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Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Macalister.«
    »Ich gebe dir bei deinen Gefühlen recht, während ich ihren Ausdruck bedaure«, sagte Robert und stimmte in das allgemeine Gelächter ein. Die beiden stellten ein richtig demoralisierendes Gespann dar.
    »Also Terry«, sagte Judy, »sitz hier nicht grinsend herum. Werde aktiv. Es liegt bei dir. Du hast doch am meisten Phantasie.«
    Ihre Stimme klang müde und gereizt. Er sah sie mitleidig an, sagte aber nur großspurig: »Überlaß das ruhig Onkel Terence, und alles wird wieder gut.«
    Sie gähnte und meinte, es sei Zeit zum Schlafengehen. Robert war verlegen, als er mit Terry allein war. »Ich bitte dich inständig, geh nicht zu unsanft vor«, sagte er zu Terry. »Du hast es mit einem intelligenten Menschen zu tun und mit einem rücksichtslosen obendrein, der nicht zögern würde...«
    Er machte eine Pause, aber Terry lachte bloß. »Mich wieder in den Knast zu bringen, wenn es ihm in den Kram paßt. Weiß ich doch. Ich werde achtgeben. Keine Bange.«
    Zwei Tage später kam Dr. Gresham wieder. Es war am Spätnachmittag. Dora war mit den Vorbereitungen zum Abendessen beschäftigt. Er war ein wenig irritiert, als sie ihn in die Küche bat. Er müsse mit der Küche vorlieb nehmen, wenn er mit ihr sprechen wolle. »Sie arbeiten von früh bis spät. Sicher könnte Judy doch mehr helfen?« meinte er.
    »Judy kann unmöglich mehr tun. Sie arbeitet so, daß es über ihre Kräfte geht. Das Wenigste, was ich für sie tun kann, ist, ein warmes Essen bereitzuhalten, wenn sie nach Hause kommt.«
    Er fand jedoch, daß es in der Küche sehr gemütlich sei, setzte sich behaglich hin und sah ihr zu. Ihre Bewegungen waren anmutig und flink. Sie gehörte zu den wenigen Frauen, die auch in der Küche erfreulich wirkten. Um wieviel mehr noch mußte sie in einer attraktiveren Umgebung gewinnen!
    Ein Pech, daß man sie kaum einmal allein antreffen konnte. Heute kam doch wieder dieser alte Onkel hereingebummelt, setzte sich mit sonderbarer Stumpfheit hin und blieb stur sitzen. Das war so ärgerlich, daß der Doktor seinen Besuch abkürzte. Roberts Miene war sehr freundlich, als er den Arzt an die Tür begleitete, doch als Terry, der eben jetzt heimkam, ihm auffällig zublinzelte, übersah er es geflissentlich.
    Am Abend rief Dr. Gresham an. Seine Stimme klang erregt. »Ist es möglich, daß ich meine Tasche mit ins Haus gebracht habe? Die kleine. Nein? Dachte ich mir’s doch. Ist mir noch nie passiert. Ich habe auch die anderen drei Häuser angerufen, in denen ich Besuche machte. Ich kann mir nur denken, daß sie aus dem Wagen gefallen ist. Aber wie, das ist mir ein Rätsel.«
    »Ach, wie ärgerlich«, erwiderte Judy, die abgehoben hatte.
    »Hoffentlich war nichts Gefährliches drin — Medikamente oder Drogen?«
    »Nichts dergleichen, nichts, was ich nicht sofort ersetzen könnte. Nur mein Stethoskop und so weiter, aber ich habe natürlich Duplikate.«
    »Der Doktor hat seine Tasche verloren, dieser unvorsichtige Kerl«, sagte sie leichthin, als sie wieder hereinkam, aber Robert fiel der rasche Seitenblick zu Terry auf, dessen Miene sanft und kindlich war. Robert kannte diesen Ausdruck; später, als sie allein waren, konnte er nicht an sich halten und sagte: »Denk daran, Terry, daß Dr. Gresham kein Dummkopf ist. Ich könnte mir vorstellen, daß er bösartig sein kann. Ich bitte dich, dir alles gut zu überlegen.«
    An jenem Abend, als Dora zu Bett gegangen war und Robert daran dachte, dasselbe zu tun, kam Judy sehr bekümmert zu ihm. »Wo ist Terry? Hast du ihn gesehen?«
    »Seit einer Stunde nicht mehr. Warum?«
    »Der Reservesattel ist weg, und Terry ist nicht in seinem Zimmer. Ich möchte wissen, warum Darkie bis zum Abendessen im Hof geblieben ist. Ach, Onkel Robert, ich weiß, daß er etwas im Schild führt. Er ist so leichtsinnig. Ich habe Angst.«
    Er versuchte sie aufzuheitern. »Im Moment können wir nichts machen. Terry mag leichtsinnig sein, aber er besitzt ausreichend Verstand und noch mehr Gerissenheit. Warten wir ab, was uns der Morgen bringt.«
    Er brachte ihnen einen ungewöhnlich selbstzufriedenen Terry und einen Anruf von Dr. Gresham, der ihnen meldete, die Tasche habe sich gefunden, total durchnäßt zwar, aber sonst unversehrt. »Es bleibt mir ein Rätsel. Ich kann mir nur denken, daß sie jemand aus dem Wagen genommen hat, während ich vor dem Laden stand. Als der Täter entdeckte, daß sie weder Geld noch Wertsachen enthielt, hat er sich ihrer entledigt.«
    Judy, die das Pech gehabt hatte, wieder

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