Operation Zombie
Unter der Leitung des Managers Sardar Khan kehrt langsam wieder Leben in das Hotel ein, ebenso in den See und die umliegende Stadt. Während seiner Schilderung hört sich Mister Khan nicht wie ein kampferprobter, hochintelligenter Soziologe an, sondern mehr wie ein junger, ängstlicher Obergefreiter, der sich einst an einer chaotischen Bergstraße befand.]
Ich erinnere mich an die Affen, Hunderte, die auf und zwischen den Fahrzeugen und sogar auf den Köpfen der Leute herumkletterten. Ich hatte sie schon in Chandigarh gesehen, wo sie von Dächern und Baikonen sprangen, während die lebenden Toten die Straßen beherrschten. Ich erinnere mich, dass sie kreischend und schreiend auseinanderstoben und auf Telefonmasten flüchteten, um den greifenden Armen der Zombies zu entkommen. Manche warteten nicht einmal, bis sie angegriffen wurden; sie wussten es einfach. Und jetzt waren sie hier, auf diesem schmalen, kurvenreichen Trampelpfad im Himalaja. Man nannte ihn eine Straße, aber er war schon in Friedenszeiten eine berüchtigte Todesfalle gewesen.
Tausende Flüchtlinge strömten vorbei oder kletterten über die liegen gebliebenen und verlassenen Fahrzeuge. Die Leute mühten sich immer noch mit Koffern und Schachteln ab; ein Mann hielt störrisch den Monitor eines PCs umklammert. Ein Affe landete auf seinem Kopf und versuchte, ihn als Trittbrett zu benutzen, aber der Mann ging zu nahe am Rand, sodass beide sich überschlagend hinunterfielen. Es schien, als würde jede Sekunde jemand den Halt verlieren. Es waren einfach zu viele Leute. Die Straße hatte nicht einmal eine Leitplanke. Ich sah einen ganzen Bus abstürzen und weiß bis heute nicht, wieso; er fuhr nicht einmal. Passagiere kletterten zu den Fenstern heraus, weil die Massen zu Fuß die Türen blockierten. Eine Frau war halb zum Fenster draußen, als der Bus kippte. Sie hielt etwas in den Armen, das sie fest an sich drückte. Ich sage mir bis heute, dass es sich nicht bewegt, nicht geweint hat, dass es nur ein Bündel Kleidungsstücke gewesen ist. Niemand in Reichweite versuchte, ihr zu helfen. Niemand sah auch nur hin, sie strömten einfach gleichgültig weiter. Manchmal, wenn ich von diesem Augenblick träume, kann ich sie nicht von den Affen unterscheiden. Ich sollte gar nicht dort sein, ich war nicht einmal ein Kämpfer. Ich arbeitete für die BRO; mein Job war es, Straßen zu bauen, und nicht, sie zu sprengen. Ich war einfach nur zufällig durch das Sammelzentrum in Shimla gegangen und hatte versucht, den Rest meiner Einheit zu finden, als mich ein Ingenieur, Sergeant Mukherjee, am Arm packte und sagte: »Soldat, können Sie fahren?« Ich glaube, ich stammelte etwas Zustimmendes, und plötzlich schob er mich auf den Fahrersitz eines Jeeps und sprang auf den Beifahrersitz, wo er eine Art Funkgerät auf dem Schoß hielt. »Zurück zum Pass! Los! Los!« Ich fuhr ruckartig und mit quietschenden Reifen die Straße entlang und versuchte verzweifelt zu erklären, dass ich eigentlich nur Dampfwalzen fuhr und dafür nicht einmal ausreichend qualifiziert war. Mukherjee hörte mich gar nicht. Er war zu sehr damit beschäftigt, sich an dem Gerät auf seinem Schoß zu schaffen zu machen. »Die Ladungen sind bereits angebracht«, erklärte er. »Wir müssen nur noch auf den Befehl warten!« »Was für Ladungen?«, fragte ich. »Was für einen Befehl?« »Den Pass zu sprengen, Sie Dummkopf!«, rief er und zeigte auf das Gerät, das ich jetzt als Detonator erkannte. »Wie zum Teufel sollen wir sie sonst aufhalten?« Ich wusste vage, dass unser Rückzug in den Himalaja etwas mit einer Art von Masterplan zu tun hatte und dieser Plan auch umfasste, alle Bergstraßen unpassierbar für die lebenden Toten zu machen. Aber ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich dabei so eine wichtige Rolle spielen würde! Um einer zivilisierten Konversation willen werde ich hier nicht wiederholen, welche Schimpfworte ich Mukherjee an den Kopf geworfen habe, und auch nicht diejenigen, die Mukherjee gebrauchte, als wir eintrafen und er feststellte, dass es auf dem Pass immer noch von Flüchtlingen wimmelte. »Er sollte frei sein!«, brüllte er. »Keine Flüchtlinge mehr!« Wir bemerkten einen Soldaten von den Rashtriya Rifles, der Einheit, die den Bergpfad sichern sollte, der am Jeep vorbeilief. Mukherjee sprang hinaus und schnappte sich den Mann. »Was zum Teufel soll das?«, fragte er; er war ein großer Mann, kräftig und wütend. »Sie sollten doch die Straße frei halten.« Der andere
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