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Operation Sahara

Operation Sahara

Titel: Operation Sahara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Foureau? Hatten die amerikanischen Geheimdienste eine Ahnung von dem, was sich tatsächlich hinter der Müllverbrennungsanlage verbarg, oder schnüffelten sie bereits dort unten herum? Wenn das so wäre, waren die Auswirkungen katastrophal. Der Sturz der französischen Regierung wäre nur die geringste Folge.

22
    Hinter ihm lag schwarze Dunkelheit, vor sich sah er die Lichter von Gao. Gunn mußte noch zehn Meter schwimmen, bis er mit dem Fuß den Schlamm des Flußbodens berührte.
    Langsam, ganz vorsichtig, griff er nach unten, berührte den Schlick mit seinen Händen und zog sich durch das flache Wasser, bis er sich in unmittelbarer Nähe des Ufers befand. Dort wartete er, lauschte und spähte in die Dunkelheit über der Uferböschung.
    Das Ufer stieg in einem Winkel von zehn Grad an und endete an einem niedrigen Steinwall. Dahinter lag eine Straße. Gunn robbte durch den Sand und genoß die Wärme auf seiner nassen Haut. Dann hielt er inne, rollte sich auf die Seite und ruhte sich ein paar Minuten aus. Seine Gestalt war in der Dunkelheit kaum auszumachen, und er wähnte sich verhältnismäßig sicher. Gunn hatte einen Krampf im rechten Bein, und seine Arme fühlten sich taub und schwer an.
    Er griff nach hinten und tastete nach dem Rucksack. In dem Augenblick, in dem er wie eine Kanonenkugel im bewegten Wasser gelandet war, hatte er befürchtet, er sei ihm vom Rücken gerissen worden. Doch die Riemen schnitten noch fest in seine Schultern.
    Jetzt sprang er auf, rannte geduckt auf die Mauer zu und ließ sich dahinter auf die Knie fallen. Müde spähte er über den Rand hinweg und suchte die Straße ab. Autos waren nicht zu sehen.
    Doch auf der schlecht gepflasterten Straße, die geradewegs in die Stadt führte, entdeckte er jede Menge Fußgänger.
    Da waren noch mehr Menschen: verschwommene Gestalten, manche standen im Licht der Laternen und unterhielten sich vergnügt mit ihren Bekannten auf den Dächern der Nachbarhäuser. Die tauchten wahrscheinlich auf wie die Maulwürfe, dachte Gunn, um die Kühle des Abends zu genießen.
    Er beobachtete den Strom der Fußgänger auf der Straße und versuchte sich den Rhythmus ihrer Bewegungen einzuprägen. In ihren weiten, wehenden Gewändern schienen sie über die Straße zu schweben wie Geister. Er entledigte sich seines Rucksacks, schnürte ihn auf, entnahm ihm ein weißes Bettuch und zerriß es nach einem bestimmten Muster. Dann hüllte er sich darin ein wie in eine Djellaba, das knöchellange Kleidungsstück mit Ärmeln und Kapuze. Einen Modepreis würde er damit sicherlich nicht gewinnen, dachte er, doch im dämmrigen Licht der Straße würde diese Verkleidung ausreichen, um unerkannt von einem Ort zum anderen zu gelangen. Er überlegte, ob er seine Brille absetzen sollte, entschied sich aber dagegen und zog statt dessen die Kapuze vor, so daß sie den Rahmen verdeckte. Gunn war kurzsichtig und konnte einen fahrenden Bus auf 20 Meter nicht mehr erkennen.
    Dann schob er den Rucksack unter seine Robe und schnallte ihn um die Hüften, so daß er wie ein Spitzbauch aussah.
    Anschließend setzte er sich auf die Mauer und schwang die Beine auf die andere Seite. Lässig überquerte er die Straße, bog in eine kleine Nebenstraße ab und mischte sich unter die Bürger von Gao, die ihren Abendspaziergang machten. Zwei Häuserblocks weiter stand er an der Hauptkreuzung. Die einzigen Fahrzeuge, die die Straßen belebten, waren ein paar klapprige Taxen, ein oder zwei alte Busse, ein paar verbeulte Mopeds und jede Menge Räder.
    Wäre schön, wenn man einfach ein Taxi anhalten und sich zum Flughafen fahren lassen könnte, dachte er, doch das würde Aufmerksamkeit erregen. Er hatte sich anhand der Karte die Gegend eingeprägt und wußte, daß sich der Flughafen ein paar Kilometer außerhalb der Stadt befand. Er überlegte, ob er ein Fahrrad klauen sollte, doch auch diesen Gedanken verwarf er schnell. Der Diebstahl würde wahrscheinlich entdeckt und gemeldet, und er wollte auf keinen Fall Spuren hinterlassen.
    Wenn Polizei und Sicherheitskräfte keinen Grund zur Annahme hatten, daß sich ein Fremder in ihrer Mitte befand, dann hatten sie auch keinen Grund, nach ihm zu fahnden.
    Gemächlich spazierte Gunn durch die Innenstadt, vorbei am Marktplatz, am heruntergekommenen Hotel Atlantide und den Händlern, die ihre Waren gegenüber vom Hotel, unter Arkaden, anboten. Der Gestank war alles andere als exotisch. Gunn genoß die Brise, die die meisten Gerüche der Stadt in die Wüste

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