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Onno Viets und der Irre vom Kiez (German Edition)

Onno Viets und der Irre vom Kiez (German Edition)

Titel: Onno Viets und der Irre vom Kiez (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schulz
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wieder. ›Unbekannter Teilnehmer.‹ Geistesgegenwärtig nahm Onno an. »Privatdetektei Viets, guten Tag?«
    »’tschuldigung«, murmelte eine Stimme, mit hoher Wahrscheinlichkeit dieselbe von eben, nur mehr schwer verschnupft. »Da ist … da war die Verbindung plötzlich … na, egal. So. Gib mir mal deine Emil-Adresse, denn schick’ ich dir Fotos von Fiona, und die andern Eckdaten. Denn kannst schon mal loslegen. Ich weiß, ich weiß – Abwicklung über Dannewitz. Kein Problem.«
    Mein schwerer, grundlegender Fehler, von dem ich weiter oben sprach.
    Kaum war ich am Vorabend vom Tre tigli zu Haus gewesen, hatte mich Queckenborn auf dem Handy angerufen. Wenn man vom Teufel spricht.
    Herr Queckenborn, heuchelte ich Leutseligkeit, so spät? Woher er überhaupt meine Handynummer habe. Aus seiner Anruferliste, quengelte er, und ich verfluchte mich für die Bequemlichkeit, ihn ein einziges Mal statt vom Bürotelefon vom Handy aus angerufen zu haben. Degoutant, einen noch nach zehn Uhr abends privat anzufunken, aber ein Queckenborn laberte einem notfalls eben den Pyjama voll.
    Er schob irgendeine Vertragslappalie vor. Nach einer Übergangsphase plumper Vertraulichkeiten und pueriler Herumdruckserei, die ich ab einem gewissen Punkt null- bis einsilbig beantwortete, fragte er schließlich spröde wie Glaswolle, ob ich ihm eigentlich und übrigens kurzum eine – Detektei empfehlen könne? Eine seriöse Detektei mit absolut verschwiegenen, tausendprozentig unbestechlichen Mitarbeitern?
    Ich konnte es kaum fassen. (Nebenbei bemerkt, so irre war der Zufall gar nicht. Denn durch welchen Fernsehbericht war Queckenborn inspiriert worden? Eben.) Und empfahl ihm natürlich – vielleicht zwei, drei μ zu begeistert – die Detektei Viets. Ein kleiner, aber um so agilerer, effizienter Betrieb. Arbeite eng mit meiner Kanzlei zusammen. Verträge, Auftragsabwicklung, Zahlungsverkehr etc. liefen über mein Büro. Ich gab ihm Onnos Telefonnummer und sagte, Geschäftsbeginn morgen früh nicht vor zehn Uhr.
    Zwei Fliegen mit einer Klappe! Eine einzige Telefonnummer, aus dem Kopf rekapituliert, und ich hatte Onno in Arbeit und Queckenzeck vom Hals, so daß ich mich bei einem Schlummertrunk endlich einer neuen Folge der Sopranos widmen konnte.
    Als ich am Dienstagmorgen bei Onno durchkam – weil dauernd im Internet, war auch seine Telefonleitung besetzt –, war er bereits Privatdetektiv. Wie aufgekratzt er war, merkte man daran, daß sein R zwei, drei Umdrehungen mehr drauf hatte als sonst.
    »Sachma«, sagte er, »kannst du mir deine Spiegelreflex leihen?« Und mein Diktiergerät, und mein Fernglas, und, und, und. Nach hundert Euro für Spesen fragte er nicht, aber ich versprach sie ihm trotzdem.
    [7]
    Wohlgemerkt: Das Schicksal tat ausnahmsweise, was es nur konnte, um nicht tun zu müssen, wozu es sich so oft gezwungen sah – unbarmherzig zuschlagen. Ja nein, das Schicksal hatte die Ouvertüre zu jener bluttriefenden Horror Picture Show mit einem Zaunpfahl dirigiert. Geschlagene drei Tage lang.
    Der erste davon war noch derselbe Dienstag. Von 9:44 Uhr datierte der »Emil«, mit dem Queckenborn die Fiona-Fotos an Onno übermittelte.

Von:
 [email protected]
An:
 [email protected]
Gesendet:
 Dienstag, 20.   April 200x 09:44
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Betreff:
 Telofonat v. eben

Moni,
hier Finoas Fotso sonst alles wie besrochen.. ach so froindstrasse 10. Porsche Boxster Spyder Arctissilbermetallic HH – Q 69
Liebe Grüsse HHQ
www.sexypop.eu
    Die Prestigebegriffe wie aus dem Spacken-Duden lupenrein buchstabiert, alles andere hingerotzt. Und Onno hatte ein bißchen zu rätseln, bis ihm aufging, weshalb er mit Moni angeredet wurde. (Sollte natürlich ›Moin‹ heißen.) Und dann auch noch › Liebe Grüsse‹!! Soziopath.
    Kurzum, rund anderthalb Stunden dauerte es, bis Onno den Emil mit Finoas Fotso auf seinen schwitzenden und röhrenden, sich zweimal aus Verzweiflung aufhängenden PC runtergeladen hatte. Dann stellte er fest, daß er keinen Farbdrucker besaß. Ach ja Mensch, ich hab’ ja gar keinen Farbdrucker! – so ungefähr, nehme ich an. Also dauerte es rund eine Stunde, bis sein PC den tonnenschweren Anhang an mich weitergeleitet hatte. (Nachbars Drucker wollte Onno wegen der zugesagten zehntausend Prozent Diskretion lieber nicht nachfragen.)
    »Bin sofort bei dir«, hatte er in

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