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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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Dienst getan und die gesunden Herzen wieder zum Schlagen gebracht. Aber der Ausdruck von Furcht in den Augen derer, die der Krankheit zum Opfer gefallen waren, traf Duncan schwer. Sie waren keine Soldaten. Sekretärinnen, Reinigungskräfte und Köche. Senatoren, Kongressabgeordnete, Assistenten. Er bezweifelte, dass sehr viele von ihnen heute zum Personal des Weißen Hauses gehören würden, wenn sie darin ein tödliches Risiko gesehen hätten.
    Die Opfer der Brugada-Seuche erkannte man an ihrer Blässe und den weit aufgerissenen Augen. Diejenigen, die bisher gesund geblieben waren, beäugten die Kranken mit misstrauischen Blicken. Die Spannung in den Hallen war beinahe greifbar und drohte die Menschen aufzureiben, die im Weißen Haus gefangen saßen.
    Die einzige Gruppe, die bisher noch kein Opfer von Brugada zu beklagen hatte, war diejenige, die auf die Wirkung der Seuche am ehesten vorbereitet war: der Secret Service. Auch Domenick Boucher hatte den Stachel von Brugada noch nicht zu spüren bekommen, aber als er jetzt das Oval Office betrat, sah er aus wie der Tod persönlich. Er schloss leise die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen.
    Er war leichenblass, noch bleicher als die Männer und Frauen, die von den Toten wiederauferstanden waren.
    Duncan setzte sich trotz seiner Erschöpfung aufrecht hin. »Hat es Sie erwischt?«
    »Mich nicht.«
    »Sondern?«
    Boucher ließ sich auf eines der beiden Sofas sinken. »Beatrice Unzen. Alter neunundsechzig. Vor einer Apotheke mitten in der Stadt.«
    »Hier in Washington?«
    Boucher nickte. »Sie hat überlebt, weshalb man bei ihr Brugada diagnostizieren konnte. Wir konnten die Ärzte dazu bringen, Stillschweigen zu bewahren, weil es sich um einen isolierten Fall handelt – nach ihrem Wissensstand.«
    »Aber …«
    »Dem ist nicht so. Im Raum Washington hat es sechs Todesfälle gegeben. Alles gesunde Erwachsene. Todesursache: unbekannt.«
    »Wie konnte das geschehen?«
    »Anscheinend hatte Brentwoods Fahrer vergessen, dass er in einem Laden ein paar Rubbellose gekauft hat. Auf den Überwachungsbändern sieht man ihn niesen, während er jedes verdammte Twinkie und jeden Slim Jim in dem Geschäft befingert.«
    Duncan massierte sich die Schläfen.
    »Die Analytiker sind noch dabei, die Anzahl derKunden zu ermitteln, die seit dem Fahrer dort waren. Im Moment sind sie bei hunderteinunddreißig. Die meisten sind nicht zu identifizieren, denn die Bilder sind grobkörnig, und alle haben bar bezahlt.«
    »Was bedeutet das für uns?«
    »Soll ich ehrlich sein?«
    Duncan nickte.
    »Wir sind erledigt.« Boucher seufzte. »Unsere einzige Rettung ist im Moment, dass die Presse noch nicht zwei und zwei zusammengezählt hat. Sie wissen von Brugada, doch bisher gehen die Fälle in der großen Anzahl von Todesfällen, die es tagtäglich in dieser Stadt gibt, noch unter. Glücklicherweise sind alle Augen auf dieses Büro hier gerichtet. Solange das Weiße Haus abgeriegelt bleibt und der Präsident anscheinend in Todesgefahr schwebt, zuckt wegen ein paar Leichen auf den Straßen niemand mit der Wimper.
    Aber wenn die Todesziffer steigt, falls ein cleverer junger Reporter die Sache mal aus einem neuen Blickwinkel betrachtet und sich die Wahrheit zusammenreimt… nun, Brugada wird dann nur noch eines von vielen Problemen sein.«
    Duncan nickte. Sie standen einer Pandemie gegenüber, die sich kontinuierlich ausbreitete und tötete, ohne auch nur vor den Gesündesten haltzumachen. Er wusste, was das für die Nation bedeutete. Für die Welt. Viele Menschen würden eines gewaltsamen Todes sterben, lange bevor Brugada ihre Herzen zum Stillstand brachte. »Wie geht es voran mit meinen Reiseplänen?«
    »Es ist alles vorbereitet«, sagte Boucher. »Ich empfehle Ihnen, bis zum letzten möglichen Moment abzuwarten, bevor Sie das Weiße Haus verlassen.«
    Duncan erhob sich. »Ich muss eine Videoaufzeichnungvorbereiten. Eine Rede an die Nation. Niemand darf wissen, dass ich fort bin. Falls … wenn  … die Neuigkeiten durchsickern, wird die Welt von mir hören wollen. Und sie wird wissen wollen, dass ich die Stellung halte.«
    »Ich werde alles Nötige arrangieren.«
    Boucher erhob sich und hielt Duncan die Tür auf. Der Präsident blieb neben ihm stehen und flüsterte ihm zu: »Bringen Sie das Team auf den aktuellen Stand.«

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