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Operation 9.11 - Der Wahrheit auf der Spur

Titel: Operation 9.11 - Der Wahrheit auf der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Wisnewski
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kontaktiert worden sei, wie der ihn überredet habe, nach Karatschi zu kommen, und wie er schließlich nach Pakistan geflogen sei. In Karatschi stellten sich geheimnisvolle Mittelsmänner mit einer Parole wie aus einem Miss-Marple-Krimi vor: »Ich habe gerade meine Schwiegermutter nach Hause gefahren.« Anschließend habe man ihn mit verbundenen Augen quer durch die Stadt gefahren. Schließlich habe man vor einem Haus angehalten, und Fouda habe, immer noch mit verbundenen Augen, aussteigen müssen. »Das konspirative Getue wurde jedoch keineswegs besser.«
    »›Kannst du mir helfen, die Kiste reinzutragen?‹, fragte der Fahrer plötzlich auf Arabisch. Fouda spürte, wie er ihm etwas in die Hand gab, und er erwartete etwas Schweres. Aber die Kiste war leer. Erst war er verblüfft, doch dann wurde ihm klar, warum. Es könnte Verdacht erregen, wenn jemand sieht, wie ein Mann einen anderen die Treppe hoch geleitet.«
    Klar. Zwei Männer, die einfach so eine Treppe hochgehen: schwer verdächtig. »Aber mit der Kiste sah es aus wie die natürlichste Sache der Welt. Eine simple und zugleich clevere Idee. Hier waren Profis am Werk.« [205]
    Eindeutig. Dieselben Profis hatten jedoch leider vergessen, ihren journalistischen Gast zu bitten, das Handy auszuschalten. Denn ein Handy kann man unter Umständen auf wenige Dutzend Meter genau orten. Das Handy, so erfährt man aus dem Buch, sei erst im Unterschlupf der »Drahtzieher« ausgeschaltet worden. Ein peinlicher Fehler von Leuten, die die einzige Supermacht der Welt mit vier entführten Flugzeugen angegriffen haben wollten. Aber nun gut: Schließlich sollen ihre Komplizen ja auch den Passagieren der entführten Flugzeuge erlaubt haben, mit dem Handy zu telefonieren.
    Aber waren sie es überhaupt wirklich gewesen? Der investigative Reporter Yosri Fouda stellt den beiden »Masterminds« eine echt clevere Frage: »Man sagt, ihr seid Terroristen.« Antwort: »Stimmt. Das ist unser Beruf.« [206]
    Alles klar. Was sich ganz so anhört, als sei »Terrorist« eine Tätigkeit mit einem klaren Ausbildungsweg und einer klaren Stellenbeschreibung. »Aber dann«, berichtet das Buch über die »Drahtzieher« des 11. September, »kam Khalid doch noch zur Sache. Was er zu sagen hatte, traf Fouda wie ein Schlag: ›Ich bin Chef des militärischen Komitees von al-Qaida‹, sagte er. ›Und Ramzi ist der Koordinator der Einsätze vom heiligen Dienstag. Ja. Wir waren es.‹«
    »Heiliger Dienstag«? Nun ja, natürlich war der 11. September 2001 ein Dienstag, aber das kommt im Jahr schließlich etwa 52-mal vor. Und da der geständige Superterrorist nicht einmal eine Jahreszahl nannte, kam im Grunde jeder Dienstag innerhalb seiner Lebenszeit in Frage. Und was ist nochmal »es«? Ein bisschen schwammig also, dieses Geständnis.
    Aber diese Zweifel werden schnell zerstreut, denn die Herren laden schließlich zum Fernsehinterview und bekennen sich dabei zu Osama bin Laden: »In dem 70-minütigen Interview nannte Khalid seinen ›Chef‹ manchmal ›Scheich Abu Abdullah‹, manchmal ›Scheich Osama‹ oder einfach ›Scheich‹«, berichtete Fouda. Hmm – nannte er ihn denn auch einmal »bin Laden«? Bis heute und trotz dieses angeblichen Interviews mit den Drahtziehern des 11. September beschuldigt jedenfalls das FBI bin Laden nicht einmal der Mittäterschaft an den Anschlägen.
    Nach Khalid will Fouda Ramzi Binalshibh aufgenommen haben: »Kein rechtschaffener Muslim wird daran zweifeln, dass der ›heilige Dienstag‹ einer der größten Tage für den Islam war, auf einer Stufe mit den Ghazwahs von Badr, Hattin, al-Quadisiya, al-Yarmuk und Ain Dschalut«, sagte er dabei angeblich. [207] Sicher. Und natürlich auch der »sagenhafte Mittwoch«, der »gesegnete Donnerstag« und der »geweihte Freitag«. Auch Ramzi Binalshibh nennt die Dinge – also die Attentate –, um die es eigentlich geht, nicht beim Namen. Anschließend redete er »in sehr schönem Arabisch noch etwas über religiöse Dinge«, um sich schließlich über die »Koordinierung« dieses »heiligen Dienstags« auszulassen:
    »Was die Koordinierung betrifft, da brauchten wir eine Schaltstelle, wo die Kommunikation der Zellen untereinander zusammenlief und wo die Befehle vom Oberkommando in Afghanistan eingingen. Dann mussten Prioritäten festgelegt werden, was jede Zelle in welcher Reihenfolge zu tun hatte, und wir mussten verfolgen, wie sie in jeder Phase mit ihren Aktionen vorankamen, bis zu dem großen Moment. Außerdem

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