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Operation Ocean Emerald

Operation Ocean Emerald

Titel: Operation Ocean Emerald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Millionär mit äußerst blassem, vor Schweiß glänzendem Gesicht. »Ich kann diesen Leuten auf keinen Fall meine Kreditkarten geben   …«
    »Es ist am klügsten, zu tun, was sie sagen. Geld ist nur Geld.«
    »Ist das Ihre Einstellung zum Wohlergehen der Passagiere?«, fragte Rubinstein enttäuscht und huschte auf den Gang.
    Irritiert sah Thomson ihm nach.
    »HERR RUBINSTEIN«, rief Juliette hinter dem Schalter. »Speziell auf Sie habe ich gewartet.«
    Rubinstein blieb stehen.
    »Kommen Sie her. Ich gebe Ihnen die Erlaubnis, sich vorzudrängeln.«
    Rubinstein kam zurück, schweren Schrittes, als würde man ihn zur Schlachtbank führen. Thomson befürchtete, der Mann könnte jeden Moment zusammenbrechen, denn seine Lippen waren bereits blau.
    Thomson fuhr mit dem Lift auf Deck 9 hinauf und musste sich dort an der Wand abstützen, weil das Schiff so sehr schaukelte. Er ging zu dem Verteilerkasten in Gang 1 und blickte nicht einmal aus Versehen zu der Überwachungskamera hinauf. Mit Sicherheit wurden im Kontrollraum besonders die Monitore im Auge behalten, die Bilder von den Verstecken der Sprengsätze zeigten.
    Auf der Höhe des Verteilerkastens verlangsamte Thomson seinen Schritt nicht, sah sich aber genau die Luke an und erfasste mit wenigen Blicken die nächste Ecke des Ganges und alle anderen Stellen, von denen aus man schnell an den Verteilerkasten herankäme.
    Bald wäre es höchste Zeit zu handeln.

24
    Keine fünfzig Meter weiter auf der Kommandobrücke herrschte gedrückte Stimmung. Nominell waren die Offiziere des Schiffs noch für alle Vorgänge verantwortlich, doch in Wahrheit konnten sie keinen Einfluss mehr darauf nehmen, wie sich die Dinge entwickelten.
    Delacroix saß ruhig inmitten der Sitzgruppe, die sich im linken Flügel der Brücke befand. Der Funkauslöser lag vor ihm auf dem runden Tisch. Als einzige Geräusche hörte man das leise Brummen der Navigationsgeräte und das rhythmische Dröhnen, wenn die vom Wind aufgepeitschten Wellen gegen den Bug des Schiffes schlugen. Kapitän Hagen unterhielt sich mit dem Wachoffizier am Steuerpult.
    »Ocean Emerald, Ocean Emerald, hier spricht die finnische Küstenwache   …«
Die metallische Stimme drang aus dem Lautsprecher. Delacroix merkte, dass Kapitän und Wachoffizier aufhörten, sich zu unterhalten. Hagen wandte sich zu Delacroix um.
»Ocean Emerald, Ocean Emerald, hier spricht die finnische Küstenwache   …«
    Delacroix nahm den Funkauslöser in die Hand, stand auf und ging zum Steuerpult. Er schaute Hagen an, der mittlerweile dunkle Ringe unter den Augen hatte.
    »Ich erledige das.« Delacroix nahm das Mikrofon aus der Halterung. »Hier Ocean Emerald, guten Abend.«
    »Guten Abend. Hier Leutnant Vierto von der finnischen Küstenwache. Sie haben als nächsten Zielhafen St. Petersburg angegeben, befinden sich nun aber auf dem Weg nach Südwesten. Darum möchte ich wissen, ob bei Ihnen alles in Ordnung ist.«
    Delacroix holte tief Luft und lehnte sich einen Moment zurück. Er hatte gewusst, dass dieser Augenblick früher oder später kommen würde. Darum hatte er sich darauf vorbereitet, aber trotzdem wusste er, dass seine Stimme etwas von seiner Anspannung verraten würde.
    »Hier spricht der neue Kommandant der Ocean Emerald. Wir haben das Schiff gekapert. An verschiedenen Stellen des Schiffes sind Sprengsätze deponiert worden, die ich mit einem Funkauslöser zur Explosion bringen kann. Ein anderes Mitglied meiner Gruppe verfügt über das gleiche Gerät und wird das Schiff sprengen, falls mir etwas zustößt.«
    Tiefe Stille legte sich auf die Funkfrequenz.
    »Sind Passagiere und Crew in guter Verfassung?«
Vierto sprach fließend Englisch und seiner Stimme war nicht die geringste Aufregung anzumerken.
    »Alle sind in guter Verfassung und niemand wird zu Schaden kommen, wenn sich alle an meine Anweisungen halten. Auch Sie. Andernfalls lassen wir das Schiff explodieren und dann wird die Zahl der Toten beträchtlich sein.«
    »Was sind Ihre Forderungen?«
    Delacroix hielt das Mikrofon in der rechten Hand; alsdas Schiff in ein Wellental eintauchte, musste er sich mit der anderen Hand am Steuerpult abstützen. »Hören Sie mir genau zu, Leutnant   …«
    »Vierto.«
    »Leutnant Vierto. Ich verlange, dass kein Schiff und kein Flugzeug näher als drei Meilen an die Ocean Emerald herankommt. Wir beobachten den Verkehr mit dem Radar auf der Kommandobrücke, und sobald ein Schiff oder ein Flugzeug in die Drei-Meilen-Zone eindringt, erschießen wir

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