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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Gipfel des Mount Everest. Sie hatten es nicht für möglich gehalten, eine weitere Nacht zu überleben, und doch standen sie jetzt hier, sicher, daß dies das letzte Hindernis zwischen dem Tod und ihrer Rettung war.
    Pitt wagte den ersten Versuch, während Giordino sich ausruhte. Er band sich eines der Kabel um die Hüfte und fing an, wie ein betrunkener Käfer den Hang hochzukrabbeln.
    Zentimeter um Zentimeter schob er sich vor. Seine schmerzenden Muskeln protestierten. Arme und Beine versagten gleich schon zu Anfang des Aufstiegs, doch er zwang sie weiterzumachen. Die blutunterlaufenen Augen vor Erschöpfung fast geschlossen, das Gesicht vom Leiden gezeichnet, rangen die Lungen in qualvollen Atemzügen nach Luft, und sein Herz schlug bei der unmenschlichen Anstrengung wie ein Schmiedehammer.
    Pitt durfte nicht anhalten. Wenn Giordino und er starben, dann hätten auch all die armen Schweine, die sich in Tebezza zu Tode schufteten, keine Chance mehr, und die Welt würde nie etwas von ihrem Schicksal erfahren. Er durfte nicht aufgeben, zusammenbrechen, schlappmachen – nicht jetzt, wo sie so dicht davor waren, dem Sensenmann ein Schnippchen zu schlagen.
    Wütend biß er die Zähne zusammen und kletterte weiter.
    Giordino versuchte ihn anzufeuern, doch er brachte nur ein leises Krächzen heraus.
    Dann, endlich krallten Pitts Finger sich um die Kante des Hanges, und er nahm noch einmal alle Kraft zusammen, um seinen erschöpften Körper zum Grund des ausgetrockneten Sees hochzuziehen.
    Da lag er, halb bewußtlos, hörte nur seinen rauhen, keuchenden Atem und hatte das Gefühl, sein Herz sprenge die Brust.
    Er wußte nicht, wie lange er da in der sengenden Sonne gelegen hatte, bis sich Atmung und Herzschlag wieder beruhigt hatten. Schließlich stemmte er sich hoch und sah den Hang hinunter.
    Giordino saß ruhig im Schatten des Strandseglers und winkte ihm schwach.
    »Bereit zum Aufstieg?« fragte Pitt.
    Giordino nickte müde, griff nach dem Kabel, preßte seinen Körper gegen die Böschung und machte sich geschwächt an den Aufstieg. Pitt schlang sich sein Kabelende über die Schulter und benutzte, indem er sich nach vorne beugte, sein Körpergewicht zum Ziehen, um selbst keine Energie mehr aufbringen zu müssen. Vier Minuten später, halb kriechend, halb von Pitt gezogen, ließ sich Giordino schwach wie ein Fisch, der zu lange gegen Haken und Leine gekämpft hatte, fast bewußtlos auf den flachen Grund fallen.
    »Jetzt kommt der lustige Teil«, stachelte Pitt ihn müde an.
    »Ich kann nicht mehr«, keuchte Giordino.
    Pitt sah auf ihn hinunter. Giordino sah schon aus wie ein Toter, Seine Augen waren geschlossen, Gesicht und Zehn-Tage-Bart mit weißem Staub bedeckt. Wenn er Pitt nicht dabei helfen konnte, den Strandsegler aus der Schlucht hochzuziehen, dann würden sie an diesem Tag beide sterben.
    Pitt kniete sich neben ihn und gab ihm eine kräftige Ohrfeige.
    »Jetzt laß mich nicht im Stich«, murmelte er rauh. »Wie willst du mit der tollen Klavierspielerin von Massarde ein Duett hinlegen, wenn du nicht deinen Arsch hochkriegst und dich ins Zeug legst?«
    Giordinos Augen öffneten sich flatternd, und er rieb sich mit der Hand über die staubige Wange. Mit äußerster Willensanstrengung rappelte er sich auf, torkelte hin und her.
    Ohne jegliche Feindseligkeit starrte er seinen Freund an und schaffte es, trotz seines Elends zu grinsen. »Ich hasse es, wenn mich jemand durchschaut.«
    »Andererseits ist das auch wieder ganz gut.«
    Wie zwei abgezehrte Mulis im Geschirr nahmen sie die Zugleinen auf und schleppten sich vorwärts.
    Ihre Körper waren zu schwach, um mehr als ein paar Schritte hintereinander zu tun. Langsam, kaum wahrnehmbar, zogen sie den Strandsegler den Hang hinauf. Ihre Köpfe waren gesenkt, die Rücken gekrümmt, ihre Gedanken im Delirium des Durstes verloren. Es ging quälend voran.
    Kurz darauf ließen sie sich auf die Knie fallen und krochen bemitleidenswert kläglich weiter. Giordino bemerkte, daß von Pitts Händen Blut tropfte. Das Kabel hatte die Handflächen aufgescheuert.
    Plötzlich gaben die Kabel nach, der Strandsegler war über den Rand des Abhangs gezogen und knallte von hinten gegen sie.
    Glücklicherweise hatte Pitt die Takelage gelöst, so daß das Segel im leichten Wind schwang und keine Antriebskraft entwickelte.
    Pitt half Giordino in den Rumpf. Dann warf er einen schnellen Blick auf den Stoffetzen, den er an der Takelage befestigt hatte, und schmiß eine Handvoll Sand hoch, um die

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