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Opfer der Lust

Opfer der Lust

Titel: Opfer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henka Sandra
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Du siehst schlecht aus.“
    „Ist das ein Wunder?“
    Noch immer hielt er ihre Hand. Er streichelte sie sanft. „Maternity Help ist nicht verschuldet. Mantis hat euer Haus cash bezahlt, ich habe den Vorbesitzer gefragt. Dank meiner Polizeimarke hat er die Informationen bereitwillig herausgerückt.“
    „Bar? Woher sollte mein Dad so viel Geld haben?“
    „Das konnte ich nicht nachvollziehen. Es scheint, als wäre die Summe aus dem Nichts aufgetaucht.“ Aaron atmete tief durch. „Wenn du mich fragst, hat dein Dad ein geheimes Konto, vielleicht sogar im Ausland.“
    Bethany prustete und riss ihre Hand los. „Du scheinst die Polizisten-Krankheit zu haben und überall nur noch Verbrecher zu sehen.“
    Sie erhob sich ein zweites Mal, um das Café zu verlassen, und erneut sagte Aaron: „Da ist noch etwas“, sodass sich Beth wie in einem Krimi mit Columbo oder Monk vorkam.
    Wieder nahm sie Platz und wurde immer genervter. Aaron konnte nichts dafür, trotzdem projizierte sie ihre Wut und Enttäuschung unfairerweise auf ihn.
    „Während ich die Daten von Mantis und Blanche anhand ihrer Sozialversicherungsnummern geprüft habe, bin ich zufällig auf etwas gestoßen, nach dem du mich nicht gefragt hattest. Vielleicht weißt du es ja sogar und hast es mir gegenüber nur nie erwähnt.“
    „Leg schon los. Ich will endlich hier raus.“
    Aaron schlang die Finger ineinander. „Dann will ich dich nicht auf die Folter spannen. Ich habe gelesen, dass Blanche Hart nie entbunden hat.“
    „Wie bitte? Du willst mich auf den Arm nehmen, oder? Aber das geht wirklich zu weit –“
    Er fiel ihr ins Wort: „Deine Mutter hat nie ein Kind bekommen. Wusstest du das nicht?“
    Überrascht schüttelte Bethany den Kopf.
    „Ich konnte keine Adoptionsakten von dir auftreiben. Es ist mir ein Rätsel, wie das möglich sein kann.“
    Beth ließ die Informationen einen Moment sacken. Dann schaute sie zu Aaron auf. „Was hältst du davon?“, wollte sie wissen. „Bin ich adoptiert worden oder hat man die Entbindungsakten nur verbummelt?“
    Aaron zuckte mit den Achseln. „Ich habe ehrlich keine Ahnung. Alles, was ich dir sagen kann ist, dass deine Mutter das erste Mal mit dir bei Dr. Bone, einem Kinderarzt aus Paterson, war, als du bereits anderthalb Jahre alt warst.“
    „Damals wohnten wir noch in New Jersey.“
    „Aber eine Mutter geht mit ihrem Kind doch in den ersten Monaten öfter zum Kinderarzt, es sei denn, das Kind wuchs in einer anderen Familie auf.“ Aaron wartete auf Beths Reaktion, aber sie schwieg betroffen. Daher fuhr er fort: „Sie hat Dr. Bone nur ein einziges Mal aufgesucht, danach einen Arzt in Boston – ich habe seinen Namen vergessen, kann ihn aber nachschauen – vermutlich kurz nach eurem Umzug.“
    Bethany war fassungslos. Entsetzt schüttelte sie den Kopf. „Nein, nein, das glaube ich alles nicht. Es muss eine einfache Erklärung dafür geben.“
    „Und die wäre?“
    „Ich weiß es nicht“, meinte sie patzig und gestikulierte heftig. „Meine Eltern hatten damals wenig Geld und konnten sich Arztbesuche nicht leisten. Es kann sein, dass meine Mom den Kinderarzt nur aufgesucht hat, wenn es dringend notwendig war.“
    „Sind Kinder nicht immer krank?“ Aaron holte sein Portemonnaie aus seiner Gesäßtasche, klappte es auf und zeigte ihr stolz ein Foto von seinem Sohn. „Joey litt als Säugling an Drei-Monats-Koliken und Sadie war ständig mit ihm beim Kinderarzt, weil er fortwährend schrie und einen geschwollenen Bauch und Schlafstörungen hatte. Sie machte sich große Sorgen, weil er nicht richtig essen wollte und –“
    Beth fiel ihm gereizt ins Wort. „Ich wette, deine Ehefrau hat andauernd den Kinderarzt gewechselt, weil sie die Ärzte für unfähig hielt, da sie Joeys Koliken nicht wegzaubern konnten, nicht wahr?“
    Verärgert klappte er seine Geldbörse zu und steckte sie wieder in die Hosentasche. Er erhob sich. „Ich habe Verständnis dafür, dass du aufgebracht bist, weil es scheint, als haben deine Eltern Geheimnisse vor dir, aber ich lasse nicht zu, dass du Sadie angreifst.“
    „Es tut mir leid“, sagte sie kleinlaut und legte die Handflächen aneinander.
    Er nickte. „Denk über alles nach, aber sei vorsichtig, auch was Kade betrifft. Ruf mich an.“
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, ließ Aaron sie sitzen.

28. KAPITEL
    Den kompletten Freitag verbrachte Bethany im Bett und sie hatte ausnahmsweise nicht einmal ein schlechtes Gewissen, weil sie die Uni-Vorlesungen schwänzte. Ihren

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