Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Operation Foxbat: Thriller (German Edition)

Titel: Operation Foxbat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
Vom Netzwerk:
entscheidender Bedeutung.
    Jede dieser Übungen war nach dem gleichen grundlegenden Szenario erfolgt: eine blitzkriegmäßige Offensive, gefolgt vom schnellen Vorrücken einer erdrückenden Streitmacht. Ein massiver Artillerieangriff, um den Feind zu vernichten und zu demoralisieren, dann eine Panzerwelle nach der anderen, gefolgt von der Infanterie, denn ein Krieg auf der Koreanischen Halbinsel konnte ausschließlich zu Lande gewonnen werden.
    In der Luft würde die nordkoreanische Luftwaffe die Kampfflugzeuge angreifen und auszuschalten versuchen, jedoch konnten sie, wenn sie realistisch waren, allenfalls auf ein Unentschieden hoffen. Aber das galt natürlich nur, bis Pak Je-San das radikale Konzept von »Goldene Dämmerung« entwickelt und anschließend seine geheime Streitmacht aus MiG-25 Abfangjägern zusammengestellt hatte.
    Die Foxbat ist der schnellste Jäger, der jemals gebaut wurde, fähig, jedes Kampfflugzeug und jeden Bomber abzufangen; und er führt ein schreckliches Waffenarsenal mit sich. Dies plus der Tatsache, dass, soweit Kim wusste, weder die Südkoreaner noch die Amerikaner auch nur eine vage Ahnung hatten, dass diese Schwadronen existierten, sollte ihnen den Vorteil verschaffen, den sie brauchten. In gewissem Sinne lastete jetzt alles auf Pak Je-Sans Schultern.
    Und die neuen Instruktionen aus Pjöngjang waren klar und eindeutig: Jeder Kommandeur sollte seinen versiegelten Umschlag mit den Anweisungen für das Manöver »Goldene Dämmerung« öffnen, seine Soldaten in Bereitschaft versetzen und den Einsatzbefehl abwarten.
    Aber was niemand von ihnen kannte, war die geheime, versteckte Komponente von Pak Je-Sans Plan, die möglicherweise bewirkte, dass die Invasion ein Spaziergang würde.

Perm, Russland
     
    Leichenschauhäuser haben einen ganz speziellen Geruch. Gleichgültig, was für ein Luftreinigungs- oder Ventilationssystem verwendet wird, stets herrscht in ihnen jener durchdringende Geruch von Formaldehyd, gemischt mit olfaktorischen Spuren von Urin, Kot und halbverdauten Speisen. Das Leichenschauhaus in Perm bildete darin keine Ausnahme, und Richter konnte diesen typischen Geruch wahrnehmen, noch ehe Bykow die Doppeltür öffnete und sie das Gebäude betraten.
    Der Russe klappte ein Lederetui auf, um seinen Ausweis zu zeigen, den die weiß bekittelte Empfangsdame sorgfältig studierte, ehe sie ihnen ein Zeichen gab, ihr zu folgen, und durch eine weitere Doppeltür und einen langen Flur vorausging. An dessen Ende befand sich ein kleiner Wartebereich mit einem halben Dutzend Sesseln und einem niedrigen Couchtisch, auf dem eine Vase mit verwelkten Blumen stand, um die triste Umgebung ein wenig aufzuhellen. Die Empfangsdame drückte auf einen Knopf an der Wand, bedeutete ihnen, Platz zu nehmen und sich ein wenig zu gedulden, und kehrte auf ihren Platz am Eingang zurück.
    Richter setzte sich sofort. Er hatte lange genug in der Royal Navy gedient, um die Philosophie zu verinnerlichen, dass es keinen Sinn macht zu stehen, wenn man sitzen kann. Oder auch wach zu sein, wenn man schlafen kann. Bykow ging auf und ab.
    Zwei Minuten später kam ein kleiner, rotgesichtiger, freundlich dreinblickender Mann durch eine Seitentür. Er war noch damit beschäftigt, sich die Hände mit einem Papierhandtuch abzutrocknen.
    »General Bykow? Mein Name ist Marshek, und ich bin der Pathologe.« Er streckte die rechte Hand aus, Bykow ergriff und schüttelte sie ausgiebig. Richter blieb sitzen und ließ seine Hände in den Taschen. Er vermutete, dass Marshek sich die Hände ausgiebig gewaschen hatte, nachdem er mit ihnen in den Eingeweiden irgendeiner Leiche herumgewühlt hatte, verspürte jedoch wenig Lust, es aus reiner Höflichkeit zu einem physischen Kontakt mit ihnen kommen zu lassen.
    »Ich habe gehört, Sie hätten ein Notizbuch gefunden?«, begann Bykow.
    »Das habe ich, wie ich bereits der Polizei mitgeteilt habe. Es befand sich in einer zugeknöpften Hosentasche bei einem der toten Männer. Seine sämtlichen anderen Taschen waren leer bis auf Allerweltsgegenstände wie Taschentücher und Kämme. Wir fanden keine anderen Hinweise an oder in ihrer Kleidung, noch nicht einmal Herstelleretiketten oder Ähnliches. Wollen Sie sich die Leichen einmal ansehen?«
    »Nur, wenn es unbedingt nötig ist. Wie sind sie gestorben?«
    »Alle drei sind ertrunken, aber sie wiesen schon schwere Verbrennungen auf, ehe sie ins Wasser eintauchten, und einer hatte bereits eine Schusswunde abbekommen. Aber letztendlich war es die

Weitere Kostenlose Bücher