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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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traf sie wie ein Sturmwind und wirbelte Sand auf. Pitt fühlte, wie die heißen Abgase der Turbinen über ihn hinwegbrandeten.
    Er fürchtete schon das Schlimmste, als er der Maschine nachsah. Doch der Pilot setzte seine langsame, kreisende Suche fort, als habe er nichts bemerkt. Pitts Augen verfolgten das Flugzeug, bis es hinter dem Horizont verschwunden war. Er wartete noch ein paar Minuten, weil er damit rechnete, der Pilot hätte etwas Verdächtiges entdecken und einen weiten Bogen beschreiben können, bevor er erneut die Senke überfliegen würde, um sein Opfer zu überraschen.
    Doch der Klang der Düsenmotoren verebbte schließlich in der Ferne, und die Wüste lag wieder totenstill da.
    Pitt rutschte den Hang hinunter und genoß wieder den Schatten, den der Voisin warf. Giordino krabbelte unter der Karosserie hervor.
    »Das war knapp«, stellte er fest und wischte sich ein paar Ameisen vom Arm.
    Pitt zeichnete mit einem kleinen, vertrockneten Stock Muster in den Sand. »Entweder haben wir Kazim, als wir uns nach Norden wandten, nicht getäuscht, oder er geht keinerlei Risiko ein.«
    »Muß ihn verrückt machen, daß ein Wagen mit einer derart auffälligen Lackierung in der flachen, farblosen Wüste nicht gefunden werden kann.«
    »Erfreut ist er bestimmt nicht«, pflichtete Pitt ihm bei. »Ich wette, er hat mordsmäßig getobt, als er bemerkte, daß der Wagen gestohlen wurde und wir die Übeltäter waren«, lachte Giordino.
    Pitt schirmte seine Augen mit der Hand ab und blickte nach Westen, wo gerade die Sonne unterging. »In einer Stunde wird es dunkel sein, dann können wir weiterfahren.«
    »Wie sieht die Gegend vor uns aus?«
    »Wenn wir erst einmal aus dieser Senke heraus sind und das Flußbett wieder erreicht haben, dann scheint die weitere Strecke aus flachem Sandboden mit vereinzelten Felsbrocken zu bestehen. Wir müssen nur aufpassen, daß uns scharfkantige Steine nicht die Reifen aufschlitzen. Ansonsten dürfte die Weiterfahrt kein Problem sein.«
    »Was schätzt du, wie weit wir seit Bourem gekommen sind?«
    »Dem Tachometer zufolge 116 Kilometer. Luftlinie, schätze ich etwa 90 Kilometer.«
    »Und immer noch nicht der geringste Hinweis auf eine chemische Produktionsanlage oder eine Mülldeponie.«
    »Nicht mal eine leere Tonne.«
    »Ich glaube, es hat wenig Sinn weiterzufahren«, erklärte Giordino. »Es ist einfach nicht möglich, daß chemische Abfälle 90 Kilometer weit über ein trockenes Flußbett in den Niger transportiert werden.«
    »Sieht nach einem Fehlschlag aus«, gab Pitt zu. »Wir können immer noch versuchen, die algerische Grenze zu erreichen.«
    Pitt schüttelte den Kopf.
    »Nicht genug Benzin. Die letzten 200 Kilometer bis zur Trans-Sahara-Piste müßten wir laufen, wenn wir per Anhalter in die Zivilisation gelangen wollten. Wir wären verdurstet, bevor wir die Hälfte geschafft hätten.«
    »Welche Möglichkeiten bleiben uns dann noch?«
    »Wir fahren weiter.«
    »Wie weit?«
    »Bis wir finden, wonach wir suchen. Selbst wenn wir wieder zurückfahren müssen.«
    »In beiden Fällen werden von uns nur noch Knochen übrigbleiben.«
    »Dann haben wir zumindest erreicht, daß dieser Teil der Wüste als Quelle der Kontamination ausscheidet«, erklärte Pitt emotionslos und starrte auf den Sand zu seinen Füßen, als suche er eine Vision.
    Giordino sah ihn an. »Im Laufe der Jahre haben wir beide gemeinsam viel durchgemacht. Wäre verdammt schade, wenn wir am Arsch der Welt enden würden.«
    Pitt grinste ihn an. »Bis jetzt hat der Meister mit der Sense noch nicht angeklopft.«
    »Wird verdammt peinlich sein, was über uns in den Schlagzeilen stehen wird«, meinte Giordino niedergeschlagen.
    »Und das wäre?«
    »Zwei Direktoren der National Underwater and Marine Agency in der Sahara vermißt. Welcher Leser, der alle Tassen im Schrank hat, würde das wohl glauben?… Hast du gerade etwas gehört?«
    Pitt stand auf. »Ich hab’s gehört.«
    »Jemand, der auf Englisch vor sich hinsingt. Mein Gott, vielleicht sind wir schon tot.«
    Die Sonne verschwand am Horizont, während sie nebeneinander dastanden und der Stimme lauschten, die etwas trällerte, das Pitt und Giordino als »My Darling Clementine«
    erkannten. Die Worte wurden, während sich der unsichtbare Sänger näherte, immer deutlicher.
    »You are lost and gone forever, dreadful sorry Clementine.«
    »Er kommt den Fluß entlang«, murmelte Giordino und griff nach einem schweren Schraubenschlüssel.
    Pitt sammelte ein paar

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