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Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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freiwilliger Helfer. Der Tag war wolkenlos und versprach sehr heiß zu werden. Die Zuschauer waren im Scharen herbeigeströmt, die Baumwollröckchen der Maori-Mädchen verliehen der Szene Farbigkeit. Hinter dem Zaun scharrten und wieherten die Pferde. Judy hatte recht behalten. Wenn auch die Mehrzahl ländliche Arbeitsponys waren, so sah man doch da und dort rassige Renn- und Jagdpferde aus der Stadt. Sogar von diesen hoben sich Chapmans elegante Pferde ab, genauso wie ihr Besitzer von der Menge. Größer als die meisten und weitaus hübscher, schlenderte er lässig umher. Fast alle Mädchen sahen ihm nach.
    Terrys eifersüchtige Augen hatten ihn sofort ausgemacht, und er sagte: »Ganz Filmstar, nicht? Stellt sich einfach zur Schau... Ah, da kommt Alan. Der hat nichts Angeberisches an sich.«
    Das stimmte. Die Mädchen beachteten ihn kaum, doch klang ihm der Gruß der Männer entgegen. Seiner untersetzten Gestalt standen die Reithosen nicht so gut wie dem schlanken Chapman, doch wurde man durch Alans Gesicht entschädigt, das offen und aufrichtig war und Intelligenz ausstrahlte.
    »Kommen Sie und sehen Sie sich das Finale des Holzfällerwettbewerbs an«, sagte er. »Sie nicht, Mrs. Moore? Ja, ein wenig können Sie auch von hier aus sehen. Aber Sie müssen kommen, Mr. Macalister, und Terry auch.«
    Robert stieg gehorsam, wenn auch widerwillig aus. Er wäre lieber mit Dora im Schatten geblieben, aber ihm war klar, daß Terry dann auch bleiben würde, den Alan unbedingt unter die Leute bringen wollte. Der Junge zögerte. »Ich mache mir nichts aus diesen Sportarten«, sagte er bockig. »Ich werde Mrs. Moore Gesellschaft leisten.«
    Alan sagte nur kurz: »Ach, komm schon. Im Schatten dösen kannst du später. Es ist wirklich ein Mordsspaß.« Er blieb wartend stehen.
    Terry ging langsam dahin, und die beiden anderen begleiteten ihn. Dora hatte den Schachzug sofort begriffen und dachte, während sie ihnen nachsah: Wie eine Leibgarde! Alan versteht es aber auch wirklich.
    Robert dachte ähnlich. In Alans Gesellschaft konnte sich niemand befangen fühlen. Alle kannten ihn, und allen stellte er seine zwei Begleiter vor. »Mr. Macalister, Mrs. Moores Onkel aus England, und Terry Mason, der in ihrem Haus lebt.« Plötzlich vergaß Terry, daß er sich in der Defensive fühlte, und begann, sich zu amüsieren.
    Hier wurde hervorragender ländlicher Sport gezeigt. Die Organisation war gut, es gab keine Wartezeiten, und die Wettbewerbe folgten rasch aufeinander. Immer gab es etwas zu sehen. Wenn jemand die Holzfällerwettbewerbe nicht interessierten, konnte er den Mädchen beim Kettenhüpfen zusehen oder dem Drei-Bein-Rennen der Kinder. Dann gab es endlose Ratewettbewerbe. Da standen Frauen mit ernsthaftem Gesicht und versuchten das Gewicht einer Eistorte zu schätzen, während ihre Ehemänner sich über das wahrscheinliche Gewicht eines fetten Lamms oder eines quiekenden Mastschweins den Kopf zerbrachen.
    Schließlich kam das Pferderennen über eine Gerade, in dem Chapman siegte, während Alan ihm knapp als Zweiter folgte. Diese Reihenfolge kehrte sich im Kurvenrennen um. Alle lachten, und man riet den Rivalen, es bei den Sprungbewerben endgültig auszufechten.
    Plötzlich kam Alan mit Judy ins Streiten. Sie hatte voll Neid den eleganten Pferden nachgesehen, die in eigenen Transportern zum Rennplatz geschafft worden waren. »Es ist albern, wenn man gegen diese Experten antritt. Chapman kennt einige und sagt, daß sie bei allen Sportfesten die Runde machen.«
    »Na, dann würde ihnen recht geschehen, wenn sie von einem von uns geschlagen würden. Ich habe dich jedenfalls für das Jagdspringen der Damen gemeldet. Komm. Es beginnt bald.«
    »Ich werde mich lächerlich machen. Sieh dir mal an, wie diese Pferde gepflegt sind, sieh dir das Zaum- und Sattelzeug an. Trixie hat nicht einmal eine anständige Satteldecke. Ich wollte eigentlich gar nicht mitreiten.«
    »Mit Satteldecken und Pflege gewinnt man keinen Sprungwettbewerb. Versuch’s doch mal. Die Leute werden sich freuen. Sie möchten doch die Pferde aus der Umgebung sehen.«
    »Na schön. Aber ich habe noch nie mitgemacht, und diese zwei Hecken am Ende dort liegen schrecklich knapp hintereinander.«
    »Überlaß das Trixie. Es wird schon gehen.«
    Sie zögerte noch immer, als Chapman vorbeikam. »Die Pferde hier sind wohl nicht ganz Trixies Klasse, nicht? Sie können nicht erwarten, daß die Ärmste es mit ihnen aufnehmen kann.«
    Alan machte ein ausgesprochen kampflustiges

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