Operation Foxbat: Thriller (German Edition)
schlingerte und setzte an zu einer Kurve, um sich der Hercules von hinten zu nähern.
»Foxtrot November, dreißig Sekunden.«
»Roger.«
Vor ihnen flammte plötzlich die Frachtraumbeleuchtung des Transportflugzeugs auf, sodass sie deutlich die stählerne Rampe sehen konnten. Sie konnten auch die vier Allison Turbo-Prop-Motoren sehen, deren Propeller sich jetzt schneller zu drehen begannen, während der Pilot die Gashebel nach vorne schob, um die Maschine über den mit Steinen übersäten Wüstenboden zu lenken.
Hinter ihnen hatten die Algerier offensichtlich ebenfalls das Flugzeug gesehen, und der Jeep begann rasant aufzuholen. Wallace verzichtete jetzt darauf, nur in kurzen Salven zu schießen, sondern schickte einen ununterbrochenen Strom von Geschossen gegen ihre Verfolger. Eins oder zwei trafen den Jeep anscheinend, aber er wurde nicht langsamer, und auch der algerische Maschinengewehrschütze hielt sie weiterhin unter Beschuss. Mehr aus Hoffnung als in Erwartung eines Erfolgs feuerte Richter drei Granaten auf den Jeep ab, gefolgt von einigen Salven 5,56-mm-Geschossen.
»Foxtrot November, zwanzig Sekunden«, schätzte Dekker. »John, sehen Sie zu, dass Sie das hinkriegen, sonst …«
Die Hercules beschleunigte bereits und entfernte sich zunehmend schneller von ihnen. Sie blickten jetzt genau auf die herabgelassene Rampe, und die beiden Lademeister standen rechts und links in der Frachtraumeinfahrt und verfolgten ihre Anfahrt.
»Zehn Sekunden.«
Ein längerer Feuerstoß vom verfolgenden Fahrzeug wirbelte links vom Land Rover eine Staubwolke hoch. Der Fahrer duckte sich, riss das Lenkrad ein wenig nach rechts, ehe er wieder auf Kurs ging.
»Fünf Sekunden.«
Die Hercules war mit etwa 40 Knoten unterwegs, als der Pinky die Rampe mit 75 Kilometer pro Stunde erreichte. Die Vorderräder sprangen hoch, und für einen schrecklichen Moment befürchtete Richter, das Fahrzeug könnte so viel Schwung verlieren, dass es das letzte Stück seiner Fahrt nicht schaffen würde. Aber als der Fahrer das Gaspedal bis aufs Bodenblech durchdrückte, setzte der Vierradantrieb ein, und der Land Rover rumpelte sicher in den riesigen Frachtraum und rutschte ein Stück seitwärts, als der Fahrer auf die Bremse trat.
Noch bevor der Wagen richtig stand, konnte Richter ein heulendes Geräusch hören, als einer der Lademaster den Schalter betätigte, der die Rampe hinter ihnen hochfahren ließ. Das Flugzeug beschleunigte sofort und erzeugte hinter sich eine dichte Wolke aus Staub und Wüstensand.
Der algerische Jeep stoppte etwa 200 Meter entfernt, damit der Maschinengewehrschütze eine sichere Plattform hatte. Er zielte sorgfältig und feuerte eine lange Salve direkt auf das Heck der startenden Maschine.
Die ersten Kugeln trafen, während die Rampe sich endgültig schloss, durchschlugen das dünne Aluminium und sirrten als Querschläger kreuz und quer durch den Frachtraum.
»Runter«, brüllte Dekker, und die SAS-Männer ließen sich aus dem Land Rover fallen und warfen sich flach auf den Boden des Frachtraums. Die beiden Lademeister folgten ihrem Beispiel, doch einer von ihnen wurde von zwei Geschossen im Bein getroffen und schrie schmerzerfüllt auf.
Dann vollführte die Hercules zwei Hüpfer und erhob sich in die Luft. In einen steilen Steigflug übergehend, schwenkte sie nach Südwesten und strebte dem Schutz der marokkanischen Grenze entgegen.
Flugbasis T’aet’an, Nordkorea
Yi Min-Ho kauerte auf dem Felssims, den er sich als Aussichtspunkt ausgesucht hatte, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass er weder von unten noch von oben einzusehen war. Es war kein besonders gemütlicher Ort, bot jedoch einen ungehinderten Blick auf die Luftwaffenbasis unter ihm und erlaubte ihm, seine Mission zu vollenden.
Er schaute den Berghang hinunter auf die einzige Startbahn, die etwa 1500 Meter unter ihm das Tal in ostwestlicher Richtung durchschnitt, dann nickte er zufrieden. Der Aussichtspunkt war ein Felsvorsprung knapp unterhalb eines Bergkamms, der die Landschaft nördlich des Flugfeldes überragte. Er hatte diese Seite wählen müssen, um einen Blick in die Hangars werfen zu können.
Wie die meisten koreanischen Flugplätze bestand T’aet’an anscheinend aus nicht viel mehr als einer Startbahn. Und wie die meisten Luftwaffenbasen des Landes war diese in der Nähe eines Berges angelegt worden – oder, wie in diesem Fall, an einem felsigen Berghang, der die nördliche Seite des engen Tals säumte. Der Grund dafür war
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