Operation Foxbat: Thriller (German Edition)
Außenbezirken Perms, sodass Bykow und Richter sich um kurz nach zehn Uhr an diesem Morgen in einem der Zimmer wiederfanden, die während der letzten zwei Wochen von drei Personen bewohnt worden waren.
Überall suchten und stocherten Polizeibeamte und Kriminaltechniker herum, machten Fotos oder sicherten Fingerabdrücke, um sie mit den Fingerspitzen der verkohlten Leichen zu vergleichen, die an diesem Morgen aus dem Fluss gezogen worden waren. Wie man unter den gegebenen Umständen hatte erwarten können, waren alle drei Männer ertrunken, und die routinemäßigen Autopsien würden später am Tag durchgeführt werden.
Bisher war nichts Aufschlussreiches in dem Hotelzimmer gefunden worden. Die drei waren mit leichtem Gepäck unterwegs gewesen; in den Schränken hingen ein paar Kleider, und die meisten Schubladen waren leer. Alles, was sie bisher gefunden hatten, hätte in drei Bordtaschen Platz gefunden – was vermutlich auch der Fall gewesen war.
In einem Zimmer stießen sie jedoch auf einen Aktenkoffer, dessen Schloss sich recht bald der Spitze eines Schraubenziehers geschlagen gab. In dem Koffer befanden sich fast 50 000 amerikanische Dollars in kleinen Scheinen – zweifellos ein Rest der Geldmittel, mit denen leitende Offiziere in Militärstützpunkten bestochen worden waren – und zwei Kartons 9-mm-Parabellum-Munition. Einer dieser Kartons war voll, in dem anderen befanden sich noch etwa zwanzig Patronen. Der Rest seines Inhalts lag wahrscheinlich jetzt auf dem Grund des Flusses zusammen mit einer Samopal 68 Skorpion Maschinenpistole und wer weiß welchen anderen Waffen, die die geheimnisvollen Männer bei sich gehabt hatten.
Von persönlichen Dokumenten oder irgendetwas anderem, anhand dessen sie, ihre Herkunft oder ihre Absichten hätten identifiziert werden können, gab es nicht die geringste Spur.
Richter hatte das Gefühl, als hätte er eine Niederlage erlitten, und verließ das Hotelzimmer. Auf dem Korridor traf er Bykow. Der Russe lächelte und hielt sein Mobiltelefon hoch. »Vielleicht haben wir etwas«, sagte er. »Das Personal im Leichenschauhaus hat bei einer der Leichen ein Notizbuch gefunden. Es ist vom Wasser aufgeweicht, aber wenn es getrocknet ist, finden wir vielleicht darin etwas, das uns weiterbringt. Draußen wartet ein Wagen auf uns. Verschwinden wir von hier.«
Büro des Associate Deputy Director der Central Intelligence Agency, Langley, Virginia
»Sie hatten recht«, sagte Walter Hicks und blickte auf die Fotos, die Muldoon vor ihm auf den Schreibtisch gelegt hatte. Beide Männer waren um einiges früher als sonst an ihrem Arbeitsplatz erschienen, um eingehend die Bilder zu untersuchen, die die Beobachtungssatelliten im Laufe der Nacht aufgenommen hatten.
Die Bilder waren unbearbeitet und stellten die gesamte Ausbeute des Keyhole-Satelliten dar. Sie waren über einen ComSat zum N-PIC gesendet und von dort nach Langley weitergeleitet worden. Die vollständig ausgewerteten Kopien der Fotografien würden folgen, sobald die N-PIC-Experten ihre Analyse abgeschlossen hätten. Aber was diese Bilder zeigten, war offensichtlich, sogar für ungeübte Augen. Vier Flugzeuge waren deutlich zu sehen, drei warteten auf dem Rollweg und eins auf der Startbahn. Und ein fünftes war soeben gestartet und befand sich auf einem nordöstlichen Kurs.
»Es sind ausnahmslos Foxbats«, sagte Muldoon. »Das einzige andere Flugzeug, dem eine Foxbat ähnelt, ist die MiG-31 Foxhound, aber die Zwillingsdüsen der Foxhound haben eine andere Form, und sie besitzt Verkleidungen an der Vorderkante des Tragflächenansatzes, daher gehe ich davon aus, dass es sich um Foxbats handelt. Wir müssen zwar noch darauf warten, dass das N-PIC uns die Bestätigung übermittelt, aber ich bin bereit, meine gesamte Pension dagegen zu setzen, dass es ein anderer Flugzeugtyp ist.«
»Wo wollen die Maschinen hin, und was hatten sie in T’aet’an zu suchen?«
Muldoon zuckte die Achseln. »Meine Vermutung – und mehr kann es im Augenblick nicht sein – ist, dass die Nordkoreaner T’aet’an in eine Wartungseinrichtung oder ein Bereitstellungszentrum umgewandelt haben und dass sie dort Foxbats zusammenziehen. Ich glaube nicht, dass diese Flugzeuge, die wir auf den Bildern sehen, gerade Vorbereitungen treffen, ein paar Übungsrunden zu fliegen. Wahrscheinlich wurden sie repariert oder generalüberholt oder sonst irgendetwas und sind im Begriff, zu ihrer Basis zurückzukehren.«
»Und zu welcher?«
»Suchen Sie sich eine
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