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Operation Beirut

Operation Beirut

Titel: Operation Beirut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ignatius
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forsch. «Und wir hoffen, dass unsere Freunde uns helfen.»
    «Was können wir für Sie tun?», fragte der Direktor noch einmal. «Israels Problem ist der Terrorismus. Das ist für Sie kein Geheimnis. Was Sie vielleicht nicht wissen, ist, dass wir uns zu den aggressivsten Maßnahmen entschlossen haben, um diesem Problem zu begegnen.»
    «Was bedeutet das?», fragte der Direktor. Während er dies sagte, zupfte er kleine Fusseln von den Beinen seiner grauen Nadelstreifenhosen.
    «Ich werde Ihnen ganz genau sagen, was das bedeutet», sagte Porat. «Wir treten in einen Krieg gegen den Schwarzen September. Wir haben die Absicht, seine Anführer zu eliminieren – und zwar jeden einzelnen –, bevor sie noch mehr unserer Leute töten. Und wir werden auf die einzig angemessene Weise jene bestrafen, die das Münchner Massaker geplant haben.»
    «Ich denke, ich brauche keine weiteren Einzelheiten, danke», sagte der Direktor.
    «Gut.»
    «Ich habe da eine Frage, Nathan …»
    «Natan», sagte Porat korrigierend.
    «Worüber ich mir nicht im Klaren bin, Natan, ist, was Sie von uns wollen.»
    «Lassen Sie uns offen sprechen», sagte Porat. «Wenn wir Sie um Ihre Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus bitten, dann denken wir da an etwas ganz Spezielles. Wir gehen von der Annahme aus, dass die Vereinigten Staaten ebenso wie wir versuchen, Kontakte innerhalb der terroristischen Organisationen zu entwickeln.»
    «Kein Kommentar», sagte der Direktor.
    «Selbstverständlich. Aber Sie haben mich gefragt, was wir wollen, und ich sage es Ihnen. Wir wissen nicht, welche Kontakte Sie haben könnten oder nicht. Das geht uns nichts an. Aber wir wollen Ihre Hilfe – wie auch immer sie aussehen würde – dabei, den terroristischen Arm der Fatah, der sich Schwarzer September nennt, zu vernichten. Wir werden diese Organisation zerstören, mitsamt ihren Anführern, ob Sie uns nun helfen oder nicht. Aber wir würden es vorziehen, es mit Ihrer Hilfe zu tun.»
    Der Direktor sah Porat an. «Aber Sie haben mir noch immer nicht gesagt, wie unsere Hilfe aussehen soll.»
    «Wir befinden uns hier im Nahen Osten», sagte Porat lächelnd. «Hier nennt ein Händler seinen Preis nicht. Überlassen wir also die Frage, wie Sie uns helfen können, Ihrer Phantasie.»
    «Sehr gut», sagte der Direktor. «Überlassen wir es der Phantasie. Wir werden uns melden.»
    Es entstand eine weitere Pause.
    «Sagen Sie, Direktor», sagte Cohen. «Wenn ich Sie mit Natan so verhandeln höre, dann erinnert mich das an die Geschichte über den Rabbi und die beiden Freier. Kennen Sie die?»
    «Vermutlich nicht», sagte der Direktor.
    «Okay. Es war einmal ein Rabbi aus Lublin, der versuchte, einen Streit zwischen zwei Männern zu schlichten, die beide dieselbe Frau heiraten wollten. Sind Sie sicher, dass Sie sie noch nicht kennen?»
    «Ganz sicher», sagte der Direktor.
    «Okay. Der Rabbi bittet den ersten Freier zu sich, damit er seinen Fall vorträgt, und der junge Mann erklärt, dass er das Mädchen bekommen sollte, weil er Geld, einen guten Beruf und ein annehmbares Gesicht habe. Als er fertig ist, sagt ihm der Rabbi: ‹Du hast recht; ich bin ganz deiner Meinung.›
    Dann kommt der zweite Freier und trägt seinen Fall vor. Auch er hat eine lange Liste von Gründen, warum die Frau ihn heiraten sollte. Ruhm, Reichtum, ewige Glückseligkeit. Der Rabbi wartet, bis er fertig ist, und sagt ihm: ‹Du hast recht; ich bin ganz deiner Meinung.›
    Jetzt kommt die Frau des Rabbis, die sich das alles angehört hatte, und sagt dem armen Rabbi, er sei wohl verrückt, beiden Freiern zu sagen, dass er ihrer Meinung sei. Sie sagt ihm, dass er sich entscheiden und wählen müsse.
    ‹Du hast recht›, sagte der Rabbi. ‹Ich bin ganz deiner Meinung.›»
    Dieses Mal lachten alle.
    Der Direktor wiederholte die Pointe einige Male vor sich hin murmelnd.
    Die Zusammenkunft verlegte sich vom ernsten Geschäft auf das Zeremoniell. Polnischer Wodka wurde eingeschenkt und Toasts auf Zusammenarbeit und Freundschaft wurden ausgebracht. Stone nahm Cohen beim Hinausgehen zur Seite und sagte ihm, es könnte eine Woche dauern, bevor der Direktor eine Antwort auf Porats Bitte um amerikanische Hilfe bei der Bekämpfung des Schwarzen September hätte.
     
    «Was haben die vor?», fragte der Direktor Stone einige Stunden darauf.
    Die beiden spazierten den Strand entlang. Der Direktor wagte nicht, derart sicherheitsgefährdende Dinge in seinem Hotelzimmer zu besprechen, ja nicht einmal in der

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