Operation 9.11 - Der Wahrheit auf der Spur
berichtete von einer Angehörigen, die nur eine kleine Schachtel voller Überreste bekommen habe. Wir wollten wissen, ob sie die Box geöffnet habe. Die Antwort lautete ja. Wir wollten wissen, ob sie ihren Angehörigen identifizieren konnte. Da zog Stull sein kleines Asthmaspray aus der Tasche und fragte: »Wie wollen Sie etwas von dieser Größe noch identifizieren?«
Das bedeutet also, dass diese Hinterbliebene ihren Verwandten nicht wiedererkennen konnte. Ihr wurde lediglich gesagt, dass es sich um Überreste ihres Angehörigen handele. Wenn die Überreste nicht mehr wiederzuerkennen und auch keine Zähne mehr vorhanden sind, ist die Identifizierung am besten mittels DNA -Analyse möglich. Normalerweise werden die DNA -Analysen, bei denen das Erbgut der Leichenteile mit Erbgut verglichen wird, das aus der Umgebung des Opfers gewonnen wird (z.B. von Zahnbürsten, Kämmen aus dem Badezimmer des Verstorbenen), von unabhängigen gerichtsmedizinischen Labors durchgeführt, auf deren Ergebnisse man sich verlassen können muss.
In diesem Fall war das nicht so. Die Identifizierung wurde nicht von einem der zahlreichen zivilen Forensik-Labore in den USA durchgeführt, sondern vom einem Militärlabor: dem Armed Forces Institute of Pathology ( AFIP ), das normalerweise damit betraut ist, die Überreste von Soldaten zu identifizieren, die zum Beispiel auf den globalen Schlachtfeldern des amerikanischen Imperiums ihr Leben lassen mussten. Diese merkwürdige Identifizierungsoperation, bei der an keiner Stelle von den Leichen die Rede war, habe ich bereits ausführlich beschrieben. Wie alle Armeeeinrichtungen unterliegt natürlich auch diese Institution den Prinzipien von Befehl, Gehorsam und Geheimhaltung. Ihr Direktor ist ein Captain der Navy, die Identifizierung der Opfer von United-Airlines-Flug 93 war eine militärische Operation (mit dem Codenamen »Noble Eagle«), und das Ergebnis war ein Befehl: »Meine Damen und Herren«, beschied AFIP -Chef Captain Glenn N. Wagner seine Untergebenen protzig, »wir werden eine umfassende Untersuchung durchführen und dabei jeden Stein umdrehen. Dabei wird es keinen einzigen Fehler geben.« [200]
Wie das? Fehler kann es immer geben. Insbesondere, wenn weniger als sieben Prozent der gesamten Körpermasse vorliegen. Nur mal angenommen, dieser Wert würde stimmen, so kann es sich dabei natürlich nur um einen Durchschnittswert handeln, der sich, wie andere Durchschnittswerte auch, aus Extremwerten zusammensetzt – dass also von manchen Leichen wesentlich mehr übrig blieb, von anderen wesentlich weniger. Weniger als sieben Prozent des Körpergewichts liegen bereits so nahe an Null, dass durchaus die Gefahr bestanden haben mag, dass von einzelnen Insassen gar keine identifizierbaren Reste übrig geblieben waren.
Das Ergebnis der Pennsylvania-Untersuchung durch das Armee-Institut lautete jedoch wunsch- bzw. befehlsgemäß. Das Institut habe »positive DNA -Identifikationen von allen vierzig Pennsylvania-Opfern bekommen und entwickelte genetische Profile der Terroristen, die nicht mit jenen der Passagiere übereinstimmten«, heißt es auf der Website des dem AFIP angegliederten National Museum of Health and Medicine. [201]
Was soll das heißen: »genetische Profile der Terroristen, die nicht mit jenen der Passagiere übereinstimmten«? Wurden die Entführer nun gefunden oder nicht? Die Antwort erinnert an das sprichwörtliche Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber … »Die Fahnder separierten Überreste, deren DNA -Profile nicht mit den DNA -Profilen von Passagieren und Crew übereinstimmten«, so die
Pittsburgh Post Gazette Online
am 20. Dezember 2001. »Das sind im Ausschlussverfahren die Hijacker, ihre Überreste werden aufgrund gemeinsamer DNA zusammengefügt. Die Luftpiraten wurden als Ziad Jarrah, Ahmed al-Haznawi, Saeed al-Ghamdi und Ahmed al-Nami identifiziert«, schreibt die
Pittsburgh Post Gazette
. War somit alles klar? Nicht ganz. Denn so eindeutig sei die Identifizierung der Hijacker nun auch wieder nicht, schreibt das Blatt. Sie seien »nicht so positiv identifiziert, dass die Behörden ihre Namen in offiziellen Aufzeichnungen nennen wollen«.
Wie bitte? Sie seien zwar identifiziert, aber auch wieder nicht so, dass »die Behörden ihre Namen in offiziellen Aufzeichnungen nennen wollen«? Wenn Sie mich fragen, befinden wir uns hier in einem Tollhaus. Die Scheu, dieses »Identifizierungsergebnis« in offizielle Dokumente zu übernehmen, spricht für sich.
Der Irrsinn des
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