Operation Sahara
Pläne der Stollen aus. Levant schloß die Besprechung, indem er die Männer und Frauen auf ihren Einsatz vorbereitete.
»Ich bedaure den Mangel an präzisen Informationen«, begann er. »Nie zuvor haben wir eine solch gefährliche Aktion auf der Basis so spärlicher Daten durchführen müssen. Die Karten, die Sie erhalten haben, zeigen wahrscheinlich weniger als 20 Prozent der existierenden Stollen und Schächte. Wir müssen hart und schnell zuschlagen, wenn wir die Quartiere der Wachen und die Büros besetzen.
Sobald wir jeden Widerstand ausgeschaltet haben, sammeln wir die Gefangenen und ziehen uns zurück. Treffpunkt ist die Eingangshöhle, genau 40 Minuten nachdem wir in die Mine eingedrungen sind. Noch irgendwelche Fragen?«
Eine Hand hob sich, und ein Mann in der zweiten Reihe mit slawischem Akzent fragte: »Warum 40 Minuten, Colonel?«?
»Wenn wir länger brauchen, Corporal Wadilinski, kann uns ein Jäger der malischen Luftwaffe von der nächstgelegenen Basis abfangen und abschießen, bevor wir uns wieder in Algerien in Sicherheit befinden. Ich hoffe, die meisten der Gefangenen schaffen es ohne unsere Hilfe bis zu den Transportern. Falls viele getragen werden müssen, verspäten wir uns.«
Eine weitere Hand. »Was ist, wenn wir uns in der Mine verirren und nicht rechtzeitig den Weg zurück zum Treffpunkt finden?«
»Dann werden Sie zurückgelassen«, antwortete Levant ruhig.
»Weitere Fragen?«
»Können wir das Gold, das wir finden, behalten?« Die Frage stammte von einem Muskelpaket in der letzten Reihe. Gelächter brandete auf.
»Sie werden nach dem Einsatz bis auf die Haut durchsucht werden«, erwiderte Pembroke-Smythe lässig. »Alles Gold, das man bei Ihnen findet, wird auf mein persönliches Konto in der Schweiz transferiert.«
»Gilt das auch für die Frauen?« Die Frage stammte von einer der Damen.
Er lächelte sie verschmitzt an. »Für die ganz besonders.«
Obwohl Levants ernste Miene sich nicht veränderte, war er doch froh, daß die Scherze die angespannte Atmosphäre etwas auflockerten.
»Jetzt, da wir wissen, in welche Richtung der Hase läuft«, erklärte er, »wollen wir die Sache durchziehen. Ich befehlige die erste Gruppe mit Mr. Pitt als Führer. Wir werden uns um die Büros in der oberen Ebene kümmern, bevor wir in die Mine hinabfahren und die Gefangenen aus ihrem Elend erlösen.
Gruppe zwei, unter dem Kommando von Captain Pembroke-Smythe, geführt von Mr. Giordino, wird den Fahrstuhl nehmen und die Quartiere der Wachen übernehmen. Lieutenant Steinholm wird Gruppe drei befehligen, die als Reserve dient und die Seitenstollen, die vom Hauptstollen abzweigen, sichert.
Auf diese Weise vermeiden wir es, umgangen zu werden.
Gruppe vier unter Lieutenant Morrison wird sich um die Ebenen, auf denen das Gold gewonnen wird, kümmern. Der Rest, die Sanitäter ausgenommen, bleibt zurück und sichert den Landestreifen. Weitere Fragen erbitte ich direkt an die Gruppenbefehlshaber.«
Levant schwieg und musterte die Gesichter der Leute. »Ich bedaure, daß uns nur so wenig Zeit bleibt, diese Operation vorzubereiten. Doch für eine Einheit, die ihre letzten sechs Einsätze ohne jeden Verlust durchführen konnte, sollte diese Aktion nicht unmöglich sein. Wenn Sie sich mit dem Unvermuteten konfrontiert sehen, improvisieren Sie. Wir müssen in die Mine eindringen, die Gefangenen befreien und schnellstens verschwinden, bevor uns die malische Luftwaffe auf den Pelz rückt. Das war’s. Viel Glück.« Levant drehte sich um und verschwand in seinem Befehlsraum.
46
Die Daten des Satelliten-Positionssystems wurden auf den Navigationscomputer geladen, der wiederum den Kurs an den automatische n Piloten übermittelte. Dieser schließlich steuerte präzise das Plateau von Tebezza an und kreiste wenig später über der Landebahn, die sich auf dem Sonar/Radarsystem als blasser Streifen auf dem Wüstenboden abhob.
Die rückwärtige Ladeluke schwang auf, und vier von Levants Männern stellten sich hintereinander am Rande des schwarzen Abgrunds auf. Zwanzig Sekunden später ertönte ein Summen, sie warfen sich nach vorn und waren in der Nacht verschwunden. Die Türen schlossen sich wieder, und der Pilot drehte 12 Minuten lang nach Norden ab, bevor er eine Kurve flog und zum Landeanflug ansetzte.
Er hatte eine Nachtsichtbrille aufgesetzt, während sein Copilot die Wüste unter dem Flugzeug durch eine speziell beschichtete Bifokalbrille absuchte, die es ihm ermöglichte, die Infrarotlichter zu
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