Operation Foxbat: Thriller (German Edition)
spricht für sich, aber Sie sind schon seit einiger Zeit aus dem regelmäßigen Flugbetrieb ausgestiegen. Sie sind mit den neuen Waffensystemen der GR9 nicht vertraut, aber selbst wenn Sie es wären, ist dies eine hochgefährliche Mission über sehr feindseligem Terrain. Zumindest brauchen Sie einen Rottenflieger, der Ihnen den Rücken frei hält.«
»Also, was schlagen Sie vor? Sie können das Ganze nicht als offizielle Mission durchführen. Das geht aus der Nachricht unmissverständlich hervor.«
Black faltete die Schriftstücke auseinander und betrachtete sie. »Das ist richtig. Die genaue Formulierung, zu der sie Zuflucht genommen haben, lautet: ›ein illegaler Akt eines rebellischen Piloten‹.«
»Damit bin wohl ich gemeint«, sagte Richter. »Und ich glaube, es wäre erheblich schwieriger, es als ›illegale Akte einer Staffel von rebellischen Piloten‹ zu bezeichnen.«
»Wir reden hier nicht von einer Staffel, Paul, oder etwas in dieser Richtung«, sagte Black. »Ich denke eher an einen Rottenflieger neben Ihnen und ein oder zwei über Ihnen, um Sie von oben zu schützen. Oder vielleicht auch an zwei Paare, um zwei Ziele anzugreifen. Das wären dann höchstens vier Maschinen.«
Richters Blick wanderte zwischen den beiden Männern hin und her. »Wir müssen uns über eins völlig im Klaren sein«, sagte er. »Wenn Sie mir für dieses Unternehmen Ihr Okay geben, dann ist es ein illegaler Akt – eine eindeutig kriegerische Handlung – gegen ein Land, das zu keinem Zeitpunkt irgendwelche feindseligen Absichten gegen das Vereinigte Königreich geäußert hat. Wenn ich es nicht schaffen sollte zurückzukommen, dann wäre es für mich wohl das Beste, wenn ich mit der Maschine abstürze. Wenn sie mich schnappen, dürfte ich wohl einige Zeit in einem Verlies verbringen, wo man mir die Fingernägel rausreißt und diverse Knochen bricht, ehe ich vor eine Wand gestellt werde und sie ein Erschießungskommando aufmarschieren lassen. Und das gleiche Schicksal wird jedem anderen Piloten blühen, der mich begleitet.
Das ist der eine Aspekt des Ganzen. Der andere wäre, dass ihre Lordschaften der Admiralität wahrscheinlich nicht sehr erfreut sein werden zu erfahren, dass der Kapitän und der befehlshabende Luftwaffenoffizier eines Flugzeugträgers der Royal Navy sich mit einem Zivilisten verbündet hat, um besagten kriegerischen Akt zu begehen. Ich denke, dass das daraufhin stattfindende Militärgerichtsverfahren Ihre geringste Sorge sein dürfte. Wir reden hier von unehrenhafter Entlassung, Verlust aller Pensionsansprüche und was sonst noch alles dazugehört. Vielleicht droht Ihnen sogar eine Anklage wegen Landesverrats. Das ist starker Tobak.«
Davidson lächelte knapp. »Ich verfüge über ein beträchtliches privates Einkommen, Mr. Richter. Ich bin in der Navy, weil es mir hier gefällt, und nicht etwa, weil ich diesen Job brauche. Ich werde unmissverständlich klarmachen, dass die letzte Entscheidung von mir kam, und ich werde entsprechende Anweisungen an alle geben, die in die Sache verwickelt sein sollten. Wenn diese Schlangengrube jemals geöffnet werden sollte, werde ich dafür sorgen, dass ich derjenige bin, der in der Schusslinie steht.«
Es war eine irgendwie schiefe Metapher, aber Black und Richter wussten genau, was er meinte.
»Einen Befehl zu befolgen, von dem ein Offizier weiß, dass er gegen Gesetze verstößt, ist ebenfalls ein Vergehen, das von einem Militärgericht geahndet wird«, gab Richter zu bedenken. »Aber wenn ich Ihnen eine Kopie dieser Nachricht mit einigen Änderungen auf Seite zwei gäbe, würden Sie nicht wissen, dass der Befehl nicht direkt von CINCFLEET kam, und solange Sie nicht das Command Center aufsuchen, um sich das Original anzusehen, würden Sie noch nicht einmal wissen, dass ich irgendwelche Änderungen vorgenommen habe. Das wäre immerhin ein kleiner Schutz für Sie.«
»Richtig«, sagte Davidson, »aber damit wären alleine Sie der Sündenbock, wenn die Sache schiefgeht.«
»Daran bin ich gewöhnt. Ungefähr der einzige Vorteil, wenn man für Richard Simpson arbeitet, ist der, dass er alles Notwendige unternimmt, um seine Leute zu schützen, solange er überzeugt ist, dass das, was sie getan haben, gerechtfertigt war. Da dies« – er deutete auf die Nachricht – »so gut wie sicher seine Idee ist, wird es ihm schwerfallen, etwas anderes zu tun, als mich zu unterstützen. Daher brauchen Sie sich wegen meiner Karriere keine allzu großen Sorgen zu
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