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Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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besonders wachsam im Auge.«
    Hicks schaute auf den Punkt auf der Karte, auf den Muldoon deutete. »Ja, ich habe verstanden. Fahren Sie fort.«
    »Bekanntermaßen operieren in T’aet’an Bomber vom Typ Iljuschin IL-28 sowie Shenyang F-5 Kampfflugzeuge, aber was einige Zeugen gesehen haben wollen, entsprach keinem der beiden Flugzeugtypen. Das Problem für den NIS war, dass diese Zeugen eigentlich nicht für das Erkennen von Flugzeugtypen qualifiziert waren, denn es waren vorwiegend Fischer. Der NIS erhielt derart zahlreiche Berichte, dass man zu dem Schluss kam, man müsse sich T’aet’an einmal genauer ansehen und in Erfahrung bringen, was dort vor sich ging.
    Daher ließen sie gestern – Montag – einen Agenten genau dort an Land gehen.« Muldoon tippte auf die Landkarte. »Seine Instruktionen besagten, er solle sich landeinwärts bis nach T’aet’an durchschlagen und dort einen sicheren Beobachtungspunkt einrichten. Dann sollte er die F-5 Kampfflugzeuge und die IL-28 Bomber, die er sah, zählen und jeden unbekannten Flugzeugtyp identifizieren. Dabei sollte er für die Übermittlung seiner Berichte ein Satellitentelefon benutzen. Heute Morgen empfingen sie seinen dritten und letzten Bericht. Er begann mit dem Lärm von Gewehrfeuer, dann schrie er: ›Sie haben neue Flugzeuge. Ich sah eine …‹ Und dann verstummte sein Satellitentelefon und wurde danach nicht mehr eingeschaltet.«
    »Ist das alles?«
    »Das ist alles.«
    »Und was genau verlangen sie von uns?«
    »Wenn sich das nächste Mal einer unserer Keyhole-Vögel T’aet’an nähert, sollen wir seinen Orbit ein wenig verändern und dann ein paar Fotos schießen und sie analysieren.«
    »Und tun wir das?«
    Muldoon nickte. »Wir haben nicht sehr viele Optionen, da Oplan 5027 uns dazu verpflichtet, Südkorea Hilfe zu leisten, und diese Bitte entspricht den getroffenen Vereinbarungen. Daher habe ich unsere Unterstützung bereits zugesagt und entsprechende Schritte angeordnet – und außerdem würde ich selbst auch gerne wissen, was da drüben vor sich geht.«

Nyongbyon, Nordkorea
     
    Nyongbyon ist eine kleine und unbedeutende Stadt etwa 100 Kilometer nördlich von Pjöngjang. Mitte der 1960er haben die Nordkoreaner dort ein umfangreiches Kernforschungszentrum eingerichtet und zehn Jahre später mit dem Bau eines Kernreaktors auf dem Gelände begonnen. Während der darauffolgenden zehn Jahre errichteten sie außerdem eine Wiederaufbereitungsanlage, die ihnen gestattet, Plutonium aus Kernbrennstoff zu gewinnen. Außerdem bauten sie einen Forschungsreaktor mit einer Leistung von fünf Megawatt. Die DVRK baute weitere Meiler, darunter auch eine 200 Megawatt leistende Anlage in Taechon, jedoch war es der Nyongbyon-Komplex, der die größten Sorgen bereitete.
    Von Südkorea, Amerika und Japan vorgenommene Schätzungen auf der Grundlage einer Berechnung der IAEA bezüglich der Konzentration radioaktiver Isotopen im Atommüll, der von dem Fünf-Megawatt-Reaktor produziert wird, ergaben, dass die Nordkoreaner gegen Ende des Jahres 2004 zwischen zwölf und vierundzwanzig Kilogramm Plutonium gewonnen haben konnten.
    Tatsächlich extrahierten sie erheblich mehr, als die optimistischsten – oder, je nach Standpunkt, pessimistischsten – Schätzungen annahmen, jedoch befand sich im Augenblick keine nennenswerte Menge Plutonium in dem mit Blei ausgekleideten Lagerraum in Nyongbyon.
    Ein moderner nuklearer 20-Kilotonnen-Gefechtskopf enthält acht Kilogramm spaltbaren Materials, daher ergaben die meisten Schätzungen, dass die DVRK über genügend Plutonium verfügen könnte, um zwei oder drei Atombomben dieser Größe zu bauen. Daraus ergab sich, dass die nordkoreanischen Wissenschaftler eine Waffe moderner Bauart konstruierten, wobei Hohlladungen, auch Linsen genannt, zum Einsatz kamen, um die Kettenreaktion in Gang zu setzen. Aber ganz gleich, welche Methode sie benutzten, um die Waffe zu zünden, man konnte davon ausgehen, dass sie über genügend Plutonium verfügten, um mindestens eine Bombe zu bauen, auch wenn sie so groß sein würde wie ein Lastwagen, wie ein westlicher Experte es einmal spöttisch ausdrückte.
    Beim Bau von Atombomben sind zahlreiche Probleme zu bewältigen, deren schwierigstes die Größe der Bombe sein dürfte.
    Die »Little Boy«-Bombe, die die amerikanische Luftwaffe über Hiroshima abwarf, war etwa drei Meter lang und wog fast 4000 Kilogramm. Sie enthielt 64 Kilogramm Uran 235, aber das so genannte »Gun-Design« war derart primitiv

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