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Operation Romanow

Operation Romanow

Titel: Operation Romanow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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vorsichtig durch den Hausflur auf Ninas Wohnung zu. Er nickte den beiden Männern zu, die ihn begleiteten, worauf sie Ninas Wohnungstür eintraten. Mit den Waffen im Anschlag stürmten sie hinein und ließen ihre Blicke auf der Suche nach Andrew durch den Raum schweifen.
    Nina stand neben dem Bett und drückte ihren Sohn an sich. Sergej weinte, seine Lippen bebten.
    »Wo ist er?«, rief Jakow und fuchtelte drohend mit seiner Waffe herum.
    Nina antwortete nicht.
    Jakow ging auf sie zu. Der weinende Junge klammerte sich an seine Mutter. Verwirrung und Angst standen ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Mach es nicht schlimmer, als es ist. Und spiele keine Spielchen mit mir, Nina! Du steckst schon tief genug mit drin.«
    Sie antwortete noch immer nicht. Einer der Soldaten schickte sich an, ihr einen Schlag mit dem Gewehrkolben zu verpassen, doch Jakow packte ihn am Arm und riss ihn herum. »Raus! Alle beide. Geht zum Hinterausgang. Sucht ihn!«
    Die Männer verließen die Wohnung.
    Jakow funkelte Nina wütend an.
    »Du dummes Ding, was hast du nur getan? Das wird für euch beide ein böses Ende nehmen, Nina. Wo ist er? Sag es mir! Dann verspreche ich dir, dass ich für dich und deinen Sohn um Nachsicht bitte.«
    Nina stand wie erstarrt da und brachte kein Wort heraus. Blankes Entsetzen stieg in ihr auf. Der schluchzende Junge klammerte sich noch fester an seine Mutter und warf Jakow ängstliche Blicke zu.
    Jakow spürte, dass er nicht weiterkam. »Bleib hier, bis ich zurückkomme. Beweg dich nicht von der Stelle. Juri kann nicht entkommen. Das ganze Viertel ist umstellt.«
    Als Jakow auf die Tür zuging, erwachte Nina aus ihrer Reglosigkeit. Sie streckte mit kummervoller Miene die Hand nach ihm aus und drückte mit dem anderen Arm den Jungen an sich. »Bitte, tu ihm nichts, Leonid, Sergej zuliebe. Ich bitte dich!«
    »Dafür ist es jetzt zu spät.«

76. KAPITEL
    Moskau
    Andrew rannte an den Wäscheleinen im Hinterhof entlang. Aus dem Augenwinkel sah er, wie der Mann mit dem unsteten Blick und dem Menjoubärtchen, der den Hintereingang bewacht hatte, seine Waffe zückte. Eine Gruppe bewaffneter Soldaten rannte vom Weg, der hinter den Häusern entlangführte, auf die Hintertür der Mietskaserne zu.
    Andrew versteckte sich im Schuppen.
    Die Soldaten stürmten das Haus. Andrew kletterte in einem unbemerkten Moment über die Mauer. Dann hastete er über den Hinterhof und überwand auch die nächste Mauer. Als er die klapprige Tür erreichte, die zu dem Weg führte, auf dem er gekommen war, hörte er polternde Stiefel näher kommen. Andrew erstarrte. Sein Magen verkrampfte sich.
    Zwei bewaffnete Soldaten führten Lydia den Weg hinunter.
    Als sie an ihm vorbeigelaufen waren, ohne ihn zu bemerken, huschte Andrew aus seinem Versteck. Er baute sich hinter den Soldaten auf, schwang seinen Nagant-Revolver und zischte mit bedrohlicher Stimme: »Keinen Ton, oder ihr seid beide tot!«
    Die Männer drehten sich um und sahen, dass Andrew einen Revolver auf sie richtete.
    »Waffen fallen lassen und runter auf die Erde«, befahl er ihnen.
    Die verängstigten Soldaten folgten dem Befehl.
    Andrew trat mit dem Fuß gegen die Gewehre und hob den Revolver von einem der Männer auf. Er wollte ihn Lydia gerade zuwerfen, als er hinter sich das leise Klicken eines Hahns hörte, der gespannt wurde.
    »Wirf die Waffe weg! Und keine Bewegung!«, rief eine vertraute Stimme hinter ihm.
    Andrew wirbelte herum. Rasend vor Wut trat Jakow mit dem Revolver in der Hand durch die klapprige Tür. »Ich hab gesagt, du sollst die Waffe auf den Boden werfen! Sofort , oder du stirbst noch in dieser Minute!«
    Andrew ließ die Waffe fallen. Jakow versetzte ihm mit dem Griff des Revolvers einen Schlag gegen die Stirn. Andrew taumelte rückwärts und prallte gegen die Mauer.
    Als Lydia auf ihn zulief, um ihm zu helfen, brüllte Jakow: »Keinen Schritt weiter, wenn ich es nicht sage!«
    Lydia blieb stehen. Die beiden Soldaten rappelten sich wieder auf und griffen nach ihren Gewehren. Jakow steckte seine Waffe in das Holster und ging auf Andrew zu.
    Er versetzte ihm einen brutalen Schlag in den Magen, sodass Andrew wieder gegen die Mauer prallte. »Wir beide haben noch eine Rechnung offen. Betrachte das als kleine Anzahlung.«
    Andrew richtete sich mühsam auf. »Leonid, ich habe Stanislaw nicht getötet! Du irrst dich.«
    Doch Jakow hörte ihm nicht zu, sondern trat Andrew gegen den Knöchel, sodass er zu Boden stürzte.
    Dann beugte er sich über seinen alten Freund,

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