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Onkel Schwein (German Edition)

Onkel Schwein (German Edition)

Titel: Onkel Schwein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frans Brood
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Hölle.“
    Helgi und Ellen sahen ihn verdutzt an.
    Dann begann Teever zu erzählen.
    Es ging nicht anders.
    Croissants und Kaffee waren kalt, als er geendet hatte.
    „Was für ein widerliches Schwein“, sagte Ellen und Helgi pflichtete ihr bei.
    „Und du meinst, er hat sogar in der Nachbarschaft…?“
    Teever zuckte mit den Achseln.
    „Ja, scheint so.“
    Alle drei schwiegen eine Zeit lang.
    Dann war es Ellen Ammann, die mit der flachen Hand auf den Tisch schlug. Das Porzellan schepperte.
    „Wisst ihr, was wir jetzt machen?“
    Helgi und Teever sahen sie fragend an.
    „Jetzt werden wir den ganzen Scheiß für ein paar Tage vergessen und feiern richtig schöne spießige, schwedische Weihnachten.
    „Eine tolle Idee“, rief Helgi und sah den traurig blickenden Teever an.
    „Komm Torbjörn, das ist ein prima Einfall. Er bringt dich auf andere Gedanken. Du scheinst mir im Moment sowieso etwas angeschlagen zu sein. Schon vorher.“
    „Wir haben doch gar keinen Weihnachtsbaum“, entgegnete Teever. Helgi imitierte den Schlag einer Axt.
    „Christbaumschmuck habe ich auch nicht.“
    „Den besorge ich“, sagte Ellen.
    „Es ist auch gar nichts zu essen da.“
    „Ich kann auch aus Resten etwas zaubern. Zeige mir deine Speisekammer und ich zeige dir deinen Reichtum.“
    „Der Dalai Lama?“
    „Großmutter Ammann.“
    Teever musste lächeln.
    „Wir haben ihn“, sagte Ellen.
    Helgi nickte. „Jetzt musst du ihn nur noch überreden, uns sein Auto zu leihen und dann fahren wir los und besorgen die Sachen.“
    Teever hob die Hände zum Zeichen der Aufgabe und legte den Autoschlüssel auf den Tisch.
    „Aber glaubt bloß nicht, dass ich singe.“
    Das tat Freddie Mercury für ihn: „ Friends will be friends, when you're in need of love they give you care and attention!”
    Als sein Handy klingelte, wusste Teever zunächst gar nicht, wo er war. Dann stellte er fest, dass er mit dem Kopf auf der Platte seinesKüchentisches lag. Aus seinem Mund war Speichel auf das Holz getropft.
    Teever wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen und griff zu seinem Mobiltelefon. Beim Blick auf die Anzeige stellte er fest, dass er fast drei Stunden geschlafen hatte. Vielleicht sollte ich gar nicht mehr im Bett, sondern hier am Tisch pennen, dachte Teever, ehe er das Gespräch annahm.
    „Hallo Torbjörn“, sagte ein aufgekratzter Wilhelmsson, „halte dich fest. Wir haben die Knochen identifiziert.“
    „So schnell?“
    „So schnell“, wiederholte Wilhelmsson die Frage mit geänderter Betonung und merklichem Stolz in der Stimme.
    „Und wer war es?“ fragte Teever matt, weil er erstens die Antwort kannte und zweitens noch nicht ganz wach war.
    „Na, wenn du so brennend daran interessiert bist, hätte ich dich wohl gar nicht anrufen sollen“, stellte Wilhelmsson beleidigt fest. Teever entschuldigte sich.
    „Die meisten Knochen stammten von Miss Piggy“, sagte sein ehemaliger Kollege und fügte, als Teever nicht sofort antwortete oder lachte hinzu: „Es waren Schweineknochen. Aber ein paar waren auch von einem Menschen.“
    „Machs nicht so spannend:“
    „Du bist ja richtig gut drauf. Na gut.“ Er hustete einmal, ehe er fortfuhr. „Der Beinknochen stammt von Selma Waldén.“
    Teever wusste nicht, was er sagen sollte.
    „Habe ich es mir doch gedacht“ schien ihm zu großspurig.
    „Eben gerade kam die Bestätigung von einer Zentrale, ich habe den Namen vergessen, jedenfalls konnten die über eine Nummer auf dem Nagel feststellen, an wen er verkauft worden war. Und im Krankenhaus von Växjö hatten sie auch eine gute Buchführung und bestätigten, dass der Nagel Selma Waldén eingepflanzt worden war. Wenn sie also nicht einbeinig durch die Gegend hüpft, lagen ihre Überreste im Wald.“
    „Und der Kiefer?“
    „Pedant“, antwortete Wilhelmsson und nieste, so das Teever fürchtete, sich durch das Telefon anzustecken. „Ein Kollege klappert immer noch die Zahnärzte der Gegend ab.“
    Teever dachte einen Moment nach.
    „Und was bedeutet das für Kent Axelsson?“
    „Nichts“, stellte Wilhelmsson erstaunt fest und Teever musste ihm Recht geben. Dumme Frage. „Nur dass wir vielleicht jetzt den Mörder eines Mörders suchen.“
    „Und wir suchen den Mörder eines Schweins“, sagte Teever und erzählte seine Geschichte zum zweiten Mal an diesem Tag. Nur etwas ausführlicher. Er fand, dass der Fall mittlerweile eine Dimension erreicht hatte, die er allein nicht mehr bearbeiten sollte und ihn auch persönlich

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