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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
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herein.“
    „Warum sollte er das tun?“, fragte sie. Ihre Stimme klang mit einem Mal weinerlich. „Ich bin nicht reich, bei mir gibt es nichts zu holen.“
    Aaron zuckte mit den Schultern. „Vielleicht einfach nur als Zeitvertreib, weil es ihm Spaß macht, eine schöne junge Frau zu zerstören. Es gibt viele kranke Menschen dort draußen, ich habe als Polizist täglich mit ihnen zu tun.“
    Bethany stellte die Ellbogen auf den Tisch und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
    Aaron hatte ihr gründlich den Kopf gewaschen, dabei kannte er nur die halbe Wahrheit. Er wusste nicht einmal, dass sie mit Kade schlief.
    Hatte Kade sie mit Sex geködert? War es ein Ziel von ihm gewesen, sie verliebt in sich zu machen, oder ein unbeabsichtigter Nebeneffekt?
    Auf einmal fühlte sich Beth als ein Opfer ihrer Lust und das gefiel ihr ganz und gar nicht.

27. KAPITEL
    Aaron wollte etwas sagen, doch Bethany hob ihre Hand und brachte ihn mit dieser Geste zum Schweigen. „Ich muss das erst verarbeiten. Gib mir etwas Zeit.“
    „In Ordnung, aber es kommt noch schlimmer.“ Er leerte seinen Becher und verzog sein Gesicht. „Kalter Kaffee ist widerlich.“
    „Was kann noch schlimmer sein als das, was du mir eben erzählt hast?“, fragte sie und lehnte sich zurück. Wie ein Häufchen Elend saß sie dort.
    Aaron lächelte gezwungen und deutete zur Theke. „Möchtest du noch etwas trinken?“
    „Lieber nicht.“ Sie rieb mit der flachen Hand über ihren Bauch. „Deine Informationen sind mir auf den Magen geschlagen.“
    „Das tut mir leid, aber du hattest mich gebeten –“
    „Schon gut. Auch wenn ich die Ergebnisse deines Freundschaftsdienstes … deiner Ermittlungen nicht hören möchte, so muss ich mich doch den Tatsachen stellen.“ Das Wissen über Kade konnte ihr das Leben retten. Sie forderte Aaron auf, fortzufahren.
    „Du hattest mich nach Maternity Help gefragt“, begann er zögerlich.
    „Und?“ Ungeduldig trommelte sie mit den Fingerspitzen auf den Bistrotisch.
    „Mantis Hart, also, dein Vater …“, nun geriet er ins Stottern, als würde allein der Name ihn einschüchtern, „er ist tatsächlich der Eigentümer der Firma.“
    „Das darf doch wohl nicht wahr sein!“, zischte Bethany aufbrausend.
    „Er hat Maternity Help 1986 gegründet.“
    „Das war das Jahr, in dem wir von New Jersey nach Boston gezogen sind.“
    Aaron fuhr fort: „Geschäftsführer ist ein gewisser Daryl Veasey.“
    „Daryl?“ Mit aufgerissenen Augen und offenem Mund sah sie ihn fassungslos an.
    „Veasey kam vor drei Jahren zu Maternity Help und hat mittlerweile den Status eines Prokuristen.“
    „Daryl“, murmelte sie ein zweites Mal und wollte es nicht wahrhaben.
    Aaron hob erstaunt die Augenbrauen. „Kennst du ihn?“
    „Ich war mit ihm verlobt.“
    In ihrer Erinnerung sah sie ihren Dad mit Daryl im Garten ihres Elternhauses stehen.
    „Bieg das gerade, Mantis. Du weißt, ich habe dich in der Hand.“
    „Drohe mir nicht. Du steckst genauso mit drin.“
    Hatten die beiden von Maternity Help gesprochen?
    Aarons Handfläche klatschte auf den Tisch und riss Beth aus ihren Gedanken.
    „Mit Veasey? Und du wusstest bisher nicht, dass dein Dad Inhaber und dein Verlobter der Geschäftsführer von Maternity Help sind?“ Ungläubig breitete er die Arme aus. „Wie kann das sein?“
    „Frag mich nicht, Aaron. Momentan bricht die Welt um mich herum zusammen und ich kenne den Grund dafür nicht. Alle scheinen ihre Geheimnisse zu haben, selbst meine Eltern.“ Unruhig verlagerte sie ihr Gewicht von einer Gesäßhälfte auf die andere.
    Schließlich sagte sie: „Ich muss jetzt los.“
    Bethany war sich bewusst, dass sie zu flüchten versuchte, dabei würden ihre Sorgen nicht verschwinden, nur weil sie einige Meilen zwischen sich und Aaron, den Überbringer der schlechten Nachrichten, brachte.
    Aber sie fühlte das starke Bedürfnis, die Starbucks-Filiale zu verlassen. Es wurde immer voller, da sich viele Geschäftsleute in der Mittagspause einen Kaffee und einen Muffin oder Brownie kauften. Die Luft wurde immer stickiger, die Warteschlange an der Theke immer länger.
    Hastig stand sie auf, doch Aaron griff ihre Hand, bevor sie sich entfernen konnte.
    „Da ist noch etwas“, deutete er an und machte eine besorgte Miene.
    „Noch mehr Hiobsbotschaften?“
    Als er nickte, ließ sie sich zurück auf den Stuhl fallen.
    „Deine Eltern haben keinen Kredit bei der HSBC Bank USA laufen.“ Eindringlich musterte er sie. „Bist du in Ordnung?

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