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Operation Blackmail

Operation Blackmail

Titel: Operation Blackmail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenk Saborowski
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Gegensatz zu
mir, ärgerte sich Solveigh. Gerade betrat er den Elektrikkeller, als er
plötzlich flüsterte: »Ich höre etwas. Ein Scharren.«
    Solveigh rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Es war
inakzeptabel, dass sie ihm nicht zur Seite stand. Hoffentlich geht das gut,
Dominique. Bitte, lass es dieses eine Mal noch gut gehen. Der Druck in ihrem
Kopf stieg, als wäre er in einen Schraubstock eingespannt. Nur noch dieses eine
Mal.
    Das Bild auf ihrem Handy wurde dunkler, wahrscheinlich versuchte er,
in einer Ecke das Geräusch ausfindig zu machen.
    Â»Es war wohl nur eine Ratte. Ich gehe jetzt …«
    Ein Schuss unterbrach seinen Satz. Laut, sie mussten ganz in der
Nähe sein. Solveigh sprang trotz der Schmerzen auf und starrte auf das Display:
Es bewegte sich nicht mehr. Der Bildausschnitt zeigte eine Betonwand, kalt und
reglos. Leblos?
    Â»Dominique?«, schrie sie. Dann setzte sie sich in Bewegung. Sie
musste ihn finden.
    Â»Eddy, wo ist er?«
    Â»Etwa zwanzig Meter von deiner Position entfernt. Er bewegt sich
nicht mehr.«
    Wer hatte den Schuss abgegeben? Dominique? Oder der Killer? Mit
gestreckter Pistole rannte sie den Gang hinunter. Subtiles Vorgehen war jetzt
weder gefragt, noch hätte sie es in ihrem Zustand liefern können. Also rein da,
dachte Solveigh. An der Tür, die zu dem Raum führte, in dem Dominique sein
musste, hielt sie inne und drückte sich an die Wand. Dann drehte sie sich in
den Raum, die Jericho im Anschlag. Nach links: ein Schrank mit Elekronik. Auf
der anderen Seite des Raumes: eine geöffnete Tür. Nach rechts: ein umgekippter
Holzstuhl. Aber kein Dominique. Dafür lag sein Handy neben dem Stuhl, die
Brille daneben.
    Â»Scheiße«, sagte Eddy, der alles mitverfolgt hatte, »ich hole Will.«
    Thanatos hatte sie reingelegt. Und Dominique in seiner Gewalt. Und
die Schuldige war keine Geringere als Solveigh Lang. Wütend zertrat sie
Dominiques Handy. Dann stellte sie den Holzstuhl auf und setzte sich, um
nachzudenken. Sie hatte ihre Kollegen betrogen, und jetzt war bei ihrem
gefährlichen Spiel das Leben ihres Partners in Gefahr. Vor Wut auf sich selbst ballte
sie die Hände zu Fäusten und grub ihre Fingernägel so tief in ihre Handflächen,
dass sie begannen zu bluten.Sie musste Dominique suchen. Sie würde sich
Verapamil besorgen und ihn finden. Und retten. Natürlich. Eine Träne lief ihr
über die Wange, als sie William Thater aus ihren Gedanken riss.
    Â»Slang, bist du da?«
    Â»Ja, Will«, antwortete sie mit Bitterkeit in der Stimme.
    Â»Okay, er hat euch gelinkt. Was war los mit dir?«
    Thater klang nicht vorwurfsvoll, sondern sachlich, wie immer. Das
machte die Sache noch schlimmer. Sollte sie reinen Tisch machen? Endlich raus
mit der Sprache, dass sie für Feldeinsätze nicht geeignet war mit ihren
beschissenen Kopfschmerzen? Aber wer würde dann Dominique suchen? Sie schaffte
es nicht – und schämte sich dafür, als sie antwortete: »Mir geht es gut, Will.
Wir wollten ihn in unsere Richtung treiben. Thanatos hat ihm eine Falle
gestellt, und wir haben es nicht bemerkt. Uns war klar, dass er auf uns
wartete, und wir haben uns entschieden.«
    Â»Okay. Jede Diskussion ist zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin müßig, wir
werden das in der Nachbesprechung aufarbeiten.«
    Solveigh schluckte. »Die Athener Polizei ist informiert, sie werden
Dominique und Thanatos finden. Von beiden haben wir Fotos, und weit können sie
nicht gekommen sein.«
    Solveigh teilte Thaters Optimismus nicht. Wenn er sie reinlegen konnte, würde ihm das auch mit den
griechischen Behörden gelingen. Thater hatte natürlich recht, dies war ein
Fall, in dem schiere Manpower gefragt war, nicht die kleinen Spezialistenteams
der ECSB, aber dennoch: sie hatte Dominique durch ihren Leichtsinn in Gefahr
gebracht, und sie würde ihn auch wieder da rausholen. Zwischen den Stichen in
ihrem Kopf konkretisierte sich bereits ein Plan, wie sie das anstellen wollte.
    Doch eine Sekunde später machte ihn Thater zunichte: »So hart das
für uns ist, aber wir haben keine Wahl: Die Entführung von Dominique ist Sache
der Athener Polizei. Und wenn sie Thanatos bei Dominique finden, schlagen wir
zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich brauche dich jetzt für etwas anderes.«
    Solveigh konnte nicht glauben, was sie ihren langjährigen Chef und
Mentor da sagen hörte: »Du meinst, wir sollten

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