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Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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einfach. Die Nordkoreaner versuchten stets solide Bunker für ihre Luftwaffentechnik und ihre Kommandozentren zu bauen, und natürlicher Fels bot einen viel besseren Schutz als Beton. Da sie davon ausgingen, dass jeder zu erwartende Angriff von Süden kommen musste, begannen sie mit den Ausschachtungsarbeiten immer am nördlichen Hang eines Berges oder einer ähnlichen Erhebung. Den Eingang zu diesen Einrichtungen nach Norden auszurichten gewährleistete, dass die Felsmassen jeden Angriff von Süden scheitern ließen.
    Satellitenfotos hatten ergeben, dass T’aet’an über einen langen geraden Rollweg verfügte, lang genug, um in Notfällen als Startbahn benutzt werden zu können. Er kreuzte die eigentliche Startbahn im Süden und verlief noch ein gutes Stück darüber hinaus. An seinem Ende teilte er sich in zwei schmalere Bahnen auf, die anscheinend in den Bergen südlich des schmalen Tals endeten. Tatsächlich führten diese beiden kleineren Rollwege zu den Hangars, die in den Berghang hineingebaut waren, und es waren diese Hangars, die Yi Min-Ho in diesem Moment von seinem Aussichtspunkt auf dem gegenüberliegenden Gebirgskamm beobachtete.
    Die Instruktionen, die er von seinem vorgesetzten Offizier in Naegok-dong erhalten hatte, waren klar und einfach: Er sollte den Flugplatz beobachten und eine Einschätzung der augenblicklichen Aktivitäten liefern. Speziell sollte er Typ, Anzahl und mögliche Aufgaben sämtlicher ungewöhnlicher Flugzeuge identifizieren und melden. Der zweite Teil seiner Aufgabe bestand darin, die genaue Anzahl der chinesischen Shenyang F-5 Abfangjäger – ein altes Flugzeugmodell auf der Basis der russischen MiG-17 – festzustellen und außerdem in Erfahrung zu bringen, was die Basis an Iljuschin Il-28 Bombern einsetzen konnte.
    Die Iljuschins waren im Oktober 1995 als Teil einer Aufrüstungsmaßnahme der nordkoreanischen Luftwaffe nach T’aet’an gekommen, in deren Verlauf mehr als 100 Flugzeuge zu weiter vorgeschobenen Flugbasen dicht an der Entmilitarisierten Zone verlegt wurden. Südkoreanische Experten schätzten, dass die Il-28 Seoul innerhalb von zehn Minuten erreichen konnten, falls es zu Kampfhandlungen zwischen den beiden Nationen kommen sollte.
    Bis zum späten Vormittag hatte er bereits einige Seiten seines Notizbuchs mit seinen Beobachtungen gefüllt. Der National Intelligence Service seines Landes war zwar technisch hoch entwickelt, doch um Flugzeuge zu zählen, brauchte Yi Min-Ho nicht mehr als ein Fernglas, einen Stift und Papier. Bei den drei F-5-Geschwadern, die bekanntermaßen in T’aet’an stationiert waren, hatte er nur fünf verschiedene Maschinen gezählt, und nur drei davon waren bisher gestartet. Er verfolgte, wie die beiden anderen aus ihren Bunkern herausgeholt und draußen geparkt wurden. Entweder wurden alle anderen Flugzeuge der Geschwader zurzeit gewartet, überlegte Yi, oder man hatte sie an einen anderen Ort verlegt. Und bisher hatte er nicht eine einzige Iljuschin gesichtet.
    Vier der sechs Hangartore, die er beobachtete, waren offensichtlich neu, was bedeutete, dass die Nordkoreaner erst vor Kurzem neue Hallen im Berghang ihm gegenüber geschaffen hatten. Nach sorgfältiger Inspektion der alten Hangars mit Hilfe seines Fernglases, das ihm einen Blick durch die offenen Türen in ihr Inneres gestattete, hatte Yi bereits die Anzahl von Kampfjets geschätzt, die in den neuen Hangars untergebracht werden konnten. Er hatte außerdem festgestellt, dass die Startbahn nach Osten verlängert worden war, was man an dem Farbunterschied des neuen Betons im Vergleich zu dem alten erkennen konnte. Dies war ein weiterer wichtiger Beweis, dass mit einer deutlichen Zunahme an Operationen auf diesem Flugplatz zu rechnen war.
    Nach einer weiteren Inspektion durch sein Fernglas, um sich zu vergewissern, dass unter ihm nichts Ungewöhnliches passierte, entschied Yi Min-Ho sich für ein frühes Mittagessen. Er musste bei Kräften bleiben, aber die Aussicht, eine weitere der MRE-»Delikatessen« zu konsumieren, war alles andere als verlockend. Er zog den Rucksack zu sich heran und kramte zwischen den Packungen, um seine Wahl zu treffen. Während er den ersten völlig geschmackslosen Happen kaute, tröstete er sich mit der Vorfreude auf einen Schokoladenriegel als Dessert, der seine Geschmacksnerven immerhin ein wenig anregen würde.
    Auf der Südseite des Flugplatzes unterhalb des versteckten Beobachters wurden Pak Je-Sans Anweisungen buchstabengetreu ausgeführt. Zwanzig

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