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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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Fingerspitzen.
    Jemand in der Menge sah sein Lächeln und rief: »Er hat’s geschafft!«
    Schwache Jubelrufe und vereinzeltes Klatschen wurden laut und weckten die Frau auf.
    Sie schlug die Augen auf. »Was ist los?«
    Ayers schloss ihre Bluse. »Wir sind nicht sicher, Ma’am, aber wir bringen Sie jetzt ins Krankenhaus, um es herauszufinden.«

35 Annamitische Kordilleren – Vietnam
    Bishop gab Rook das Fernglas zurück, mit einem winzigen Stirnrunzeln auf seinem normalerweise ausdruckslosen Gesicht. Rook setzte das Glas an die Augen. Er musste sich davon überzeugen, dass er richtig gesehen hatte. Die Szene auf der anderen Seite war etwas, das Norman Rockwell unter LSD hätte malen können.
    Rook stellte das Bild scharf und beobachtete das Schauspiel in kristallklarer Großaufnahme. Er gab ein ausgedehntes »Bäh« von sich, während er den behaarten, beinahe nackten Mann betrachtete, der mit einer selbst gebastelten Angelrute auf einem Felsen stand. Alles, was seine käseweißen Hinterbacken bedeckte, war ein Stoffstreifen, den er um die Hüfte geschlungen und zwischen den Beinen durchgezogen hatte wie den Mawashi-Lendenschurz eines Sumoringers.
    Rook fiel auf, dass sein Gesicht eindeutig kaukasisch war. Was zum Teufel hat ein Weißer im vietnamesischen Dschungel verloren? Dichtes, unordentlich geschnittenes braunes Haar hing ihm in fettigen Locken fast bis auf die Schultern. Er trug eine Brille, die ihm immer weiter die Nase hinunterrutschte. Er schob sie hoch, deutete auf den Fluss und rief: »Da! Siehst du ihn?«
    Amerikaner.
    Seine gute Laune und das gelegentliche Auflachen schienen so gar nicht zu dem entsetzlichen Gekreische seinernicht sichtbaren Gefährtin zu passen. Aber sie litt keine Schmerzen. Ganz im Gegenteil. Die fürchterlichen Laute waren Gelächter. Sie konnten die Frau nicht sehen, die sich auf der anderen Seite des Felsens befand, auf dem der Mann stand, aber offensichtlich hatten die beiden viel Spaß bei ihrem kleinen Angelausflug … im hintersten Winkel Vietnams.
    Langsam – graziös – kam die Gefährtin des Mannes hinter dem Felsen hervor und watete in den Fluss.
    Rook prallte zurück und wäre fast umgefallen.
    Bishop hielt ihn fest. »Was ist?«
    »Er … er angelt mit Cha-Ka!« Rooks Stimme war ein lautes Flüstern, das fast im Donnern des Flusses und dem ausgelassenen Kreischen der Frau unterging.
    »Cha-Ka?«, fragte Bishop verständnislos.
    »Sid und Marty Krofft«, erwiderte Rook. »Die fast vergessene Welt? Rick, Will und Holly Marshall? Cha-Ka war der kleine Höhlenmensch.«
    Bishop zuckte nur die Achseln.
    »Was denn, hast du samstagvormittags nie ferngesehen?« Rook schüttelte den Kopf und gab Bishop den Feldstecher. »Sieh selbst.«
    Das tat Bishop.
    Die Frau hatte sich im seichten Wasser hingekauert. Ihr Gesicht, glatt und hübsch, wurde eingerahmt von einer Mähne brauner Haare, die ihren Kopf, ihre Wangen und ihr Kinn umfloss wie das eines Affen. Ihre muskulöse Brust wurde verborgen von lose zusammengeknüpften Stofffetzen im Bikinistil. Die Haut darunter schien unbehaart zu sein. Ebenso Bauch, Rücken und Oberschenkel. Aber der Rest … Rook hatte recht: Sie sah aus wie ein großer Höhlenmensch. Nicht ganz so urtümlich wie die Bestien, die Knight in die Speisekammer gehängt undsie bis zum Fluss verfolgt hatten, aber auch nicht ganz menschlich. Ihr Körperbau war extrem muskulös. Ohne die eindeutig weiblichen Kurven hätte Bishop sie vielleicht für einen Primaten gehalten, aber sie war deutlich höher entwickelt.
    Er senkte das Fernglas und sah Rook an. »Ich denke, wir sollten ihnen aus dem Weg gehen. Sie sieht nicht aus wie die anderen …«
    »Aber sie sind verwandt«, meinte Rook. »Hier hat jemand Mutter Natur ins Handwerk gepfuscht.«
    Bishop nickte und wies auf das angelnde Duo.
    Rook nickte.
    Der Typ da.
    Das Gekreische der Frau erreichte einen rasenden Höhepunkt. Rook spähte durch die Lücke zwischen den Felsen. Ein großer Fisch hing am Haken. Da der Mann keine Angelrolle hatte, musste er rückwärts gehen, um den Fisch an Land zu ziehen. Das Mädchen platschte tiefer ins Wasser und holte die Leine ein. Sie hatten einen großen Wels gefangen, dessen schwarzer Körper wild zuckte. Das Mädchen hob den schweren Fisch in die Höhe, packte ihn an der Schwanzflosse und ließ ihn hinuntersausen wie einen Knüppel. Aufspritzend klatschte der Fisch auf einen Felsbrocken. Das Zappeln hörte auf.
    Einen Moment lang fragte sich Rook, ob sie über eine Art

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