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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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Nachhut.«
    Sara nickte langsam. Ihre verspannten Muskeln wollten ihr kaum noch gehorchen. Die Begegnung mit Somi hatte sie entnervt und erschöpft. Aber sie erinnerte sich an Kings Mahnung und kämpfte gegen die Schmerzen an. Sie würde ihre Mission erfüllen, egal was es ihren Körper und ihre Psyche kostete. Sie mussten einfach Erfolg haben und überleben. Mit raschen Schritten holte sie Rook ein und folgte den anderen.
    Als die beiden außer Hörweite waren, wandte King sich zu Somi: »Wer sind die? Wer verfolgt uns?«
    »Erst war ich mir nicht sicher, aber nach dem Gefecht gestern konnte ich mir die Uniformen der Toten näher ansehen. VPLA. Freiwillige des Todes«, antwortete Somi stirnrunzelnd. »Vietnamesische Spezialeinheiten.«

11
    Sieben Lungen keuchten in der schwülen Luft, während das gerade erweiterte Schachteam um sein Leben rannte. King hatte sich die Entscheidung, in Laufschritt zu verfallen, nicht leicht gemacht. Er wusste, dass seine Leute müde waren. Er wusste, dass einige sich den Verfolgern lieber entgegengestellt hätten. Doch das war nicht ihre Mission. Wenn es ihnen gelang, ins Zielgebiet einzudringen und sich wieder zurückzuziehen, ohne dass es zu einem Aufeinandertreffen mit der VPLA kam, die ihnen dicht auf den Fersen saß, umso besser. Sie stellten eine direkte Bedrohung seiner Mission dar: Und die lautete, Pawn eins zu schützen.
    Sara.
    Selbst das Schachteam konnte sie kaum gegen eine so große Übermacht verteidigen. Also blieb ihm nur die Wahl, wie der Teufel zu rennen und den Vorsprung zu halten.
    Bei Sara hatte die Mischung aus Koffein und Adrenalin die Lebensgeister wieder geweckt und ermöglichte ihr ein Lauftempo, das sie nicht für denkbar gehalten hätte. Wenn sie einmal stehen blieb, würde sie nie wieder in Gang kommen, das wusste sie. Doch sie bezweifelte ohnehin, dass King ihr Gelegenheit zum Anhalten geben würde. Der Mann war die reinste Maschine. Er hatte ihr nicht verraten, warum er sie derart die steilen Abhänge der annamitischen Kordilleren hinaufhetzte, aber sie hatteeinen Anflug von Furcht aus seiner Stimme herausgehört. Und paradoxerweise gab diese Furcht ihr Zuversicht. Sie zeigte ihr, dass er nicht an Selbstüberschätzung litt. Er wusste, wann es zu kämpfen galt und wann man besser rannte wie der Teufel.
    Dennoch hoffte sie inständig, dass die Lauferei bald ein Ende haben würde.
    Eine halbe Stunde später war es so weit. Sie hatten vier Meilen zurückgelegt und dabei einen Höhenunterschied von 250 Metern bewältigt, als sie aus den Schatten des Dschungels auf eine Lichtung traten. Sie mussten die Augen vor der sengenden Nachmittagssonne zusammenkneifen, aber endlich waren sie der Feuchtigkeit des Dschungels und den Schwärmen von Moskitos entkommen.
    »Hier können wir rasten«, stieß Somi nach Luft ringend hervor. Sogar die lautlose Dschungelveteranin war außer Atem. »Anh Dung liegt eine halbe Meile weiter nördlich, jenseits des offenen Feldes.«
    »Anh Dung?«, fragte Sara.
    Somi nickte. »Unser Ziel, ja.«
    »Ich dachte, das läge in Vietnam?«
    »Im Busch gibt es keine Grenzschranken«, meinte Somi mit sarkastischem Lächeln. »Und an den Straßen übrigens auch nicht.«
    »Wir befinden uns seit etwa einer Stunde in Vietnam«, ergänzte King. »Wir sind fast am Ziel.«
    Sara fühlte sich wie neugeboren. Der Alptraum war bereits halb vorüber. »Dann müssen wir weiter«, sagte sie. Das trug ihr ein paar merkwürdige Seitenblicke ein. »Wir können da nicht einfach reinmarschieren und sagen: ›Aha, da ist unser Heilmittel!‹, und wieder abziehen. Ich weiß nicht, wie lange ich brauchen werde.«
    King holte tief Luft und nickte.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Somi. »Wenn man erschöpft ist, kann man schlecht denken.«
    Sara trank einen Schluck Wasser, schraubte die Verschlusskappe wieder auf und wischte sich über den Mund. »Wir wollen uns doch nicht erwischen lassen, oder? Kein weiterer Anschauungsunterricht.«
    King grinste. Sara war zäher, als er erwartet hatte. »Haben Sie noch Bewegungsmelder?«, fragte er Somi.
    »Ein paar«, erwiderte sie.
    »Platzieren Sie sie an strategischen Stellen. Wenn die immer noch hinter uns her sind, will ich rechtzeitig Bescheid wissen. Rook, du hilfst Pawn zwei. Knight, Queen, ihr zieht an allen Stellen Stolperdrähte, wo sich kein Bewegungsmelder befindet. Macht sie schön laut. Bishop, du kommst mit mir. Wir müssen einen sicheren Weg durch dieses Feld erkunden.«
    Rook reichte Sara ihren Rucksack. »Den

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