Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Digna kühl. »Geben Sie mir Ihr Geld, oder Ihr Blut wird fließen.«
    Giordino beachtete ihn nicht weiter, sondern ging zum Ende der Theke. Die vier Männer waren aufgestanden und schienen auf ein Zeichen von Digna zu warten. Es kam aber nicht. Die Malier wirkten verwirrt, daß ihre Opfer keinerlei Furcht zeigten.
    Pitt beugte sich über den Tisch, so daß er Digna in die Augen sehen konnte. »Weißt du, was mein Freund und ich mit einer miesen Ratte wie dir machen?«
    »Sie können Mohammed Digna nicht beleidigen und weiterleben«, stieß dieser verächtlich hervor.
    »Wir begraben sie«, fuhr Pitt in ruhigem Ton fort, »mit einem Stück Schweinefleisch im Mund.«
    Die abscheulichste Vorstellung für einen gläubigen Moslem ist, mit einem Schwein in Berührung zu kommen. Schweine gelten als die unsaubersten Geschöpfe, und der bloße Gedanke, ewige Zeiten im Grab mit einem Stück Schinken im Mund verbringen zu müssen, reichte, um Digna die schlimmsten Alpträume zu bereiten. Pitt wußte, daß diese Drohung ebenso wirkungsvoll war, wie wenn man einem Vampir einen Knoblauchzopf unter die Nase gehalten hätte. Sekundenlang saß Digna völlig starr da und keuchte, als würde man ihm die Luft abschnüren. Seine Gesichtsmuskeln spannten sich, und er bleckte in unbeherrschter Wut die Zähne. Dann sprang er auf und zog ein langes Messer unter seinem Umhang hervor. Er war zu langsam und kam zu spät.
    Pitts Faust traf sein Kinn wie ein Hammer. Der Malier flog zurück und krachte gegen einen Tisch, an dem Männer beim Dominospiel saßen. Die Steine flogen durch die Luft, und Digna landete als bewußtloses Bündel auf dem Boden. Seine Gefolgsleute kamen heran und umkreisten Pitt vorsichtig.
    Drei hatten häßliche Messer mit gekrümmter Klinge in den Händen, während der vierte sich mit erhobener Axt näherte.
    Pitt schnappte sich seinen Stuhl, ging auf den ersten der Angreifer los und brach dem Mann den rechten Arm und die Schulter. Ein schriller Schmerzensschrei, dann ging in der Gaststube alles drunter und drüber. Die erschrockenen Gäste versuchten sich im Gewühl durch die enge Tür hindurch nach draußen in Sicherheit zu bringen. Ein zweiter Schmerzensschrei ertönte von dem Mann mit der Axt.
    Eine gutgezielte Flasche Whisky, von Giordino geworfen, hatte den Kerl mit voller Wucht im Gesicht getroffen.
    Pitt griff nach den Tischbeinen und schwang den Tisch über seinem Kopf. Im selben Augenblick trat Giordino neben ihn.
    Seine Hand umklammerte den Hals einer gesplitterten Flasche.
    Die Angreifer blieben stehen. Jetzt war das Kräfteverhältnis ausgeglichen. Dumpf starrten sie auf ihre beiden Genossen. Der eine kniete, schwankte leise vor und zurück und hielt sich den verletzten Arm, der andere saß im Schneidersitz da, hatte die Hände vors Gesicht geschlagen, und durch die Finger tropfte Blut. Ein weiterer, flüchtiger Blick auf ihren bewußtlosen Anführer genügte, und sie zogen sich langsam in Richtung Tür zurück. Blitzschnell waren sie verschwunden.
    »Keine große Sache«, murmelte Giordino. »In den Straßen New Yorks hätten diese Halunken sich nicht mal fünf Minuten behaupten können.«
    »Paß auf die Tür auf«, sagte Pitt. Dann wandte er sich an den Barbesitzer, der vollkommen unbeteiligt dastand, die Seiten seiner Zeitung umblätterte und sich benahm, als gehörten Schlägereien zu den normalen Attraktionen eines jeden Abends.
    »Le garage?« fragte Pitt.
    Der Besitzer hob den Kopf, strich sich über den Schnurrbart und deutete wortlos mit dem Daumen vage nach Süden.
    Pitt warf ein paar Francs auf die durchhängende Theke, um den Schaden zu begleichen und sagte: »Merci.«
    »Die Kneipe wächst einem direkt ans Herz«, stellte Giordino fest. »Tut mir fast leid, gehen zu müssen.«
    »Dann sieh sie dir halt nochmal genau an.« Pitt warf einen Blick auf seine Uhr. »Nur noch vier Stunden bis zur Dämmerung. Laß uns abhauen, bevor hier Alarm gegeben wird.«
    Sie verließen die düstere Bar, umrundeten den hinteren Teil des Gebäudes, drückten sich in die Schatten und blickten vorsichtig um die Ecken. Pitt merkte bald, daß sie übervorsichtig waren: Es gab kaum Straßenlaternen, die Häuser waren dunkel, und ihre Bewohner schliefen.
    Sie erreichten eines der größeren Lehmziegelgebäude der Stadt. Es handelte sich um eine Art Lagerhaus, mit einem breiten Eisentor vorne und Doppeltüren an der Rückseite. Der angrenzende Hof sah aus wie ein Autofriedhof. Ungefähr 30 alte Wagen standen dort in einer

Weitere Kostenlose Bücher