Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)
Schwarzen Witwe. Das Ding würde einfach auf ihn zumarschieren, seine Fangzähne in ihn schlagen und fertig. Seine einzige wirkliche Überlebenschance bestand darin, sich im Labyrinth zu verkriechen, bevor es ihn fand.
Ein dumpfes Brüllen hallte durch den Raum. Knight riskierte einen schnellen Blick über die Schulter zum Eingang. Was er dort sah, verzehnfachte seine Furcht.
Die Gestalt war riesenhaft, gewaltig.
Ihre Augen blitzten vor nacktem Hass.
Blutiger Speichel sprühte.
Muskeln spannten sich.
Der Gigant setzte vom Eingang her über zwei Wände des Labyrinths hinweg und landete drei Meter hinter Knight.
Bishop.
Aber er war nicht mehr Bishop. Er war ein Regenerierter.
Und für Knight, unbewaffnet und verletzt, bedeutete das den sicheren Tod.
Er versuchte erst gar nicht, mit Bishop zu reden. Er bettelte nicht um Gnade. Er tat das Einzige, was ihm übrigblieb.
Er rannte davon.
Sein Rennen war nur ein unbeholfenes Gehopse. Er verlagerte mehr Gewicht auf das angeschlagene Bein. Als er um eine Ecke bog, traf die Schiene im falschen Winkel auf, und die alten Knochen, die seinen Knöchel stützten, zerbrachen. Er stürzte schwer zu Boden.
Er mühte sich, auf seinem gesunden Fuß wieder hochzukommen. Gerade, als er es geschafft hatte, kam Bishop um die Ecke und warf sich auf ihn, die Arme nach Knights Kehle ausgestreckt.
Knight tauchte zur Seite weg und es gelang ihm, sich abzurollen, obwohl ein stechender Schmerz durch sein Bein schoss.
Bishop wurde vom Schwung des eigenen Angriffs weitergetragen. In seinem Wahnsinn drehte er den Kopf zu Knight und griff nach ihm, ohne darauf zu achten, dass er auf die Wand zuschoss. Sein Hals bog sich in einem seltsamen Winkel ab und knackte. Er schloss die Augen und heulte einen Moment lang vor Schmerz auf. Aber seine Verletzungen verheilten schnell.
Ohne Zeit zu verlieren krabbelte Knight auf allen vieren um die nächste Ecke. Er hoffte, rechtzeitig den Mittelpunkt des Labyrinths zu erreichen und sich in einem anderen Gang verkriechen zu können. Wenn er sich ganz still verhielt, machte Bishop sich vielleicht wieder an die Verfolgung der Ratte. Andererseits konnte er auch den gesamten Irrgarten hirnlos wie eine Laborratte durchstreifen. Nur, dass in diesem Fall kein Stück Käse am anderen Ende auf ihn wartete – sondern Knight.
Das Zentrum des Labyrinths kam bereits in Sicht, alsKnights Hoffnungen sich zerschlugen. Steinchen begannen auf ihn herabzuregnen. Bishop hatte sich abermals nicht an die Regeln des Labyrinths gehalten und kam von oben über die Mauern. Knight war auf den Angriff gefasst und warf sich auf den Rücken.
Bishop sprang herab und landete zu Knights Füßen, doch der kleinere und flinkere Kämpfer war bereit. Er trat fest gegen Bishops baumstammähnliches Bein, und seine geübte Technik zeigte den gewünschten Erfolg. Bishops Knie bog sich mit einem widerlichen Knacken nach hinten durch, gab nach, und er fiel nach vorne. Noch im Fallen versetzte Knight ihm einen weiteren Tritt, diesmal gegen die Luftröhre, die unter dem heftigen Stoß zerquetscht wurde.
Bishop heilte schnell, aber er musste trotzdem atmen. Und die Verwundungen brauchten eine Weile, um sich zu reparieren.
Während sein Teamkollege mit irrem Gurgeln zu Boden sackte, krabbelte Knight bereits davon. Doch bevor er einen Meter weit gekommen war, griff etwas nach seinem verletzten Knöchel. Und drückte zu.
Knight brüllte vor Schmerz. Bishops Hand hielt ihn gepackt wie ein Schraubstock.
Den Schmerz ignorierend, zog er das gesunde Bein an und ließ es auf Bishops Unterarm herabsausen. Bishops Finger öffneten sich für Sekundenbruchteile, und mehr brauchte Knight nicht. Er riss sich los und krabbelte ins Zentrum des Labyrinths.
Westons Kohlefrottagen glitten unter seinem Gestrampel weg und behinderten ihn. Er würde es nicht schaffen.
Als ihm das klarwurde, drehte Knight sich um und sah Bishop aus dem Labyrinth heraushinken, während sein abgeknicktes Knie sich wieder gerade richtete und einrastete. Knight hielt sich an dem riesigen Kristall fest und zogsich auf die Füße. Hier würde er zum letzten Gefecht antreten. Auch wenn es an dessen Ausgang keinen Zweifel geben konnte. Knight hatte selbst gesehen, was Regenerierte ihren Opfern antaten. Sie fraßen sie auf. Schlimmer als das. Sie brachten sie nicht erst um und fraßen sie dann auf. Sie töteten, indem sie sie fraßen. Bishop würde ihn nicht erwürgen. Ihm nicht den Todesstoß versetzen. Er würde einfach anfangen zu
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