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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
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ihr Studium kümmern wollte.
    Möglicherweise hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er zu hart mit ihr umgegangen war. Das Überwachungsvideo erwähnte er mit keinem Ton. Er nötigte sie nicht, sich mit ihm zu treffen, sondern gestand ihr eine Auszeit zu.
    Nachdem das Telefonat beendet war, fühlte sich Beth keineswegs besser. Sie sehnte sich nach Kade. Aber Tatsache war, dass es keine Zukunft für sie gab.
    Als Nächstes schickte Bethany Aaron eine SMS und bat ihn, die Storage Unit in der Wary Road zu überprüfen.
    Sie verabredete sich mit ihm für den kommenden Donnerstag in der Starbucks-Filiale neben dem Polizeirevier, auf dem Aaron Dienst schob, damit er sie kurz in seiner Mittagspause treffen konnte und sich für Sadie keine Ausrede ausdenken musste.
    Beth traf als Erste ein und wählte einen Tisch, der in einer hinteren Ecke und nicht am Fenster stand. Als Aaron hereinkam, stand sie sofort auf und winkte ihm.
    Er sah glücklich aus. Seine Augen strahlten und er trug wieder seine Polizeiuniform.
    Aaron kam zu ihr und schlug auf sein rechtes Bein. „Der Gips ist seit einigen Wochen ab, aber ich hinke immer noch. Kannst du das glauben?“
    Lächelnd umarmte sie ihn. Sie nahmen Platz.
    „Der Gips steht jetzt in meinem Büro. Ich konnte ihn einfach nicht wegwerfen. All die schönen Unterschriften und Zeichnungen!“
    „Arbeitest du nicht mehr in der Administration?“, fragte sie und zeigte auf seine Uniform. Geräuschvoll sog sie herrlich süßen Karamell Macchiato durch ihren Strohhalm.
    „Gott bewahre!“ Er riss die Arme hoch. „Weil sie unterbesetzt sind, wollten sie mich bis zum Sommer dort behalten, aber ich habe mich mit Händen und Füßen gewehrt. Seit vierzehn Tagen fahre ich wieder Streife.“
    „Soll ich dir, alter Mann, einen Kaffee holen?“
    Aaron sprang von seinem Stuhl auf, als wolle er ihr damit zeigen, wie agil er nach seiner vollkommenen Genesung war. „Nein, danke.“
    Er reihte sich in die Warteschlange vor der Theke ein und Beth hatte etwas Zeit, ihn genauer zu betrachten.
    Seine dunkelblonden Haare standen wirr von seinem Kopf ab, aber seine Uniform war adrett. Aaron war eben ein Cop durch und durch und Beth spürte, wie glücklich er war, wieder Streife zu fahren. Er sah aus wie der freundliche Polizist von nebenan und genau das war er auch. Boston konnte froh sein, einen Mitarbeiter wie ihn zu haben, der seinen Job als Berufung verstand.
    Nach einer Weile kehrte er zurück. „Jedes Mal nehme ich mir vor, ein anderes Getränk auszuprobieren, und trotzdem hole ich dann doch wieder einen White Caffé Mocha mit Sahne.“
    Bethany war zu aufgewühlt, um Small Talk zu treiben, deshalb brachte sie es auf den Punkt, sobald er sich gesetzt hatte. „Hast du etwas herausgefunden?“
    „Ja und doch wieder nein“, antwortete er und nippte an seinem mit flüssiger weißer Schokolade verfeinerten und mit Milch aufgegossenen Espresso. Er wischte sich den Schnurbart aus Schlagsahne von der Oberlippe.
    „Was soll das heißen?“
    „Keine Informationen über diesen Kade.“ Er zuckte mit den Achseln, schob seinen Plastikbecher ein Stück weiter vom Rand weg und verschränkte die Arme vor dem Oberkörper. „Sein Vorname ist selten und ich habe im National Crime Information Center nur einen einzigen Kade gefunden.“
    Ihr Herz schlug einen Takt schneller. „Und?“
    „Er sitzt im Knast.“
    „Im Gefängnis?“ Aufgeregt saugte sie an ihrem Strohhalm. Sie verschluckte sich und musste husten. Als sie sich wieder gefangen hatte, fragte sie: „Hast du ein Foto mitgebracht?“
    Er schüttelte den Kopf. „Das brauchte ich nicht.“
    „Doch, sicher“, wandte sie ein und konnte nicht fassen, dass er kein Bild dabeihatte. „Du weißt doch gar nicht, wie er aussieht.“
    „Der Kade, der hinter Gittern sitzt, ist ein Farbiger, und du hattest mir erzählt, dass dein mysteriöser Erpresser hispanischer Herkunft ist.“
    „Da bin ich mir mittlerweile nicht mehr sicher“, gab sie kleinlaut zu und berichtete von den dunkelbraunen Kontaktlinsen, dem Haarfärbemittel und dem Verdacht, dass Kades Teint dank Solarium leicht gebräunt war.
    „Wie auch immer, den inhaftierten Kade können wir auf jeden Fall ausschließen.“ Aaron legte seine Hand auf die von Beth und runzelte besorgt seine Stirn. „Bist du dir ganz sicher, dass du nicht die Polizei einschalten möchtest?“
    „Das habe ich doch“, entgegnete sie augenzwinkernd.
    „Offiziell, meine ich.“
    „Nein.“ Damit er ihre Entscheidung

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