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One Night Wonder

One Night Wonder

Titel: One Night Wonder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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Paar besockte Füße. Sieht aus, als würde er auf dem Boden liegen.
    »Fertig!«, sagt Marius und guckt mich erwartungsvoll an. Ich bewege mich wieder Richtung Theke und nehme einen Schluck. Hm, fantastisch!
    »Das Essen ist auch so weit. Hast du Hunger?«
    Ich nicke begeistert. Es gibt Schweinemedaillons mit einer superleckeren Soße und dazu gedämpftes Gemüse. Marius steht zurzeit total darauf, Sachen zu dämpfen. Kochen mit Wasser geht im Moment gar nicht. Das Essen schmeckt noch besser, als es aussieht. Wir sitzen beide an der Theke und schmausen. Ich lobe ihn in Grund und Boden, und er errötet fast.
    »Nachher singen wir noch ein bisschen, okay?«, strahlt er, um noch einen obendrauf zu setzen.
    »Ja!«, quietsche ich und umarme ihn so schwungvoll, dass unsere Barhocker bedrohlich schwanken. Wir kreischen, und David knallt seine Tür zu. Muffel, sag ich doch.
    Mit vollen Bäuchen und jeder Menge Süßigkeiten übersiedeln wir wenig später in Marius’ Wohnzimmer. Er hantiert mit der Playstation, ich denke über David nach. Arrogantes Stück. Marius drückt mir die ganze Bandbreite Karaoke-CDs in die Arme, und ich soll eine davon aussuchen. Ihm zuliebe starte ich mit »Hits der 8oer«. Wir singen laut und schief, und David macht aus Protest Krach im Flur. Hört sich an, als würde er Schrankwände durch die Gegend schieben. Nach einer Flasche rosa Sekt, die er ganz allein vernichtet hat, ruft Marius plötzlich »Los, wir ziehen uns aus!« ins Mikro, und ich kugel mich vor Lachen auf dem Teppich. Im Flur knallt mal wieder eine Tür.
    »Das meine ich ernst«, sagt er und zieht eine Schnute. Das Mikro liegt mittlerweile zum Glück in seinem Schoß.
    »Echt?«, gluckse ich, und schon fängt er an. In Unterhosen kenne ich ihn schon zur Genüge, meist behauptet er, nichts anzuziehen zu haben, wenn wir zusammen weggehen, und dann rennt er hektisch halbnackt durch die Wohnung.
    »Sag mal, Häschen, was soll der Mist?«, lache ich.
    »Los, du musst mitmachen!«
    »Nein.«
    »Wieso nicht?«
    »Man zieht sich nicht einfach so aus.«
    »Ich schon!«
    »Ja, aber das verstehe ich im Moment trotzdem nicht.«
    Marius lässt sich mit einem Plumps neben mir auf dem Teppich nieder. Wenigstens hat er seine Panties anbehalten. Ich überlege noch, wie ich ihm das Thema »Wir ziehen uns jetzt aus« wieder ausreden kann, als sein Handy klingelt. Wie eine Sprungfeder ist er sofort am Couchtisch.
    »Ja, hallöli«, gurrt er.
    Ich lausche mit gespitzten Ohren.
    »Ach, echt?«, sagt er gerade, dabei wickelt er sich die Schnur des Ladekabels neckisch um den Unterarm.
    »Ja, ich frag mal eben meine bessere Hälfte, ob sie mitkommt.«
    Oh Gott, er ist so tuntig am Telefon, ich könnte mich kringeln vor Lachen. »Schatzi«, fragt er zu mir herüber und hält überflüssigerweise die Hand übers Handy, »wollen wir noch zu so ’ner Schwuppen-Party, drüben in der Altstadt?«
    Klingt lustig, aber ich muss morgen arbeiten, also schüttle ich bedauernd den Kopf.
    »Muss morgen arbeiten, aber wenn du da hinwillst, geh ruhig.«
    »Oh, schade. Dann werde ich allein da vorbeischauen.«
    Ich nicke ihm zustimmend zu, und er widmet sich wieder dem Unbekannten am anderen Ende der Leitung.
    »Hey, ich komme doch solo, aber ihr seid ja schon da, oder? Okay, super, bis gleich!« Jetzt ist Marius noch hibbeliger als sowieso schon.
    »Ist ja schade, dass du morgen schuften musst«, sagt er, ist aber in Gedanken ganz woanders. »Welches Shirt soll ich bloß anziehen?«
    »Häschen, ich glaub, ich geh direkt, es ist auch schon halb zwölf durch, wenn ich mich beeile, krieg ich die Bahn um Viertel vor.«
    »Na gut, aber trotzdem schade! Wir sind schon viel zu lang nicht mehr zusammen weg gewesen.«
    »Das stimmt, aber weißt du was, nächstes Mal planen wir das, und dann feiern wir ’ne ganze Nacht durch!«
    »Okay«, kichert er, »das ist ein guter Plan.«
    »Komm, bring mich zur Tür.«
    Marius spaziert nur in Panties auf den Flur und reicht mir meine Jacke zum Hineinschlüpfen. Dann reicht er mir noch den Schirm, den ich sonst garantiert wieder vergessen hätte.
    »Voilà, Madame. Sind wir wieder reisefertig?«
    »Jawohl, Monsieur, vielen Dank für das leckere Essen, viel Spaß noch auf der Party, und bis sehr bald!«
    Wir kichern und umarmen uns, ich schiele ein letztes Mal zu Davids Zimmertür, doch sie bleibt zu. Auf der Straße empfängt mich eine unangenehme Kälte. Man könnte nachts direkt schon Handschuhe tragen, dabei ist es gerade mal Anfang

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