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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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wollen mit Gott und der Welt U-Bahn fahren, wo Sie einen Service haben können, der Sie bis vor die Haustür bringt? Was sind Sie denn für eine Frau?«
    Ellie zögerte; sie mochte sich nicht aufdrängen.
    »Sie würden mir einen Gefallen tun. Ich könnte mir einreden, dass ich eine Stütze war, in mein beschauliches Rentnerleben zurückkehren und diesen ganzen Fall vergessen.«
    Ellie lachte. »Also gut. Aber nur, weil ich Ihnen damit helfe. Ich will nach Manhattan zurück. 38. Straße, Ecke Park Avenue.«
    »Ihr Wagen steht bereit, Madam.«
     
    Nachdem er das Gewirr enger Seitenstraßen hinter sich gelassen und den Brooklyn-Queens Expressway erreicht hatte, fing Becker wieder an zu reden. »Hat McIlroy eigentlich noch diese Angewohnheit, immer in Form von rhetorischen Fragen zu antworten?«
    »Trinkt Tara Reid Bier?«
    Becker lächelte, obwohl er, wie Ellie vermutete, den Namen Tara Reid wahrscheinlich noch nie gehört hatte. »Das kann einem wirklich manchmal auf die Nerven gehen, nie kriegt man von dem Mann so was zu hören wie ein einfaches ›ja‹. Aber davon abgesehen – wie geht es Flann?«
    Ellie sagte: »Gut«, und hörte selbst, dass es nicht ganz überzeugend klang.
    »Ich hatte immer den Eindruck, dass McIlroy nicht gerade ein Fan von mir ist«, fuhr Becker fort. »Vielleicht hat er Ihnen gegenüber in der Richtung mal was erwähnt?«
    »Keine Details. Aber ich habe eine gewisse Spannung wahrgenommen.«
    »Das glaube ich sofort. Sie sind schließlich Detective, oder? Das müssen Sie doch schon gemerkt haben, als Sie beide bei mir waren.«
    »Ist denn zwischen Ihnen etwas vorgefallen, von dem ich nichts weiß?«
    »Ach, seit damals ist viel Wasser den Hudson runtergeflossen. Es ist nicht meine Art, jemandem seinen neuen Partner madig zu machen. Er ist im Grunde ein anständiger Kerl. Verdammt schlau, so viel steht fest.«
    »Aber?«
    »Wir sind ganz unterschiedliche Cops. Weiter nichts. Damals war Mac der ungewöhnliche Typ. Wer weiß, heutzutage sind es vielleicht Männer wie ich, die aus dem Rahmen fallen und allmählich aussterben.«
    »Hören Sie auf. Sie sind doch gar nicht so viel älter als Flann. Wie viel? Fünf Jahre?« Sie war großzügig. Eigentlich nahm sie an, dass Flann höchstens Mitte vierzig war und Ed auf die sechzig zuging.
    »Elend viel älter, aber ich meine nicht das Alter in Jahren. Es hat mit der Einstellung zum Job zu tun. Zur Polizei. Als ich auf dem Revier war, hatte das noch einen Wert. Am Ende des Tages waren die Streitereien, die man vielleicht mit einem Kollegen gehabt hatte, vergessen. Wir waren alle Brüder, der Job gab uns den Zusammenhalt. Loyalität war oberstes Gebot. Flann ist von einer ganz anderen Sorte.«
    »Das klingt so, als könnte ich ihm nicht trauen.« Sie dachte daran, wie Flann ohne sie noch einmal zu Jason Upton ins Büro gegangen war und diese lächerliche Überprüfung eines früheren Kollegen in Auftrag gegeben hatte. Und sie dachte daran, wie sehr ihr Vater sich den Freunden beim Wichita Police Department verbunden gefühlt hatte; an sein Engagement, das die Art und Weise, wie die Stadt mit seinem Tod umgegangen war, für sie umso unverständlicher machte.
    »Ich alter Sack hätte besser den Mund gehalten. So ist es nämlich gar nicht. Er ist ein guter Mann. Er sieht nur die Welt ein bisschen anders, weiter nichts. Seine Loyalität dem Job gegenüber besteht darin, den Job zu machen. Er hält sich an die Regeln, erledigt alles bis ins Kleinste. Aber Verbrüderung ist für ihn nicht wichtig. Merken Sie, wie altmodisch ich mich anhöre? Seine Art ist die Zukunft. Und mit so einer klugen Person wie Ihnen wird er keinerlei Schwierigkeiten haben. Sie waren womöglich sogar am College?«
    »John Jay.«
    »Sieh einer an. Ein Master-Abschluss?«
    »Nein, nur ein Bachelor. Einen Masterstudiengang habe ich in Forensischer Psychologie angefangen; in der Zeit habe ich sogar eine Zeit lang über eine FBI-Laufbahn nachgedacht.«
    »Und dann wollten Sie doch nicht FBIler werden? Sie würden wahrscheinlich sagen: FBIlerin, was?«
    »Egal. Nein, ich konnte es nicht erwarten, in der Wirklichkeit anzukommen. Immer im Hörsaal zu sitzen und mich nach Lehrbuch mit Kriminalität zu befassen, war für mich nicht das Richtige. Ich wollte meine Sinne schärfen, und dafür musste ich so schnell wie möglich raus auf die Straße.«
    Und dann erzählte sie – aus Gründen, die sie selbst nicht durchschaute – Ed von Jerry Hatcher, seiner Rolle im Fall des

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