Oneway to Montréal - Roman (German Edition)
seiner Wohnung tönt und er nicht öffnet.
Da stimmt was nicht und ich habe als einzige einen Schlüssel außer seiner Haushaltshilfe! Aber die besucht diese Woche ihre Enkelkinder in Calgary. Nicht böse sein, bitte!“
Alex sah sie an. Sie hatte als einzige einen Schlüssel? Warum nicht die Sekretärin?
War da doch mehr, als er gedacht hatte? Lag hier der Grund für ihr sprödes Verhalten?
Aber er wusste, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war, darüber zu diskutieren. Denn das alles hier war nicht gespielt, dafür hätte er seine Hand ins Feuer gelegt.
„Soll ich mitkommen? Vielleicht brauchst du Hilfe?“
„Danke, aber Maureen ist auch schon auf dem Weg.“
„Gib uns Bescheid, ja?“
Sie zögerte kurz, sah ihn bedauernd an und meinte leise:
„ D‘accord ! Alex, vielen Dank für alles. Es war eine schöne Zeit. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen!“
Sie schmiegte sich kurz an ihn und er atmete ein letztes Mal den Duft ihres Haares ein. Dann schob er sie von sich und sagte brüsk:
„Es gibt nichts zu verzeihen, Liebes. Ich danke dir auch für die schöne Zeit. Und nun schau nach deinem Staatsanwalt!“
Sammy lächelte ihn an und legte ihm noch kurz eine Hand an die Wange.
Dann nahm sie ihre Tasche und lief los, ohne sich nochmals umzusehen.
Bei den Mädchen blieb sie noch einen Moment stehen, um sich zu verabschieden und die Situation zu erklären.
Sie wollte auf keinen Fall, dass die beiden sich selbst Vorwürfe machten.
Sie verabredeten sich auf einen Kaffee in der nächsten Woche.
Eine knappe halbe Stunde später, Sammy war bereits kurz vor ihrem Ziel und damit weit von Alex‘ Haus entfernt, gab es eine gewaltige Explosion.
Die wunderschöne, luxuriöse Yacht wurde regelrecht in ihre Einzelteile zerfetzt!
Einige Stücke flogen brennend über den Rasen, landeten im Pool und verlöschten dort zischend. Ein größeres durchschlug die Scheibe von Alex‘ Arbeitszimmer, bevor es rasend schnell die Vorhänge in Brand setzte.
Erst etwa 10 Minuten später hörte man die Sirenen der Feuerwehr, die von den Nachbarn verständigt worden waren. Im Haus rührte sich nichts!
Der graue Sedan hatte seinen Parkplatz vor dem Haus etwa eine Minute vor der Explosion verlassen.
Der Fahrer schaltete das Radio ein und wählte einen Sender: „No way out“ – passender konnte kein Song sein, dachte er sich und lächelte glücklich.
Die Strecke zu Larrys Haus war Sammy noch nie so lange vorgekommen.
Als sie davor parkte, kam auch gerade Maureen um die Ecke gebogen.
Die Nachbarin stand bereits nervös vor dem Haus. Sammy stieg aus und lief die kleine Treppe hoch.
Sie nickte der Frau kurz zu und schloss ohne zu zögern auf. Hinter sich hörte sie Maureen herankeuchen.
Sie ging rasch ins Haus. Es roch nach ungelüfteten Räumen – für Larry sehr untypisch – und die Stereoanlage dröhnte wirklich.
Sammy spürte, wie die Angst in ihr hoch kroch. Sie ging jedoch ohne zu zaudern weiter, den Gang entlang und links ins Wohnzimmer.
Dort lag Larry neben dem Couchtisch auf dem Boden, mit dem Gesicht nach unten!
Seine rechte Hand hielt die Fernbedienung der Stereoanlage umklammert. Offensichtlich hatte er die Lautstärke hochgedreht, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Sammy stieß einen erschrockenen Schrei aus und kniete neben ihm nieder. Ohne sich umzuwenden, rief sie:
„Maureen, rufen Sie bitte sofort den Notarzt!“
Aber Maureen war nicht umsonst eine gutbezahlte Sekretärin, sie wählte bereits die Nummer.
Sammy fühlte panisch nach Larrys Puls.
Da war er – Gott sei Dank. Ganz schwach, aber spürbar.
Sie atmete auf, dann begann sie nach Verletzungen zu suchen. Aber sie fand nichts.
Als sie jedoch sein Gesicht fühlte, zuckte sie zusammen. Larry glühte vor Fieber! Sie gab die Information an Maureen weiter und diese wiederum an den Notarzt.
Sammy drehte Larry mühsam auf die Seite. Er stöhnte leicht, kam aber nicht zu sich.
Auch auf seiner Vorderseite befand sich keine Verletzung.
„Maureen, er ist nicht verletzt! Anscheinend hat er eine sehr schwere Grippe.“
„Gott sei Dank! Es ist schlimm genug, aber das wird ja wohl in den Griff zu kriegen sein.
Hätte ich ihn nur angerufen, als er gestern nicht gekommen ist. Aber seine Laune war am Dienstag so schlecht, dass ich dachte, er braucht seine Ruhe.“
Sie verschwieg, dass diese schlechte Laune auf einen Anruf Sammys erfolgt war, als sie ihn von ihren Wochenendplänen mit Alex in Kenntnis gesetzt hatte.
Sammy fragte
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