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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Riess
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ohrenbetäubend durch das Kirchengebäude. Die Kugel fetzte dem Mann in die ausgestreckte Hand mit der schußbereiten Pistole und riß sie zur Seite. Krieger blickte verdutzt in die Richtung, aus der der Schuß gekommen war. Die junge hübsche Frau mit den hellblauen Augen hielt eine Waffe – dem Klang nach mußte es eine 45er sein – immer noch auf den Mann gerichtet. Kriegers Kopf ruckte wieder herum. Der Getroffenen krümmte sich nicht vor Schmerzen, so wie er es erwartete hätte. Stattdessen betrachtete er interessiert seine rechte Hand in der er immer noch die Heckler & Koch hielt. Der Treffer hatte ihm große Stücke Fleisch vom Handrücken gerissen, doch statt der Mittelhandknochen sah Krieger Metallstreben, die sich bewegten als treibe sie eine Art Hydraulik an – wie bei einer Roboterhand!
    All das sah und registrierte er binnen weniger Augenblicke.
    Ein weiterer Schuß fiel und traf den Mann, diesmal in Höhe seiner Schulter. Der Mann taumelte aber er fiel nicht. Er drehte sich seitlich, um seinen Angreifer ins Blickfeld zu bekommen. Die alte Frau im vorderen Teil der Kirche hatte ihren ersten Schrecken bereits überwunden und versuchte so gut sie konnte, hinter den Stühlen Deckung zu nehmen. Gleichzeitig begann sie krächzend zu schreien. In ihrer Deckung sah sie nicht, wie der Mann durch einen dritten Treffer in die Brust zwei Schritte zurücktaumelte. Erneut schaffte er es, auf den Beinen zu bleiben. Krieger starrte, vor Bestürzung wie gelähmt, auf den Mann. Er hatte aus nächster Nähe gesehen, wie ihm der letzte Treffer in die Brust gefahren war und ihm das T-Shirt zerfetzt hatte. Selbst wenn der Kerl eine schußsichere Weste trug, würden ihm vor allem der letzte Treffer aus dieser Distanz mindestens eine Rippe gebrochen haben. Und selbst wenn nicht. Die verursachten Schmerzen mußten dennoch fürchterlich sein, doch der Mann gab keinen Ton von sich. Der muß auf Droge sein, kam es Krieger in den Sinn.
    Ohne jegliche Emotion schaffte es der mehrfach angeschossene Mann, trotz des auf ihn niedergehenden Kugelhagels, seine Waffe hochzuziehen und einen Schuß auf das Mädchen abzufeuern. Sie wurde direkt in die Brust getroffen. Doch auch sie fiel nicht. Nur einen kurzen Augenblick wurde sie aus ihrem Schußrhythmus gebracht dann erwiderte sie ungerührt das Feuer. Gleichzeitig setzte sie sich in Bewegung. Nach nur wenigen Schritten war sie bei dem Mann und drückte ihm den Arm nach oben, bevor dieser erneut seine Waffe in Stellung bringen konnte. Krieger hatte den Mund weit offen, als er diese unwirkliche Kampfszene erblickte. Er war so gebannt, daß er nicht bemerkte wie ein weiterer Mann die Kirche betrat und zu ihm hinüberlief.
    »Kommen sie mit, Krieger«, erklang eine Stimme hinter ihm und weckte ihn aus seiner Starre. »Wir müssen hier weg, wenn wir heute Abend noch am Leben sein wollen.«
    Verwirrt blickte Krieger den jungen Mann mit den schwarzen, seltsam gegelten Haaren an.
    »Ich verstehe nicht«, stammelte er. Da packte ihn der junge Kerl auch schon am Arm und zog ihn Richtung Ausgang. »Los doch«, drängte er Krieger und der war so verwirrt, daß er Folge leistete.
    An der Kirchentür warf Krieger nochmal einen kurzen Blick über die Schulter und sah, wie die zierliche junge Frau gerade den großen Mann mit einer Hand gegen eine der steinernen Säulen an der Seite des Kirchenschiffs gedrückt hatte, so daß seine Beine in der Luft baumelten. Mit der anderen Hand ließ sie knallharte Schläge gegen den Kopf ihres Gegners krachen. Eine Sonnenbrille wirbelte wie in Zeitlupe durch die Luft. Im Hintergrund schrie und wimmerte immer noch die alte Dame hinter einem Stuhl. Dann hatte der junge Mann ihn auch schon durch die Kirchentür gezerrt.
    Krieger und Tom stürzten im Gleichschritt auf den Florinsmarkt. Hinter ihnen schloß sich langsam die schwere Kirchentür.
    »Mein Name ist Tom Sanders«, sagte der junge Mann, während sie schnellen Schrittes den Platz überquerten. »Ich bin hier, um ihnen das Leben zu retten.«
    Sie erreichten die Straße.
    »Dort ist mein Auto«, sagte Tom zu Krieger gewandt, während er den Arm in die Richtung streckte, in der sein Wagen geparkt war.
    »Sie meinen den Lieferwagen?«, fragte Krieger. Tom blickte in die von ihm angezeigte Richtung. Der große, alte Lieferwagen eines Handwerkers, parkte in zweiter Reihe direkt vor seinem Golf. Sie liefen gemeinsam zu dem Lieferwagen und umkurvten ihn. Niemand saß darin. Hecktisch sah sich Tom um.
    »Scheiße, wir

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