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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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bezug auf die Entwicklung bei den Algen könnte dir jedes Schulkind verraten.
    Nachdem Generationen von Menschen ungeklärte Abwässer, Müll und giftige Chemikalien ins Meer eingeleitet haben, ist nun endlich der Sättigungsgrad erreicht. Die empfindliche chemische Balance des Meeres ist dahin. Die Meere erwärmen sich, und wir alle, besonders unsere Enkel, werden dafür zahlen müssen.«
    Pitt hatte Gunn noch nie so ernst erlebt. »So schlimm steht es also.«
    »Ich glaube, wir haben bereits den Punkt überschritten, von dem aus es keinen Weg zurück mehr gibt.«
    »Du hast also keine Hoffnung, daß man den Karren aus dem Dreck ziehen könnte?«
    »Nein«, erwiderte Gunn niedergeschlagen. »Die zerstörerische Wirkung einer schlechten Wasserqualität wurde zu lange ignoriert.«
    Pitt sah Gunn an und war leicht überrascht, den stellvertretenden Leiter der NUMA ganz in seine schicksalsschweren Gedanken versunken zu erleben. Gunn hatte ein düsteres Bild entworfen. Pitt teilte diesen absoluten Pessimismus nicht. Die Ozeane mochten krank sein, doch sie waren weit davon entfernt abzusterben.
    »Kopf hoch, Rudi«, ermunterte Pitt ihn. »Egal, welche Aufgabe der Admiral für uns im Auge hat, er wird sicher nicht erwarten, daß wir uns auf den Weg machen, um die Weltmeere zu retten.«
    Gunn sah ihn an und lächelte müde. »Ich weiß nie, was der Admiral im Schilde führt.«
    Wenn einer der beiden auch nur geahnt hätte, wie sehr sie auf dem Holzweg waren, hätten sie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um den Piloten zum Rückflug nach Kairo zu bewegen.
    Auf der Landebahn einer Ölgesellschaft außerhalb von Port Harcourt mußten sie nicht lange warten.
    Minuten später waren sie schon wieder in der Luft und überflogen in einem Hubschrauber den Golf von Guinea.
    Vierzig Minuten später schwebte der Helikopter über der
Sounder,
einem Forschungsschiff der NUMA, das Pitt und Giordino recht gut kannten. Die beiden Männer waren in der Vergangenheit an drei verschiedenen Forschungsvorhaben an Bord des Schiffes beteiligt gewesen.
    Das 120 Meter lange Schiff hatte 80 Millionen Dollar gekostet und war mit den modernsten seismischen Sonar- und Tiefenmessungssystemen ausgerüstet, die man auf den Weltmeeren finden konnte.
    Der Pilot umflog den riesigen Kran am Heck der
Sounder
und landete auf dem Flugdeck, das sich achtern der Schiffsaufbauten befand. Pitt stieg als erster aus, gefolgt von Gunn.
    Giordino, vollkommen verschlafen, schleppte die Ausrüstung und gähnte bei jedem Schritt. Einige Besatzungsmitglieder und Wissenschaftler, alte Bekannte, kamen auf sie zu und begrüßten sie, während die Rotorblätter sich verlangsamten und der Helikopter vertäut wurde.
    Pitt ging auf einen Eingang zu, der zu den Meereslaboratorien hinunterführte, die sich im Innern der
Sounder
befanden. Er kam an den Labortischen, die mit chemischen Analysegeräten vollgestellt waren, vorbei and betrat den Konferenz- und Schulungsraum. Für ein Forschungsschiff war der Raum exklusiv möbliert. Mit dem langen Mahagonitisch und den dick gepolsterten Ledersesseln erinnerte er eher an den Besprechungsraum eines Unternehmensvorstandes.
    Ein Schwarzer stand vor einer großen Projektionswand und hatte Pitt den Rücken zugewandt.
    Nachdenklich musterte er ein Grafikdiagramm. Der Mann war mindestens 20 Jahre älter als Pitt und sehr viel größer. Pitt schätzte ihn auf über zwei Meter. Der Mann bewegte sich mit der lässigen Geschmeidigkeit eines Basketballspielers.
    Doch die Aufmerksamkeit Pitts und seiner beiden Freunde wurde nicht von der Farbgrafik auf der Projektionswand oder dem großen Fremden gefangengenommen, sondern vielmehr von einem weiteren Mann im Konferenzraum. Einer kleinen, schlanken und dennoch beherrschenden Person, die, eine Hand auf die Tischplatte gestützt, in der anderen eine dicke Zigarre hielt. Mit dem schmalen Gesicht, den kalten, zwingenden blauen Augen, dem mit grauen Strähnen durchzogenen roten Haar und dem perfekt getrimmten Schnurrbart sah er aus wie ein Admiral im Ruhestand. Und genau das war er, wie die eingestickten goldenen Anker auf der Brusttasche seines blauen Blazers verrieten.
    Mit einem Haifischlächeln richtete Admiral James Sandecker, die treibende Kraft der NUMA, sich auf, trat auf sie zu und streckte die Hand aus.
    »Dirk, Al!« Sein Gruß klang, als habe der unerwartete Besuch ihn überrascht. »Meine Glückwünsche zur Entdeckung der Begräbnisbarke des Pharaos. Eine hervorragende Leistung. Gut

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