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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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auf dem Schiff mit rübergebracht. Er ist nicht halb so hinterhältig wie ein Kamel, frißt weniger und kann genauso viel Last tragen. Außerdem ist er nicht so hoch und deshalb viel leichter zu beladen.«
    »Ein schönes Tier«, beschwichtigte Giordino.
    »Sie beide sehen aus, als wollten Sie gleich aufbrechen. Ich hatte gehofft, wir könnten uns zusammensetzen und etwas erzählen. Ich habe seit einem Araber, der nach Timbuktu wollte, um ein paar Kamele zu verkaufen, seit Wochen keine Menschenseele gesehen. Ich hätte niemals für möglich gehalten, daß ich hier auf Amerikaner treffen würde.«
    Giordino warf Pitt einen Blick zu. »Wäre vielleicht nicht verkehrt, wenn wir uns mit jemandem unterhielten, der die Gegend kennt.«
    Pitt nickte, zog den hinteren Wagenschlag auf und lud Kid mit einer Handbewegung ein. »Wie wär’s, wollen Sie nicht Platz nehmen?«
    Kid starrte auf die Ledersitze, als bestünde die Polsterung aus Gold. »Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal in einem weichen Sessel gesessen habe. Vielen Dank.« Er zog den Kopf ein, stieg in den Wagen und seufzte vor Vergnügen.
    »Leider haben wir nur eine Dose Sardinen, doch wir würden uns glücklich schätzen, sie mit Ihnen zu teilen«, bot Giordino mit einer Großzügigkeit an, wie Pitt sie selten bei ihm erlebt hatte.
    »Nein, für das Abendessen bin ich zuständig. Ich habe jede Menge Konservendosen dabei. Wie wär’s mit Gulasch?«
    Pitt lächelte. »Sie können sich gar nicht vorstellen, wie gerne wir Ihre Einladung annehmen. Sardinen entsprechen absolut nicht unseren Vorstellungen von einem Picknick in der Wildnis.«
    »Wir könnten das Gulasch mit etwas Limonade runterspülen«
    schlug Giordino vor.
    »Ihr habt Limonade? Wie sieht’s denn mit Wasser aus?«
    »Das reicht noch für ein paar Tage«, erwiderte Giordino.
    »Falls Sie knapp dran sind, gibt es einen Brunnen, der ungefähr zehn Meilen nördlich liegt.«
    »Wir sind für jede Hilfe dankbar«, erklärte Pitt.
    »Mehr, als Sie ahnen«, fügte Giordino hinzu.
    Die Sonne war untergegangen, und der Himmel schimmerte im Zwielicht. Mit Einbruch der Nacht konnte man die Luft wieder besser atmen. Kid hatte Mr. Periwinkle, der am Rand einer kleinen Düne etwas Gras entdeckt hatte und sich daran gütlich tat, angebunden. Dann hatte er dem Gulaschkonzentrat etwas Wasser zugefügt und das Ganze, sehr zur Erleichterung von Pitt, zusammen mit ein paar Bisquits über einem Coleman-Ofen gegart. Wenn Kazim nachts ein Flugzeug losgeschickt hätte, um sie aufzuspüren, dann hätte auch ein kleines offenes Feuer – egal, wie die Hänge der Senke es verdeckt hätten – sie mit Sicherheit verraten. Der alte Goldsucher kramte auch Blechteller und Besteck hervor.
    Pitt wischte die Überreste seines Gulaschs mit einem Bisquit auf und lobte das Essen in den höchsten Tönen. Es war erstaunlich, wie sehr eine nahrhafte Mahlzeit die Lebensgeister wieder zu wecken vermochte, dachte er. Nach dem Essen ließ Kid eine halbvolle Flasche Old Overholft Whisky herumgehen.
    »Also, wenn’s euch nichts ausmacht, Jungs, dann erzählt mir mal, weshalb ihr mit einem Auto, das genauso alt aussieht wie ich, im schlimmsten Teil der Sahara herumfahrt.«
    »Wir suchen die Quelle einer chemischen Kontamination, die den Niger verseucht und dann ins Meer gespült wird«, erwiderte Pitt geradeheraus.
    »Das ist mal was Neues. Wo soll das Zeug denn herkommen?«
    »Entweder aus einer chemischen Produktionsanlage oder einer Entsorgungseinrichtung.«
    Kid schüttelte den Kopf. »So etwas gibt’s hier nicht.«
    »Gibt es überhaupt irgendwelche größeren Industrieanlagen in diesem Teil der Sahara?« fragte Giordino.
    »Ich glaube nicht, abgesehen vielleicht von Fort Foureau, das ziemlich weit im Nordwesten liegt.«
    »Die Solare Müllverbrennungsanlage, die von den Franzosen betrieben wird?«
    Kid nickte. »Ein riesiges Ding. Mr. Periwinkle und ich sind vor etwa sechs Monaten daran vorbeigekommen. Wurden fortgejagt. Überall Wachen. Man hätte denken können, die produzieren dort heimlich Atombomben.«
    Pitt nahm einen Schluck Whisky, genoß das Brennen in der Kehle und das Gefühl wohliger Wärme im Magen. Er reichte die Flasche an Giordino weiter. »Fort Foureau ist zu weit vom Niger entfernt, als daß die Anlage den Fluß verseuchen könnte.«
    Kid saß einen Augenblick schweigend da. Schließlich sah er Pitt an und zwinkerte. »Könnte doch sein, wenn sie genau über dem Oued Zarit läge.«
    Pitt beugte

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