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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Stimme.
    Yerli sah sie traurig an, senkte dann ergeben den Kopf. Seine Miene war plötzlich blaß. »Dann möge Allah Sie beschützen, denn wenn er das nicht tut, werden Sie mit Sicherheit sterben.«
6
    Pitt stand in der Lobby des Nil Hilton, als Eva aus dem Fahrstuhl trat. Er trug einen einreihigen, beigefarbenen Anzug aus Popelin mit Bundfaltenhosen. Der breite Botticelli-Schlips, dunkelblau mit schwarzgoldenem Paisleymuster, paßte gut zu dem hellblauen Hemd. Entspannt und locker stand er da, die Hände im Rücken zusammengelegt, den Kopf leicht zur Seite geneigt, und sah einer attraktiven Ägypterin mit rabenschwarzem Haar in einem hautengen, glitzernden Kleid nach. Sie schwebte am Arm eines Mannes, der sicher dreimal so alt wie sie selbst war, durch die Lobby. Die ganze Zeit plauderte sie auf ihn ein, und ihr hübsch gerundeter Po bewegte sich dabei in anregendem Schwung.
    Pitts Miene verriet keinerlei Begehren. Zurückhaltend und lediglich etwas neugierig, genoß er die Vorstellung. Eva näherte sich ihm von hinten und griff ihn am Ellenbogen. »Gefällt sie Ihnen?« fragte sie.
    Pitt drehte sich um und blickte sie aus seinen tiefgrünen Augen an. Seine Lippen verzogen sich zu einem verschmitzten Lächeln. »Sie ist wirklich eine Wucht.«
    »Ihr Typ?«
    »Nein, ich bevorzuge ruhige, intelligente Frauen.«
    Seine tiefe Stimme klang weich. Sie verspürte den Hauch eines Herren-Eau de Toilette, nicht eine der Sonderabfüllungen französischer Parfümhersteller für eine x-beliebige Designermarke, sondern einen eher männlichen Duft. »Ich hoffe, das darf ich als Kompliment auffassen.«
    »Dürfen Sie.«
    Sie errötete und senkte unbewußt den Blick. »Ich fliege morgen sehr zeitig, sollte also früh ins Bett kommen.« Mein Gott, ist das schrecklich, dachte sie. Ich benehme mich wie ein Backfisch, der sich zum erstenmal verabredet hat.
    »Das ist schade. Ich hatte vor, die Nacht mit Ihnen durchzumachen und Ihnen jeden Sündenpfuhl Kairos zu zeigen.
    All die exotischen Bars, in die die Touristen nie reinkommen.«
    »Ist das Ihr Ernst?«
    Pitt lachte. »Nein, eigentlich nicht. Tatsächlich halte ich es für klüger, wenn wir hier im Hotel essen und die Straßen meiden.
    Ihre Freunde könnten es möglicherweise noch mal versuchen.«
    Sie sah sich in der belebten Hotelhalle um. »Das Hotel ist voll.
    Wir müßten Glück haben, wenn wir noch einen Tisch bekommen.«
    »Ich habe einen reserviert«, erklärte Pitt, nahm ihre Hand und führte sie zum Aufzug, der zum eleganten Restaurant im obersten Stock des Hotels hinauffuhr. Wie die meisten Frauen wußte Eva bei Männern eine bestimmende Art durchaus zu schätzen. Sie mochte es, wie er ihre Hand auf dem Weg zum Restaurant locker und doch fest in der seinem festhielt.
    Der Maitre d’Hotel führte sie zu einem Tisch in der Nähe eines Fensters, das eine phantastische Aussicht auf Kairo und den Nil bot. Ein Lichtermeer funkelte in der Abenddämmerung. Die Brücken waren mit langen Schlangen hupender Autos verstopft, die sich auf den Straßen wieder auflösten. Die Autos vermischten sich mit von Pferden gezogenen Lieferwagen und Touristenbussen.
    »Wenn Sie nicht lieber einen Cocktail hätten«, sagte Pitt, »schlage ich vor, wir bleiben bei Wein.«
    Eva nickte und schenkte ihm ein zufriedenes Lächeln. »Ist mir recht. Wie wär’s, wenn Sie auch das Essen bestellten?«
    »Im Herzen bin ich ein Abenteurer«, grinste er. Pitt warf einen kurzen Blick auf die Weinkarte. »Wir werden es mit einer Flasche Grenaclis Village versuchen.«
    »Eine ausgezeichnete Wahl«, bemerkte der Kellner. »Einer unserer besten trockenen einheimischen Weißweine.«
    Pitt bestellte die Vorspeisen: einen Dip aus gemahlenem Sesam mit Auberginenscheiben, ein Gericht auf Joghurtbasis, genannt Leban Zabadi, und eine Schale eingelegtes Gemüse.
    Dazu gab es weißes Fladenbrot.
    Nachdem der Wein serviert war, hob Pitt sein Glas. »Auf eine sichere und erfolgreiche Forschungsreise. Ich hoffe, Sie finden Antworten auf Ihre Fragen.«
    »Und auf Ihre Untersuchung des Flusses«, erwiderte sie beim Anstoßen. Ein Ausdruck von Neugierde stahl sich in ihre Augen. »Wonach suchen Sie eigentlich?«
    »Nach Wracks. Besonders nach einem. Einer Begräbnisbarke.«
    »Klingt faszinierend. Von jemandem, den ich kenne?«
    »Es ist die Barke eines Pharaos des Alten Reiches, Menkaure oder Mykerinus, wenn Sie die griechische Schreibweise bevorzugen. Er regierte während der Vierten Dynastie und baute die kleinste der

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