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Operation Overkill

Operation Overkill

Titel: Operation Overkill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Commander James Barrington
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Mikrofon.
    »Ross. Wo sind Sie?«
    »Ich komme gerade aus dem Funkraum. Sie haben Moskau verständigt. Wir müssen also jeden Moment damit rechnen, dass sie die Bombe zünden.« Er hielt inne, rang immer noch um Atem. »Seid ihr schon zum Frachtraum vorgedrungen?«
    »Nein. Wir haben die meisten Gegner ausgeschaltet, bis auf eine Gruppe, die sich auf dem ersten Deck der Mannschaftsunterkünfte verschanzt hat. Ich habe meine Männer über und unter ihnen in Stellung gebracht, aber wir kriegen sie nicht raus.«
    »Machen Sie sich um die keine Gedanken«, sagte Richter. »Wenn wir nicht in den vorderen Frachtraum kommen, gehen wir alle drauf.« Er erreichte das Deck.
    »Ich bin jetzt auf dem Hauptdeck, an Steuerbord.
    Können Sie zu mir stoßen?«
    »Schon unterwegs.«
    Richter sah einen SAS-Mann an der Reling stehen, 720

    neben dem eine Gestalt in Zivilkleidung saß. »Wer ist das?«, fragte er.
    »Ein Schiffsoffizier. Er war nicht an Bord – wir haben ihn geschnappt, als er den Kai entlanggerannt kam, sobald die Schießerei losging.«
    »Gut«, sagte Richter. »Nehmen Sie ihn mit.« Der Trooper zerrte den Mann grob auf die Beine und stieß ihn vorwärts. »Ich heiße Beatty«, sagte Richter auf Russisch, »und ich möchte, dass Sie mir helfen.« Der Russe spie Richter vor die Füße. Der Trooper trat ihm in die linke Kniekehle und zerrte ihn wieder hoch.
    »Hören Sie mir bitte zu«, sagte Richter. »Im Frachtraum dieses Schiffes befindet sich eine Kernwaffe, die meiner Meinung nach in wenigen Minuten per Funksignal aus Moskau gezündet wird. Sie und die Speznas -Männer sollten das Schiff vermutlich weder verlassen noch die Waffe entladen. Sie sollten als Selbst-mordattentäter sterben, ohne etwas davon zu wissen.
    Können Sie mir dabei helfen, die Waffe zu entschärfen?« Der Russe starrte ihn unverwandt an. »Na schön«, sagte Richter. »Nehmen Sie ihn mit.«
    Ross trat aus den Mannschaftsunterkünften. »Wer ist das?«, fragte er.
    »Ein Schiffsoffizier – vielleicht aber auch ein Speznas -Offizier«, erwiderte Richter. »Er wurde von Ihren Männern auf der Mole aufgegriffen. Ich hoffe, dass ich ihn dazu überreden kann, den vorderen Frachtraum zu öffnen.«
    »Sind Sie sicher, dass die Bombe nicht im hinteren Frachtraum lagert?«
    721

    »Ja«, sagte Richter. »Der ist für sperrige Fracht bestimmt – er ist völlig ungesichert. Die Waffe befindet sich hundertprozentig im vorderen Frachtraum, und der ist mit Sicherheit abgeschlossen.«
    Drei Decks tiefer stießen sie darauf. Eine Stahltür, auf der in kyrillischer Schrift »Vorderer Frachtraum.
    Kein Zutritt für Unbefugte« stand. Die Scharniere waren mit Stahlplatten verkleidet, oben und unten war ein Vorhängeschloss angebracht, und in der Mitte befand sich ein Kombinationsschloss. »Scheiße«, sagte Richter. Die Vorhängeschlösser sollten kein allzu gro-
    ßes Problem darstellen, vorausgesetzt, sie fanden irgendwo einen Bolzenschneider, aber beim Kombinationsschloss sah die Sache anders aus. Richter wandte sich an Ross. »Schicken Sie jemanden los, der einen Bolzenschneider und einen Schweißapparat suchen soll – probieren Sie’s im Maschinenraum. Außerdem brauche ich meine Navigationstasche. Sie liegt hinter der Kiste auf der Mole, direkt gegenüber der Gangway.«
    Während Ross die entsprechenden Befehle erteilte, wandte sich Richter wieder dem Russen zu, der ihn mit einem leichten Lächeln beobachtete. Richter öffnete die Tür hinter ihm – sie führte in einen kleinen Stauraum. »Da rein«, sagte er zu dem Trooper. Der SAS-Mann stieß den Russen in den Raum. Richter folgte ihm, schaltete das Licht ein und schloss die Tür hinter sich.
    »Wie heißen Sie?«, fragte Richter.
    »Saworin«, antwortete der Russe.
    722

    »Nun denn, Genosse Saworin. Wir werden die Tür aufkriegen und in den Frachtraum gelangen«, sagte Richter. »Ich weiß nur nicht, wie lange es dauert. Aber ich weiß, dass wir alle draufgehen werden, wenn wir nicht reinkommen, bevor Ihre Herren und Meister in Moskau auf den Knopf drücken. Alle Mann an Bord dieses Schiffes werden sterben. Dazu der Großteil der Einwohner von Gibraltar sowie von La Linea und Algeciras in Spanien. Menschen, denen Sie nie begegnet sind, Menschen, die nichts von dieser Sache wissen, Menschen, die im Bett liegen und friedlich schlafen.
    Unschuldige Menschen.«
    »Es gibt keine Unschuldigen«, sagte Saworin. Wenigstens redete er.
    »Ich habe nur eine Frage. Kennen Sie die Kombination von dem Schloss?«

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