Operation 9.11 - Der Wahrheit auf der Spur
beschaffene Luftfahrzeug gezielt in den (weitgehend leeren) Flügel, indem es eine große Schleife um das Pentagon drehte. Wie durch ein Wunder kam Bernard Browns Vater dabei aber nicht ums Leben – und zwar, weil er sich ausgerechnet an diesem Tag freigenommen hatte.
Ein weiterer Insasse von American-Airlines-Flug 77 war der Physiker William E. Caswell, seines Zeichens leitender Wissenschaftler bei der Navy. Was genau seine Aufgaben dort waren, war so geheim, dass nicht einmal seine Familie wusste, was er den lieben langen Tag trieb. Auch warum er von Washington nach Los Angeles wollte, wussten seine Angehörigen nicht: »Es war eine Reise, die er öfter machte. Wir wussten nie, was er da machte, er durfte das nicht sagen. Man lernt, keine Fragen zu stellen«, wird seine Mutter zitiert. [273]
Im Jahr 1983 kam Caswell zum Naval Surface Weapons Center, wo er fünf Meilen von Washington entfernt im Bereich angewandter künstlicher Intelligenz arbeitete. Ab 1985 wirkte er an einem hochgeheimen Waffenprojekt mit. Das heutige Naval Surface Warfare Center wurde 1944 als Forschungseinrichtung der Artillerie gegründet. Dessen ursprüngliche Aufgabe bestand in der Entwicklung von Geschützen und Sprengstoffen. Später kamen Torpedos, Minen und Geschosse dazu. [274]
Charles Droz, 52, war ebenfalls für die Navy tätig. Obwohl pensioniert (im Dienstgrad eines Lieutenant Commander der Navy), erhielt er eine Heldenbestattung in Arlington. Er arbeitete zuletzt für die Software-Firma EM Solutions in Arlington in der Nähe des Pentagons. Einmal Pentagon, immer Pentagon, sozusagen.
Der Nächste im Navy-Bunde war ein ganz hohes Tier: der ehemalige Admiral Wilson Flagg, 63. Im Verteidigungsministerium war Flagg unter anderem für Luftkriegsoperationen der Navy zuständig. Im Jahr 1991 erfuhr er einen hochnotpeinlichen Karriereknick. Nach einem Sexskandal bei einer Navy-Tagung im Pentagon war es vorbei mit dem schnellen Aufstieg des erfahrenen Navy-Kampfpiloten. Im Jahr 1995 wurde er pensioniert, flog aber genau wie der Kapitän von Flug AA 77, Burlingame, als Kapitän für American Airlines. Man kannte sich also.
John Yamnicky, 71, ebenfalls ein pensionierter Navy-Haudegen, Testpilot und Luftfahrtexperte, arbeitete für die Veridian Corporation, »spezialisiert auf einsatzrelevante Programme der nationalen Sicherheit für die nationale Geheimdienstgemeinde, das Verteidigungsministerium und mit der inneren Sicherheit befasste Regierungsbehörden«, so eine Unternehmenspräsentation. Yamnicky war an der Entwicklung moderner Kampfjets (wie der F/A-18) beteiligt.
Stanley Hall, 68, war ausnahmsweise ein pensionierter Armeeoffizier. Um so interessanter in unserem Zusammenhang war seine Tätigkeit zum Zeitpunkt seines Todes. Er diente der Rüstungsfirma Raytheon und gilt als einer der Väter von Anti-Radartechnologien, das sind Verfahren, die Objekte wie Flugzeuge für Radareinrichtungen unsichtbar machen. Seine Kollegen bezeichneten ihn als den »Dean« (»Dekan«) der elektronischen Kriegsführung.
Auch Brian Jack, 48, kannte das Pentagon ausgezeichnet, arbeitete er doch seit 23 Jahren dort. Er war ein brillanter Mathematiker und Haushaltsexperte. Mit American-Airlines-Flug 77 befand er sich auf dem Weg zu einem Vortrag an der Navy Postgraduate School in Kalifornien.
Steven Jacoby, 43, war Experte für drahtlose Kommunikation.
Chandler Raymond Keller, 29, war Fachmann für Raketenantriebe, ebenso wie Ruben Ornedo, 39. »Er spielte eine Schlüsselrolle in für die Verteidigung und Sicherheit der Nation lebenswichtigen Projekten.«
Weitere Waffenexperten an Bord von American-Airlines-Flug 77 waren:
der Air-Force- und Geheimdienstmann Dong Lee, 48. Er arbeitete für Boeing an Integrierten Verteidigungssystemen und für die National Security Agency ( NSA ) als Netzwerkspezialist;
der Elektroingenieur Robert Penniger, 63, angestellt bei der Rüstungsfirma BAE Systems, einem Ableger des Rüstungskonzerns British Aerospace. Unter anderem beschäftigt sich die Firma intensiv mit der Steuerung von sogenannten UAV s – Unmanned Aerial Vehicles, also unbemannten Luftfahrzeugen;
der Software-Entwickler Robert Ploger, 59, von der Luft-, Rüstungs- und Raumfahrtfirma Lockheed Martin, Sohn des Generalmajors Robert Ploger senior;
der technische Manager John Sammartino, 37, früher tätig am Naval Research Laboratory der Navy, jetzt bei der Rüstungs- und Raketenfirma XonTech, tätig auch im Bereich von »threat representative target
Weitere Kostenlose Bücher