Elf.
    „Na, das Motelzimmer hätte ich mir auch sparen können“, murmelte er, hustete und rieb sich den steifen Nacken. Nachdem er seine Sonnenbrille gefunden und mit einem Schluck Wasser den schlechten Geschmack aus seinem Mund gespült hatte, warf er den Motor an und fuhr zurück zum Motel.
    Dort machte er sich einigermaßen frisch, während er alle fünf Minuten auf sein Handy schaute.
    Strangelove melde dich! Oder Rod! Wenigstens einer von euch beiden!
    Frustriert packte er seine Reisetasche, verließ das Zimmer und holte sich im Frühstücksraum einen Kaffee, dessen fürchterlicher Geschmack allein schon wach machte.
    Wenig später saß er in seinem Auto und fuhr auf den Interstate 10. Bei Tageslicht würde er nicht so rasen können wie vergangene Nacht, also schaltete er den Tempomat ein und schaukelte mit enervierenden 75 Meilen pro Stunde durch Texas. Während die Landschaft zu beiden Seiten des Highways flacher und grüner wurde, schaute er immer wieder auf sein Telefon, doch die Nachrichten von Strangelove, Charlize und Rod ließen weiterhin auf sich warten. Ondragon starrte nach vorn auf die flirrende zweispurige Straße. Bis auf den Kater fühlte er sich eigentlich ganz gut. Auch das Zittern in seinen Händen war verschwunden. Aber vielleicht unterdrückten die Schmerztabletten auch nur die Symptome. Er musste wissen, was in diesem Brief gewesen war!
    Kurz nachdem er Houston passiert und sich bei Starbucks einen vernünftigen Kaffee und zwei Bagels mit Lachs und Frischkäse gegönnt hatte, klingelte sein Handy während der Fahrt. Hastig griff er danach, doch es rutschte vom Beifahrersitz in den Fußraum. Fluchend taste er danach, während links an ihm die Trucks vorbeidonnerten. Er bekam es zu fassen und im gleichen Moment hörte das Klingeln auf. Er drückte auf Rückruf.
    „ Hai , Chef?“, meldete sich die Stimme seiner Assistentin. „Alles in Ordnung?“
    „Wie man’s nimmt“, brummte Ondragon. „Was gibt‘s?“
    „Also, ich habe gestern Abend um sieben Posten im Hotel Arizona bezogen, Zimmer 510. Seitdem sitze ich mehr oder weniger hier unten in der Lobby oder marschiere durch den Flur vor Boličs Zimmer, aber nichts hat sich bisher getan!“
    „War der Zimmerservice schon da?“
    „Nein, die sind nicht gerade von der schnellen Sorte hier, mein Zimmer wurde auch noch nicht gemacht. Ich muss also noch warten. Oder ich gebe der Polizei einen anonymen Tipp, dann geht‘s schneller.“
    Ondragon checkte die Zeit und sah, dass es zwei Uhr nachmittgas war. „Lieber nicht, Charlize. Warte noch, bis die Putztruppe kommt. Ein Tipp ist mir zu heiß, außerdem könnte er die Cops auf eine falsche Fährte leiten.“
    „Ist gut, Chef. Hat Strangelove sich inzwischen gemeldet?“
    „Leider nein.“
    „ Kuso! Oh, gomen nasai , Chef, das tut mir leid. Aber wenn ich den Kerl in die Finger bekomme, der mit diesem gefährlichen Zeug herumhantiert, dann schneide ich ihm die Daumen ab und gebe sie ihm als Sushi zu essen.“ Sie fluchte erneut auf Japanisch und Ondragon musste grinsen. Charlize war wirklich bezaubernd, und in diesem Moment hätte er sie in seine Arme nehmen und küssen mögen. Er hörte ihr geduldig zu, wie sie einen weiteren

Weitere Kostenlose Bücher