Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)
in der Nachhut stellte das Feuer ein und lief an die Spitze, während der nächste Mann in der Reihe seine Position einnahm und das Feuer eröffnete. Dann lief wiederum er an die Spitze, während der nächste den Rückzug sicherte. Immer gedeckt, immer in Bewegung, immer tödlich.
»Freiwillige des Todes.«
59
Nachdem er schnell in seinen schwarzen Drillich geschlüpft war, fühlte King sich wieder mehr als Soldat, auch wenn er nicht so aussah. Er war barfuß, ebenso wie Sara. Sie tat es King und Queen nach und kleidete sich wieder ganz in Schwarz. Die jetzt trockenen kurzen Haare lagen ihr flach am Kopf.
Nachdem er sich den Gürtel mit seinem KA-BAR-Messer umgeschnallt und eine Smith & Wesson Modell 39, eine 9mm-Pistole, ins Halfter gesteckt hatte, griff King nach einem AK-47 und schob fünf Ersatzmagazine in die Taschen seiner Cargohose. Queen schlang sich einen Tornister mit Ersatzmagazinen für ihre AK und zwei Geschossen für die bereits geladene Panzerfaust über die Schulter.
»Wo hast du das alles gefunden?«, wollte King wissen.
»Ein Lagerraum in den Höhlen weiter oben«, erwiderte Queen. »Anscheinend haben sie von so ziemlich allen Armeen aus der Region die verschiedensten Waffen erbeutet.«
Er stieß den großen Rucksack mit der Schuhspitze an. »Was ist da drin?«
Queen grinste und öffnete ihn. Der Rucksack enthielt mehrere Pakete C4-Sprengstoff, bereits vollständig verdrahtet, dazu ein Funkzündgerät. »Irgendwann müssen sie ein Sprengstoffteam eingesackt haben.«
King nickte und erwiderte Queens Grinsen. »Das bringt mich auf eine Idee.«
»Dachte ich mir schon«, sagte sie, während sie die Panzerfaust aufhob und zur Tür ging. »Ich werde sie ein bisschen aufhalten.«
King hielt Sara eine Waffe hin. »Das hier«, erklärte er, »ist ein AR-15-Sturmgewehr. Feuert achthundert Schuss pro Minute ab, also halte den Abzug nicht durchgedrückt. Kurze, gezielte Feuerstöße sind viel besser als draufloszuballern.« Er demonstrierte ihr rasch die Sicherung, wie man die Waffe an die Schulter setzte und wie man nachlud. Dann reichte er sie ihr und steckte drei Reservemagazine in die Taschen ihrer Cargohose. »Bleib dicht bei mir. Tu genau, was ich sage.«
Sara nickte, während Nervosität allmählich Besitz von ihr ergriff. Seit Beginn dieser Mission war sie in mehrere Feuergefechte verwickelt worden, aber diesmal war es anders. Da nur noch drei Mitglieder des ursprünglichen siebenköpfigen Teams übrig waren, erwartete man von ihr, dass sie mitkämpfte. King schnallte ihr einen Gürtel um die Hüfte. Darin steckten ein Messer und eine Pistole, genau wie bei King.
»Die Pistole ist entsichert«, sagte er. »Wenn du sie benutzen musst, zieh sie einfach und drück auf den Abzug. Sie ist bereits durchgeladen.«
Ein ohrenbetäubendes Zischen ertönte vor der Tür. King und Sara sahen aus dem Fenster. Eine Rauchspur zog sich hinter einer raketengetriebenen Granate durch die gewaltige Höhle. Sie flog in gerader Linie auf die Männer zu, die die Treppe herabgestiegen kamen. Sekunden später schlug sie in der Höhlenwand ein und explodierte. Donner rollte durch den riesigen Hohlraum, und das orangefarbene Licht der Explosion drang, verstärkt durch die Kristalle, bis in den letzten Winkel. Ein Teil der Treppe brach weg, und einer der verfolgenden Hybriden stürzteseitlich herab. Aber die VPLA-Soldaten setzten ihren Abstieg fort, während die Hybriden sich hinter der klaffenden Lücke in der Treppe zusammenrotteten.
Queen lud die Panzerfaust nach. »Besser, du setzt dich in Bewegung, King! Falls ich die Jungs nicht treffe, kennen sie jetzt unsere Position.«
Sturmwolken verhüllten die sinkende Sonne, und es gab für die Kristalle immer weniger Licht zu verteilen. In dem düsteren Schein mussten sie die Augen anstrengen, um noch etwas zu erkennen. Aber sie waren auch besser vor dem Feind verborgen.
Eine zweite Granate aus der Panzerfaust schoss in einer unkontrollierten Spirale durch die Höhle. Das alte Geschoss war defekt. Es traf ein kleines Gebäude in der ersten Galerie der Stadt und machte es dem Erdboden gleich. Queen stieß unterdrückte Verwünschungen aus und lud die dritte und letzte Granate.
King ergriff Saras Handgelenk und zog sie zur Tür. »Zeit zu gehen.« Sie verließen den im ersten Stock liegenden Raum und liefen eine Treppe hinunter, während eine dritte Rauchspur durch die Luft zog. Diese Granate flog wie die erste in einer geraden Linie. Doch diesmal wurden plötzlich
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