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Operation Romanow

Operation Romanow

Titel: Operation Romanow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Schloss.
    Trotzki nippte von seinem Glas und ging langsam um Jakow herum.
    Dann schüttete er Jakow den Inhalt des Glases ohne Vorwarnung ins Gesicht.
    »Ich beschäftige keine Dummköpfe, Jakow, aber in Ihrem Fall scheine ich einen Fehler gemacht zu haben! Sie haben mich furchtbar enttäuscht.«
    Jakow schwieg und strich sich mit der Hand über sein nasses Gesicht.
    »Heraus mit der Sprache! Was ist passiert? Wie konnten Andrew und diese Frau entkommen?«
    Jakow erklärte es ihm.
    Trotzki seufzte laut und verzog verärgert den Mund. »Sie haben versagt, Jakow! Wie wollen Sie das wieder in Ordnung bringen?«
    »Ich habe in der ganzen Stadt Straßensperren errichten lassen. Alle Hotels in Moskau und alle Kasernen bekommen eine Beschreibung von Andrew und dieser Frau.«
    Trotzki knallte sein Glas auf den Tisch. Anschließend ging er auf die Karte zu, die an der Wand hing, und betrachtete sie eingehend. »Sie scheinen zu vergessen, dass es Ihrem gerissenen Freund Andrew gelingen könnte, uns trotz Ihrer Großfahndung zu entwischen. Ich habe das Gefühl, dass Sie nur Ihre Zeit verschwenden, wenn Sie versuchen, ihn in Moskau aufzuspüren. Und unsere Soldaten haben Wichtigeres zu tun!«
    »Wenn wir ihn in den nächsten Stunden nicht finden, fahre ich auf direktem Wege nach Jekaterinburg. Ich nehme an, dass das Andrews Ziel ist.«
    »Das glaube ich auch. Was ist mit seiner geschiedenen Frau und seinem Sohn?«
    »Ich habe sie in Gewahrsam genommen.«
    »Sie werden den Preis für seine Dummheit bezahlen«, stieß Trotzki wütend aus. »Ich will, dass es noch heute Nacht geschieht! Lassen Sie die beiden in das schlimmste Lager bringen, das Sie finden können. Kümmern Sie sich persönlich darum, Jakow. Wenn Sie mich noch einmal enttäuschen, nehme ich es persönlich!«

82. KAPITEL
    Ipatjew-Haus, Jekaterinburg
    Eine der Wachen führte Anastasia die Treppe zum Keller hinunter. Sie trug einen Morgenmantel über ihrem Nachthemd, und das Haar fiel locker auf ihre Schultern.
    Der Mann begleitete sie den Gang entlang, bis sie einen kleinen, stickigen Raum mit gemusterten gelben Tapeten betraten. An der Decke hing eine Glühbirne. Sie warf einen matten Schein in den düsteren Raum, in dem nur ein kleiner, runder Tisch und zwei Bugholzstühle standen. An der hinteren Wand befand sich eine zweite Tür.
    Plötzlich wurde die Tür hinter Anastasia zugeschlagen, und der Wachmann war verschwunden.
    »Ich bin Inspektor Viktor Kasan von der Tscheka. Setz dich hin«, sagte eine heisere Stimme.
    Als ein glatzköpfiger Mann aus dem Schatten hervortrat, setzte Anastasias Herzschlag für einen Moment aus.
    Er trug schwarze Kleidung. Seine Miene verhieß nichts Gutes. Mehrere Finger seiner linken Hand waren verbunden. Er zeigte auf die beiden Stühle am Tisch. »Ich habe gesagt, du sollst dich hinsetzen.«
    »Ich ziehe es vor, zu stehen.«
    Kasan packte sie am Arm und stieß sie grob auf den Stuhl. »Und ich habe gesagt, du sollst dich hinsetzen! Morgen führen wir ein richtiges Verhör durch. Im Augenblick möchte ich nur mit dir plaudern.«
    »Meine Eltern machen sich Sorgen, weil ich verhört werde.«
    »Pech für sie.« Kasan zog ein Blatt aus der Hosentasche, faltete es auseinander und legte es auf den Tisch. »Sag mir alles, was du über diese Mitteilung weißt. Ich will die Wahrheit hören.«
    »Welche Wahrheit? Was meinen Sie?«
    Kasan schlug mit der Faust auf den Tisch. Der laute Knall hallte durch den Raum, und er verzog verärgert den Mund. »Keine Spielchen! Ich bin strenger als der Kommandant. Wenn ich dir die Knochen brechen muss, um die Wahrheit aus dir herauszuprügeln, werde ich es tun. Haben wir uns verstanden?«
    Anastasia erwiderte nichts, doch ihre Augen spiegelten Angst wider.
    »Ich habe dich etwas gefragt!«
    Ihre Lippen zitterten. Seine Worte schienen sie einzuschüchtern. Jetzt war sie ein nervöses siebzehnjähriges Mädchen, das einem bedrohlichen, brutalen Schläger gegenüberstand. Dennoch hatte Anastasias Stimme einen festen Klang. »Sie sind ein gefühlloser, unbarmherziger Mann!«
    Kasan verpasste ihr eine schallende Ohrfeige, sodass Anastasias Kopf zur Seite flog. Ehe sie schreien konnte, presste ihr Kasan eine Hand auf den Mund. »Wenn du schreist oder irgendwelche Geräusche machst, schlage ich noch härter zu.«
    Anastasia wehrte sich nach Kräften, aber Kasan drückte fest zu und beugte sich zu ihr vor. »Nicke mit dem Kopf, wenn du es verstanden hast.«
    Anastasia wehrte sich nicht länger und nickte.
    Kasan

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