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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Kastanie, Brasilnuss, Castanheiro do Para, Castana-de-Para, Castana-de-Brazil, Juvianuss, Paranuss, Tucanuss 
    GENUTZTE TEILE: Nuss, Samenöl
    EIGENSCHAFTEN/VERWENDUNG: Antioxidans, hautbesänftigend, Insektenabwehr, Nahrungsmittel

       
8
DAS DORF
     
    13. August, Mittag Amazonas-Dschungel
    Mit gerunzelter Stirn fing Nate das Seil auf und befestigte es an der Mangrove. »Vorsichtig!«, warnte er seine Bootskameraden. »Der Untergrund ist sumpfig. Passen Sie auf, wohin Sie treten.« Er half Kelly, über den Wulst des Schlauchboots auf einen festeren Uferstreifen zu klettern. Er selbst war bis zu den Knien eingesunken und völlig durchnässt.
    Er hob das Gesicht in den Nieselregen, der aus dem bewölkten Himmel herabfiel. Nachts hatte es gestürmt, und der Platzregen war anschließend in ein stetiges Nieseln übergegangen, das seit Stunden anhielt. Das Vorankommen war bislang mühsam gewesen. Abwechselnd hatten sie mit einer Handpumpe das Bilgewasser aus dem Boot gepumpt. Nate war froh gewesen, als Captain Waxman endlich eine Rast verkündet hatte.
    Nachdem er den Insassen beim Aussteigen geholfen hatte, kletterte Nate am morastigen Ufer ein Stück höher. Ringsum weinte der Dschungel, ein ständiges Tröpfeln und Strömen.
    Professor Kouwe ließ sich davon nicht stören. Mit einem eilig aus Palmblättern gefertigten Rucksack stapfte er in Begleitung des durchnässten Corporal Jorgensen bereits auf der Suche nach Essbarem in den Dschungel hinein. Dem säuerlichen Gesichtsausdruck des Soldaten nach zu schließen, hatte der groß gewachsene Schwede wenig Interesse an einem Dschungeltreck. Captain Waxman aber bestand darauf, dass niemand, auch nicht der erfahrene Kouwe, allein in den Dschungel ging.
    Die Stimmung war gedrückt. Die Nachricht, dass von Gerald Clarks Leichnam möglicherweise eine Ansteckungsgefahr ausging, hatte sie gestern erreicht. In Miami und rund um die Institute, an denen die Leiche untersucht wurde, hatte man Quarantänezonen eingerichtet. Zusätzlich hatte man die brasilianische Regierung informiert, die entlang des Amazonas Quarantänestationen einrichtete. Bislang galten nur Kinder, ältere Menschen und solche mit geschwächtem Immunsystem als gefährdet. Gesunde Erwachsene waren gegen den Erreger anscheinend immun. Vieles war jedoch noch unbekannt: der Erreger, die Übertragungswege, die Behandlung. In den Staaten galt am Instar Institute, wo diese Fragen untersucht wurden, Sicherheitsstufe vier.
    Nate blickte Frank und Kelly an. Frank hatte den Arm um seine Schwester gelegt. Sie war noch immer blass. Ihre ganze Familie mitsamt ihrer Tochter sowie die Familien der anderen Wissenschaftler und Angestellten waren im Institut unter Quarantäne gestellt worden. Bislang zeigte keiner irgendwelche Krankheitssymptome, doch die Besorgnis stand Kelly ins Gesicht geschrieben.
    Nate wandte sich taktvoll ab und ging weiter.
    Der einzige Lichtblick war, dass es in den vergangenen achtundvierzig Stunden keine weiteren Verluste gegeben hatte. Seit dem Verschwinden von Corporal DeMartini vor zwei Tagen waren alle wachsam und nahmen sich Nates und Kouwes Warnungen vor den Gefahren des Dschungels zu Herzen. Bevor sie ausstiegen oder badeten, hielten sie an den flachen Stellen Ausschau nach im Schlamm verborgenen Stachelrochen und Zitteraalen. Kouwe erklärte ihnen, wie man sich vor Skorpionen und Schlangen schützte. Am Morgen zog niemand mehr seine Stiefel an, ohne sie zuvor gründlich ausgeschüttelt zu haben.
Nate ging am Rand des Lagers entlang und hielt Ausschau nach möglichen Gefahren; nach Feuerlianen, Ameisennestern, verborgenen Schlangen. So sah jetzt ihre Routine aus.
In der Nähe des Lagers sammelten die beiden neuen Mitglieder ihres Teams, die Ersatzleute für die Opfer des Kaimans, gerade Brennholz. Beide waren erst kürzlich zu den Rangern gestoßen: Eddie Jones, ein Panzerspezialist mit einem ausgeprägten Bronx-Akzent, und, eine Überraschung, Maria Carrera, eine der ersten weiblichen Ranger. Die Spezialeinsatzkräfte hatten erst vor einem halben Jahr begonnen, Bewerbungen von Frauen entgegenzunehmen, nachdem der Kongress einen Zusatz zu Abschnitt 10 des Militärgesetzes verabschiedet hatte. Die weiblichen Rekruten waren jedoch noch von Kampfhandlungen ausgeschlossen und wurden lediglich bei Missionen wie dieser eingesetzt.
Am Morgen nach dem nächtlichen Angriff des Kaimans hatte man die beiden Soldaten vom Stützpunkt in Wauwai eingeflogen und aus einem Huey abgeseilt. Anschließend hatte man

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