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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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schickte sie »Flirts« an die drei Männer, die sie sich ausgesucht hatte. Wenn sie den »Flirt«-Button eines anderen anklickte, brauchte sie nichts weiter dazu zu schreiben. Es signalisierte einfach, dass sie Interesse hatte. Und das hatte sie.
    Als sie mit ihren Online-Unternehmungen fertig war, rief sie im Revier an und bat eine Kollegin dort, nachzuschauen, was sie im Melderegister zu Christine Conboy fand, der rothaarigen Empfangsdame bei FirstDate. Conboy hatte ein paar alte Verkehrssünden auf Long Island vorzuweisen und eine aktuelle Telefonnummer in Queens. Es war bereits elf, aber Ellie wählte die Nummer trotzdem. Eine freundliche Stimme meldete sich.
    »Christine? Hier ist Detective Ellie Hatcher. Wir haben uns heute Vormittag gesehen.«
    »Hm. Ja?«
    »Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht helfen. Ich habe …«
    »Ich darf nicht mit Ihnen reden. In der Firma haben sie gesagt, dass nur der Geschäftsführer mit der Polizei und so weiter spricht.«
    »In der Firma? Sie meinen, das hat Mark Stern angeordnet, nachdem wir heute Mittag weg waren?« Sie nahm das Schweigen am anderen Ende der Leitung als Zustimmung. »Hören Sie mir einfach zu, ja? Ihr Chef wird nichts davon erfahren.«
    »Kann ich mich da auf Sie verlassen?«
    »Habe ich den Eindruck gemacht, als wäre ich mit Mr. Stern gut Freund?«
    Dafür erntete sie ein kurzes Lachen. »Um ehrlich zu sein, er war nicht gerade begeistert von Ihnen.«
    »Na ja, sagen Sie’s ihm nicht weiter, aber das beruht ganz auf Gegenseitigkeit. Bei Ihnen dagegen kam es mir so vor, als sei es Ihnen nicht gleichgültig, dass wir hinter jemandem her sind, der zwei Frauen ermordet hat.«
    »Natürlich ist mir das nicht gleichgültig . Ich weiß nur nicht, wie ich Ihnen helfen soll.«
    »Ich habe eine Liste mit Profilnamen – alles Leute, die mit unseren beiden Opfern in Verbindung standen. Ich muss wissen, wer hinter den Namen steckt. Mit dieser Information könnten wir anfangen, ein paar Puzzleteile zusammenzufügen.«
    »Ich sitze am Empfang. Keine Ahnung, wie ich an diese Informationen kommen soll. Ich wünschte, ich wüsste es, glauben Sie mir. Ich bin hier nicht nur angestellt, ich bin auch Kundin. « Ellie verstand die Anspielung auf eine alte Hair-Club-Werbung, aber wirklich lachen konnte sie darüber jetzt nicht. »Ehrlich. Wir kommen an personenbezogene Daten nicht ran.«
    »Aber irgendjemand muss doch rankommen. Irgendwo in Ihren Datenbanken steckt das alles drin. Es muss nur rausgefischt werden.«
    Es folgte ein langes Schweigen. Dann sagte Conboy: »Ich kann Ihnen nicht helfen. Tut mir leid.«
    »Könnte ich Sie wenigstens mal persönlich sprechen?« Nein-Sagen ist viel schwerer, wenn der andere einem gegenübersitzt.
    »Wenn Stern mitkriegt, dass ich mit Ihnen rede, bin ich meinen Job los. Er ist ein absoluter Kontroll-Freak.«
    »Er wird uns nicht sehen. Ich kann zu Ihnen kommen. Oder wir treffen uns in Ihrer Pause. Wann gehen Sie essen?«
    »Um eins. Es gibt eine Nudelbar am Rector Place, Ecke Broadway. Bei Weitem nicht schick genug für den Chef.«
    Ellie notierte sich die Adresse und dankte Christine überschwänglich. Dann kroch sie wieder ins Bett und schloss die Augen. Die Tür ließ sie offen, damit sie Jess kommen hörte. Als er schließlich da war, fiel sie in einen tiefen Schlaf.
     

11
    Am Morgen sah sie Jess auf dem Sofa liegen. Ihr Laptop stand aufgeklappt auf seinem Bauch.
    »Du machst einen ziemlich munteren Eindruck«, sagte sie. »Als wärst du richtig zu was zu gebrauchen, und es ist gerade mal acht.«
    »Tut mir leid, wenn ich dich enttäusche, aber ich hab noch gar nicht geschlafen. Dachte nur, ich nutze kurz deinen Computer, bevor ich ein Nickerchen halte.« Er musterte sie amüsiert und schien auf eine Reaktion zu lauern.
    »Was ist?«
    »Nichts. Ich freu mich nur, dass es dich hinauszieht in die weite Welt.«
    »Was soll das heißen?«
    » Willkommen bei FirstDate ? Entschuldigung, aber ich hab die Betreff-Zeile in deinem Posteingang gesehen.«
    »Lass die Finger von meinen Mails!«
    »Wer hat denn den Rechner so eingestellt, dass die Mails automatisch abgerufen werden, sobald du ihn hochfährst? Ich kann nichts dafür. Außerdem find ich das cool. Wird Zeit, dass du mal wieder was fürs Bett hast. Du bist ja wohl die einzige attraktive Frau in Manhattan, die keinen Kerl hat.«
    »Dass du auf meinem Sofa rumliegst, wird dabei sicher sehr hilfreich sein. Und auch wenn ich dir das nur ungern sage: Meine Mitgliedschaft bei

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