Operation Foxbat: Thriller (German Edition)
machen.«
»Okay«, sagte Davidson. »Ich glaube, damit sind wir uns im Großen und Ganzen einig. Ich dirigiere unsere Begleitschiffe in neue Positionen und bringe das Schiff näher an die nordkoreanische Küste heran. Sie, Wings, sollten sich mit den besonders begeisterungsfähigen Piloten des Geschwaders unterhalten und sie fragen, ob sie Lust haben, an diesem Höllenritt teilzunehmen.«
»Aye, aye, Sir.«
Davidson stand auf und streckte eine Hand aus. »Viel Glück, Mr. Richter. Ich hoffe, Sie wieder hier an Bord zu sehen, wenn die Sache gelaufen ist.«
Pjöngjang, Nordkorea
Es überraschte Kim Yong-Su nicht im Mindesten, dass er nichts mehr vom »Geliebten Führer« gehört hatte. Er war sich zwar der Bedeutung dessen bewusst, was sie planten, aber trotz der Zeit und der Vorbereitungen, die aufgewendet worden waren, konnte er sich nicht sicher sein, dass Pjöngjang tatsächlich grünes Licht geben würde.
Aber am späten Abend dieses Tages klingelte das rote Telefon, und die Stimme, die er hörte, klang entschlossen und selbstsicher, als der »Geliebte Führer« erklärte, dass »Goldene Dämmerung« um genau 05:30 Uhr Ortszeit am folgenden Morgen beginnen würde; die erste Truppenbewegung sollte um 06:30 Uhr stattfinden.
HMS Illustrious , Gelbes Meer
»Drei Freiwillige werden Sie begleiten«, verkündete Roger Black, während er hereinkam und die Tür hinter sich schloss. Richter befand sich im Quartier des Admirals am Heck des Schiffs, kurz vor dem Achterdeck. Auf dem Tisch vor ihm waren verschiedene Landkarten von Nordkorea ausgebreitet. »Es sind der Senior Pilot sowie zwei der erfahrensten Männer des Geschwaders, Charlie Forbes und Roger Whittard. Sie sind ein gutes Team.«
»Ich halte das Ganze noch immer für keine besonders gute Idee.«
»Da bin ich anderer Meinung, und der Kapitän ebenfalls. Sie haben eine etwa einprozentige Chance, Ihre Mission erfolgreich abzuschließen, wenn Sie alleine starten. Bei einer Gruppe von vier Maschinen steigen die Chancen auf mindestens fünfzig Prozent.«
»So viel, hm?«
Black lächelte. »Na ja, vielleicht ein wenig besser als das.«
Richter ergriff einen großformatigen braunen Umschlag, der am oberen und am unteren Rand deutlich mit der Aufschrift »Secret« und einem großen roten »X« auf beiden Seiten gekennzeichnet war. »Ich habe hier die jüngsten Satellitenbilder, aber sie bestätigen nur, was wir bereits vermutet haben. Die No-dongs, die nach Auffassung der Amerikaner die nuklearen Sprengköpfe tragen, stehen in Mayang und Ok’pyong, den beiden am weitesten im Süden gelegenen Raketenbasen an der Ostküste, und in Hochong und No-dong.«
»Will man, dass Sie alle vier Orte angreifen?«
Richter nickte. »Ja, sie wollen um jeden Preis auf der nordkoreanischen Seite alles ausschalten, das Japan erreichen könnte. Die Raketen an der Ostküste müssen zerstört werden. Alles andere ist von zweitrangiger Bedeutung.«
»Und glauben sie tatsächlich, dass unsere Mission eine nordkoreanische Invasion verhindert?«
»Das ist eine heikle Frage. Weil Pjöngjang damit gedroht hat, dass jeder Angriff vonseiten Südkoreas oder Amerikas als kriegerischer Akt angesehen wird, besteht die Chance, dass die Nordkoreaner, wenn wir aktiv werden, erst einmal völlig verwirrt sind und gar nicht reagieren, zumindest nicht mit Gewalt. Und das könnte funktionieren. Immerhin bin ich verwirrt, und ich müsste doch eigentlich wissen, was im Gange ist. Aber wenn die Amerikaner recht haben und die Pläne, die Pjöngjang entwickelt hat, sich auf diese Raketen und ihre Sprengköpfe stützen, wird ihre Vernichtung ihnen ganz schön die Suppe versalzen. Wenn sie keine Atombomben mehr haben, um damit Japan zu bedrohen, wird die Invasion des Südens vielleicht sofort abgebrochen. Das ist es, worauf die Amerikaner setzen.«
»Wäre es sinnvoll, die Maschinen auf irgendeine Art und Weise unkenntlich zu machen?«, fragte Black.
»Wenn einer von uns abgeschossen wird, würde ein neuer Farbanstrich niemanden täuschen, und wichtig ist ja gerade, dass die angreifenden Flugzeuge nicht amerikanischer Herkunft sind, daher sollten die Royal-Navy-Logos und die Geschwaderzeichen an Ort und Stelle bleiben. Das würde jedem Augenzeugen verraten, dass die Flugzeuge aus England kommen, obgleich ich bezweifle, dass viele Koreaner in der Lage sind, eine Harrier zu erkennen. Und erst recht keine, die in 200 Fuß Höhe über Grund mit etwa 500 Knoten unterwegs ist. Sie werden sie sicher
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