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Operation Romanow

Operation Romanow

Titel: Operation Romanow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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nahm seine Hand weg.
    Sie starrte ihn ungläubig und schockiert an, und jetzt sah sie nicht länger wie eine junge Dame aus, sondern wie ein trauriges Kind. Anastasia war den Tränen nahe. »Wie … wie können Sie es wagen …?«
    Kasan krallte eine Hand in ihr Haar und riss daran. Er schien große Freude daran zu haben, sie zu quälen. »Hör mir zu, du kleine Hexe. Ich kann dich halb tot prügeln, ohne dir den kleinsten Kratzer zuzufügen! Sag mir die Wahrheit über diese Mitteilung, oder es wird ernste Auswirkungen für die ganze Familie haben. Raus mit der Sprache, bevor ich die Nerven verliere und es richtig unangenehm für dich wird!«
    Sorg folgte dem mit weißen Fliesen verkleideten Tunnel und hielt die Lampe vor sich in die Höhe. An den Wänden rann Feuchtigkeit herunter, und er musste immer wieder Pfützen ausweichen. Nach zwanzig Metern gelangte er an eine Mauer.
    Er kniete sich hin und strich mit den Fingern über die Fugen zwischen den Steinen. Wie Markow gesagt hatte, waren der Mörtel entfernt und die Steine gelockert worden. Und immer noch kam es ihm so vor, als hörte er leise Stimmen hinter der Mauer.
    Einen kurzen Moment hielt Sorg inne und fragte sich, ob er weitergehen sollte. Dann entfernte er vorsichtig ein Dutzend Steine, bis das Loch groß genug war, um hindurchzukriechen.
    Als er sich durch den Durchbruch gezwängt hatte, gelangte er in einen staubigen Abstellraum. An den nackten Wänden standen alte Korbstühle und eine kaputte Vitrine mit einer zerbrochenen Glasscheibe. Der hölzerne Türrahmen an der hinteren Wand war mit Brettern vernagelt.
    Sorg kroch vorwärts. Gedämpfte Stimmen drangen durch die Tür. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Er stellte die Flamme seiner Lampe kleiner, sodass sie nur noch leicht flackerte. Anschließend stand er auf und stellte die Lampe hinter sich.
    Durch einen Türspalt drang Licht. Sorg spähte hindurch und sah in einen Raum. Er traute seinen Augen nicht.
    Anastasia.
    Ihm stockte der Atem, und sein Magen verknotete sich.
    Sie saß an einem Tisch, ein schwaches elektrisches Licht erhellte ihr Gesicht. Kasan beugte sich über sie. Auf dem Tisch lag ein Blatt Papier.
    Plötzlich schlug Kasan mit der Faust auf den Tisch. Das laute Echo hallte durch den Raum.
    »Ich habe dich etwas gefragt!«
    »Sie sind ein gefühlloser, unbarmherziger Mann!«
    Anastasia sprach mit sicherer Stimme, dennoch hörte Sorg, wie aufgewühlt sie war. Was danach geschah, raubte ihm den Atem: Kasan verpasste ihr eine schallende Ohrfeige.
    Ihr Kopf flog unter der Wucht des Schlages zur Seite, und als sie schreien wollte, presste Kasan ihr eine Hand auf den Mund, die ihren Schrei erstickte. Sie bekam offenbar kaum noch Luft und setzte sich heftig zur Wehr.
    Sorg war vollkommen hilflos.
    »Wenn du schreist oder irgendwelche Geräusche machst, schlage ich noch härter zu.«
    Anastasia hörte auf, sich zu wehren, worauf Kasan langsam die Hand von ihrem Mund nahm.
    Sie murmelte etwas, was Sorg nicht verstand. Dann krallte Kasan brutal eine Hand in ihr Haar und zog ihr Gesicht an seines heran. Sorg verstand nur Bruchstücke von dem, was Kasan der Zarentochter ins Ohr zischte.
    »Hör mir zu, du kleine Hexe. Ich kann dich halb tot prügeln … Sag mir die Wahrheit über diese Mitteilung … Raus mit der Sprache!«
    Sorgs Herz klopfte ihm bis zum Hals.
    Die Botschaft .
    Darum ging es also!
    Was habe ich getan?, fragte er sich. Es war seine Schuld, dass Kasan Anastasia verhörte. Das schlechte Gewissen plagte ihn, und eine unbändige Wut auf sich selbst und auf Kasan stieg in ihm auf.
    Was kann ich tun? Die Tür aufbrechen und Kasan töten?
    Sorg tastete nach dem Stift aus Toledostahl in seiner Tasche. Kasan auf der Stelle umbringen, das war, was er am liebsten getan hätte und was er glaubte, tun zu müssen.
    Doch dann würde alles auffliegen.
    Der Inspektor zog noch fester an Anastasias Haar, und Sorg hörte, dass sie einen Schrei unterdrückte.
    Er schloss die Augen und trat zurück. Der Anblick war zu schmerzvoll, um ihn länger zu ertragen.
    Und als er zurücktrat, stieß er gegen die Lampe, die er hinter sich auf dem Boden abgestellt hatte.
    Das Licht flackerte eine Sekunde, ehe die Lampe umfiel und das Glas zerbrach. Das Gehäuse der Lampe rollte laut scheppernd über die unebenen Steinfliesen. Das Geräusch hallte durch den Raum. Sorg erschrak zu Tode.
    Eine Sekunde später ging das Licht aus, und der Abstellraum wurde in Dunkelheit getaucht.
    Als Kasan das Scheppern

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