Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
Vom Netzwerk:
operieren und …«
    »Genau«, unterbrach Bykow. »Aber was sollte sie abfangen? Das ist die entscheidende Frage.«
    »Amerikanische Bomber? B-1 und B-52, nehme ich an.«
    Bykow schüttelte den Kopf. »Um diese schwerfälligen Riesen aufzuhalten, hätten wir wohl kaum Jäger mit dreifacher Schallgeschwindigkeit gebraucht, und ganz sicher keinen Jäger mit einer maximalen Flughöhe von über 30 000 Metern. Ich will Ihnen einen Tipp geben und sage nur … EMP.«
    »EMP? Meinen Sie damit den Elektromagnetischen Impuls?« Richter runzelte die Stirn.
    »Genau. Kombinieren Sie EMP mit Röhrenelektronik und stopfen dies in einen Abfangjäger mit dreifacher Schallgeschwindigkeit und einer Maximalflughöhe von 30 Kilometern, und was haben Sie?«
    Einige Sekunden lang sagte Richter nichts, während er im Geiste Verbindungen herstellte, die ihm immer weniger gefielen, je länger er darüber nachdachte. Dann sah er Bykow irritiert an.
    »Oh, Scheiße«, sagte er.
    »›Oh, Scheiße‹ ist genau richtig«, pflichtete Bykow ihm bei. »Die Foxbat wurde nur für einen Zweck gebaut, nämlich ballistische Interkontinentalraketen in ihrer Endphase – deshalb kann die Maschine so schnell und hoch operieren – durch die Zündung taktischer Kernwaffen unschädlich zu machen. Der EMP von einer Atomexplosion zerstört jede Elektronik, hat jedoch keine Auswirkung auf Systeme, die auf Röhrentechnik basieren, und genau aus diesem Grund haben wir sie eingebaut. Die Foxbat wurde konstruiert, um im Fall eines nuklearen Schlagabtausches funktionsfähig zu bleiben. Daraus ergibt sich als zwingende Schlussfolgerung, dass …«
    »Die zwingende Schlussfolgerung«, unterbrach Richter ihn, »ist, dass derjenige, der Ihre Flugzeuge gestohlen hat, einen Schlagabtausch mit Kernwaffen plant und diesen Schlagabtausch zu überleben beabsichtigt, indem er Ihre Foxbats einsetzt, um den unweigerlich daraufhin erfolgenden nuklearen Gegenschlag in seiner Endphase unwirksam zu machen.«

Dienstag Flugbasis T’aet’an, Nordkorea
     
    »Ist das alles, was er bei sich hatte?«, fragte Pak Je-San und betrachtete die Ansammlung von Gegenständen auf dem Holztisch vor ihm. Er hatte sich bereits verärgert Yi Min-Hos von Kugeln durchsiebten Körper in der Leichenhalle nebenan angesehen.
    »Ja, Herr. Wir haben den Felsvorsprung, den er als Beobachtungspunkt benutzt hat, gründlich abgesucht und dort nichts anderes gefunden. Wir haben uns außerdem die Gegend ringsum vorgenommen inklusive der Stelle, wo der Spion getötet wurde, aber auch dort Fehlanzeige.«
    Pak griff nach dem Notizbuch, blätterte darin und las aufmerksam die Eintragungen: Alle beschäftigten sich mit einer Handvoll F-5-Kampfflugzeuge. Das war genau das, was er auch erwartet hatte, denn sobald er von der Landung eines potenziellen Spions in der Nähe von Suri-bong erfuhr, hatte er den Befehl gegeben, sämtliche Aktivitäten, an denen MiG-25 Abfangjäger beteiligt waren, unverzüglich einzustellen. Die Hangartore zu öffnen, um die Neugier des Südkoreaners zu wecken, während die Patrouille ihn aufs Korn nahm, betrachtete er als Meisterleistung. Er hatte jedoch nicht mit dem Kyocera Satellitentelefon gerechnet, und das bereitete ihm Sorge, denn es bedeutete, dass der Spion möglicherweise verraten hatte, was er aus dem Hochsicherheitshangar auftauchen sah.
    Aber Pak bezweifelte, dass der Eindringling dazu genug Zeit gehabt hatte. Er hatte mit dem chung-wi , der die Patrouille angeführt hatte, über den genauen Ablauf der Ereignisse gesprochen und danach einzeln mit jedem seiner Männer, und irgendwie stimmte der zeitliche Ablauf nicht. Er wusste genau, wann die Hangartore sich geöffnet hatten und wann der Leutnant seinen Leuten befohlen hatte vorzurücken. Es hatte vielleicht eine kurze Verzögerung gegeben, als die Zugmaschine an das Flugzeug gekoppelt wurde, und einen weiteren zusätzlichen Moment, ehe auch nur ein Teil der MiG-25 vom gegenüberliegenden Berghang aus zu sehen gewesen war. Dann musste der Spion erst einmal genau identifizieren, was er sah, das Kyocera einschalten, abwarten, bis die Verbindung mit dem Satelliten hergestellt war, dann die Rufnummer eingeben und anschließend warten, bis sein Kontaktmann in Südkorea antwortete.
    Soweit Pak es einschätzen konnte, hätte all dies mindestens zwei Minuten in Anspruch genommen, aber der chung-wi hatte ihm versichert, dass der Spion, zwei Minuten nachdem die Hangartore geöffnet wurden, bereits tot gewesen war. Schlimmstenfalls hatte

Weitere Kostenlose Bücher