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Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Ausdruck seiner Verärgerung. »Ich prüfe es, sowie ich mir den MI 6 -Commander vorgenommen habe. Bis dahin lasse ich größte Vorsicht walten. Es geht um die Sicherheit unseres Kindes. Dabei kann ich auf deine egoistischen Bedürfnisse keine Rücksicht nehmen.«
    »Du hast recht … aber … Lass mich mit ihm reden!«, rief Kristin und packte den Monitor mit einer Hand, als könnte sie die Geschehnisse darin aufhalten.
    Doch Anatols Hand legte sich auf das Touchpad – und das Bild wurde schwarz. Die Statusmeldung sprang um auf Rot, sowohl bei seinem Pseudonym als auch bei Eugens.
    Kristin sank auf die Tischplatte und verbarg ihr Gesicht in der Armbeuge, weinte lautlos, eine Hand am Rahmen des Bildschirms.
    Sie vergaß die Zeit um sich herum, während sie dasaß, und vergoss Tränen der Sehnsucht, des Trennungsschmerzes – bis sie eine Hand auf der Schulter spürte.
    Kristin sprang in die Höhe, riss die Haarnadel aus der Jacke und hielt sie stoßbereit.
    Vor ihr stand Miller und hob abwehrend-beschwichtigend die Hände. »Langsam, langsam. Ich bin’s.« Sie schaute kurz auf den dunklen Monitor. »Wir müssen los.«
    »Wie hast du mich gefunden?« Kristin senkte die Nadel und blickte sich um. Niemand hatte von ihnen Notiz genommen. Es wurde gezockt, runtergeladen und konferiert; der Angestellte sah auf seinen Laptop, hatte Kopfhörer auf den Ohren und nickte zu einem Beat, den nur er vernahm.
    »Handy-Ortung. Darling hat angerufen. Wir haben Korffs Standort.« Miller zeigte auf die Tür.
    »Ich komme.« Kristin ließ die Wodkaflasche stehen und folgte ihr. Sie verfluchte sich im Stillen selbst. Wie hatte sie nur so unaufmerksam sein können? Sie würde die Agentin ausschalten müssen, um sicherzustellen, dass sie nichts gesehen hatte und Darling davon berichtete. Aber diesmal hatte sie wenigstens die Gelegenheit, die Todesschläferin zu betäuben und für ihre Zwecke zu benutzen, als nächstes Versuchsobjekt für ihr Labor. Wo immer dieses nach dem Umzug sein mochte.
    Doch die Todesschläferin und Darling waren das kleinere Problem. Sie traute Anatol nicht mehr, war sich nicht mehr sicher, dass er sich an ihre Abmachung hielt und sie Eugen sehen ließ. Er hielt ihre Forschung für zwecklos. Wie konnte er, wenn es um das Leben ihres Sohnes ging?
    Sie würde Brian anrufen und auf dem Weg nach Minsk einen Umweg über Irland fliegen.

[home]
    XX

    Wer den Tod fürchtet,
    hat das Leben verloren.
    Johann Gottfried Seume, Apokryphen
    Zaragoza, Spanien
    K onstantin konnte ein sehr geduldiger Mann sein, wenn er wollte. Doch nicht im Moment. Nach einer halben Stunde schüttelte er den Narkoleptiker so lange, bis er aus seiner Ohnmacht erwachte. Er wollte endlich Informationen. Über die Todseherin, über die Ringe, über Jester und die Rolle, die der Skandinavier spielte.
    Arctander streckte sich, betastete seinen Kopf und die Beule, sagte jedoch nichts. Er wusste, weswegen Konstantin es getan hatte. »Haben Sie was zu trinken dabei?«, fragte er mit kratziger Stimme.
    »Nein. Wir kaufen uns unterwegs etwas.«
    Er räusperte sich. »Übrigens, Sie müssen mich nicht niederschlagen, solange ich einen Anfall irgendwo drinnen wie in dieser Halle bekomme. Ich dachte, ich sage Ihnen das, bevor Sie mich aus Versehen erschlagen.«
    »Muss ich nicht?« Konstantins Stimme war ätzend. »Ich war mir nicht sicher, ob alle Fenster richtig geschlossen sind.«
    Arctander deutete auf das leere Gebäude. »Mein Fluch erstreckt sich auf einen abgeschlossenen Raum. Auto, Toilette …«
    »Stadion«, rutschte es Konstantin heraus.
    Arctander presste die Kiefer aufeinander. »Ja. Nur wer sich mit mir darin befindet, stirbt. Alle außerhalb nicht.«
    Wie bei mir.
»Okay, ich weiß Bescheid.« Konstantin erhob sich und vollführte halbherzig einige Dehnübungen, um die Steifheit aus seinen Gliedern zu vertreiben. Die Fahrt nach Barcelona, wo die Todseherin lebte, würde noch lang werden.
Jester wird sich mittlerweile denken können, dass ich ausgestiegen bin.
»Bevor es losgeht, Herr …«
    »Macht es dir was aus, mich Bent zu nennen?«, fiel er ihm ins Wort.
    »Kann ich machen. Für dich bin ich Korff.« Nur seine Freunde nannten ihn Konstantin – oder zumindest Menschen, bei denen er sich sicher war, dass er sie nicht umbringen würde. »Kannst du mir erklären, was vorgeht?« Er stemmte die Hände in die Hüften. »Wieso bist du vor den
Topor’s Men
abgehauen? Welches Projekt meintest du, das Darling mit dir betreiben will?« In ihm

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